Uferschnepfe
Limosa limosa
Ruf der Uferschnepfe
Stimme der Uferschnepfe
Flugruf schnell und nasal „wi-wi-wü“ und kiebitzähnlich „wääh-i“; am Brutplatz sehr stimmfreudig, singt auch im Flug schleppend nasal „kääIH-e-ITT kääIH-e-ITT kääIH-e-ITT…“, in schnelles, rythmisches „wäddü-WUTTo wäddü-WUTTo…“ umschlagend.
Status
Rote Liste Bayern:Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland:Vom Aussterben bedroht
Blick ins Geschichtsbuch
Volkstümlicher Name
Ihr Ruf klingt in etwa wie „wed“, „geg“ oder „grutto“. Daher hat die Art auch ihren niederländischen Namen „Grutto“. In Deutschland wird sie aus dem gleichen Grund in manchen Regionen landläufig „Greta“ genannt.
Aussehen

Größe: ca. 37 – 42 cm (davon Schnabel 8-11 cm)
Spannweite: ca. 63 – 74 cm
Gewicht: ca. 160 – 500 g
Alter: bis zu 18 Jahren
Kennzeichen
Groß mit langen Beinen, langem, geradem Schnabel und langem Hals; im Flug durch breit weißen Flügelstreif, schwarze Schwanzbinde, weißen Bürzel und lang gestreckte Erscheinung mit gleichweitem Überstand von Schnabel/Kopf und Beinen/Schwanz unverwechselbar;
Schnabelbasis im Sommer ausgedehnt gelb oder orange, im Winter rosa.
Prachtkleid: Männchen legt mehr rostbraune Federn an als Weibchen, Bauch und Unterschwanzdecken weißlich, Flanken gebändert.
Schlichtkleid: Brust und Oberseite einfarbig hell braungrau.
Jugendkleid: Hals und Brust orangebeige getönt (unterschiedlich intensiv), Flügeldecken hell gerandet und mit rundem, dunklem Spitzenfleck (Pfuhlschnepfe stärker gestreift).
Ähnliche Arten
nur mit Pfuhlschnepfe verwechselbar, aber Unterschenkel länger, Schnabel etwas länger und gerade (allenfalls schwach aufgeworfen);
Vorkommen

Bei uns
Sehr seltener Brutvogel, regelmäßiger Durchzügler, Langstreckenzieher.
Verbreitung
Das Areal der Uferschnepfe erstreckt sich von Westeuropa bis Westsibirien.
Verbreitung in Bayern
Die Uferschnepfe ist in Bayern auf lokale Vorkommen an wenigen Brutplätzen beschränkt. Vorkommen befinden sich hauptsächlich im ostbayerischen Donautal zwischen Regensburg und Deggendorf, im Altmühltal, im Aischgrund, im Rötelseeweihergebiet und im Nördlinger Ries. Neuansiedlungen sind im Isarmündungsgebiet zu verzeichnen, während entlang der Donau und der Mittleren Isar mehrere Quadranten offenbar nicht mehr besetzt sind. Mehr als die Hälfte des bayerischen Bestandes brütet im Wiesmetgebiet, wo zwischen 17 und 32 Paare brüteten.
Spontane Neuansiedlungen einzelner Paare sind meist nur temporär, sie können aber auch zur Begründung mehrjähriger Brutplatztraditionen führen, wie in den Pfäfflinger Wiesen. Seit 2011 zeigen sich revieranzeigende Uferschnepfen (2-4 Paare) an der ökologisch umgestalteten Altmühl unterhalb von Gunzenhausen. Seit 1975 hat sich der Bestand in Bayern um mehr als die Hälfte reduziert. Bei der Wiesenbrüterkartierung des Bayerischen Landesamt für Umwelt 2006 wurde mit 34 Paaren ein neuer Tiefstand erreicht.
Bestand in Bayern: 50 – 60 Brutpaare
Lebensweise

Verhalten
Mit dem langen Schnabel stochert sie intensiv im Schlamm um nach Nahrung zu suchen. Sie brüten in einer Bodenmulde, die mit Pflanzenteilen ausgekleidet wird.
Lebensraum
Die Uferschnepfe brütet vor allem in Feuchtwiesen und Niedermooren. Auf dem Zug rastet sie in ähnlichen Gebieten, sowie an der Küste und an überfluteten Wiesen und Ackerflächen.
Nahrung
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Käfern und deren Larven, Schnecken, Ringelwürmern.
Nest
Recht tiefe Mulde, ausgekleidet mit Riedgräsern. Erhöht das Nest, wenn Überflutung droht.
Schon gewusst?
Auf der Nahrungssuche stößt sie manchmal den kompletten Schnabel in den Schlickboden!
Gefährdung
In Deutschland gilt die Uferschnepfe als vom Aussterben bedrohte Art. Weltweit gilt sie als potenziell gefährdet. Intensive Schutzbemühungen in ihren Brutgebieten beinhalten eine angepasste Grünlandextensivierung und den Schutz vor Prädatoren.
Systematik
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes), Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae), Gattung: Pfuhlschnepfen (Limosa), Art: Uferschnepfe (Limosa limosa).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
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