Teichrohrsänger
Acrocephalus scripaceus
Gesang des Teichrohrsängers - Hier abspielen (www.tierstimmen.de)
Stimme des Teichrohrsängers
u.a. kurz „teck“ oder rollend „trrrr“, bei Beunruhigung lang gezogen, rau „tschreeh“, zäh rollend „tschrrrrä“ und zweisilbig „trr-rr“
Gesang: rhythmisch in gemächlichem Tempo, oft rau, zeternd, Silben oft 2 -3-mal wiederholt „zi-zi-tre-tre-tre-wid-wid“ usw; gelegentlich etwas rascheres Tempo, jedoch ohne Gesang des Schilfrohrsängers
Status
ungefährdet
Aussehen
Größe: ca. 12,5 - 14 cm
Gewicht: ca. 10 - 16 Gramm
Alter: bis zu 12 Jahren
Kennzeichen
Etwas kleiner als ein Spatz und schlanker. Lang gestreckt mit spitzem Kopf und langem, schlanken Schnabel. Oberseite einfarbig braun. Unterseite beige mit weißlicher Kehle. Kurzer, recht undeutlicher heller Überaugenstreif reicht gewöhnlich nicht hinter das Auge, Zügel dunkel. Klettert geschickt an Grashalmen.
Ähnliche Arten
Andere Rohrsänger. In Deutschland vor allem der Sumpfrohrsänger. Dieser mit etwas runderem Kopf und kürzerem Schnabel. Rücken mehr olivfarben überhaucht. Singt vor allem anders und lebt in etwas abweichenden Habitaten: Brennnessel-Bestände, sumpfige Gräben, weniger im Schilf.
Vorkommen
Bei uns
Sommervogel, Mitte April bis Anfang Oktober
Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Europa und Nordwest-Afrika bis in ein davon getrenntes Areal in Mittel- und Vorderasien.
Verbreitung in Bayern
Der Teichrohrsänger ist in Bayern zerstreut verbreitet. Im Vergleich zum Kartierzeitraum 1996-99 des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat sich das Artareal nur geringfügig verändert, insgesamt zeichnet sich eine leichte Arealzunahme ab. Verbreitungsschwerpunkte liegen auf den Mainfränkischen Platten, in den Teichgebieten und Flussauen Nord- und Ostbayerns, im Donauraum, entlang der dealpinen Flüsse und im Voralpinen Hügel- und Moorland.
Er fehlt außerhalb der Täler in den Alpen und auf den höheren Mittelgebirgen (Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Frankenalb, Rhön und Spessart).
Bestand in Bayern: 9000 – 16.000 Brutpaare
Lebensweise
Verhalten
Charakteristisch für den Teichrohrsänger ist sein Verhalten im Schilf: statt zu fliegen, klettert er meist geschickt auf und ab oder hüpft von einem Halm zum anderen.
Lebensraum
Am wahrscheinlichsten ist es, den Teichrohrsänger an einem See oder Teich mit etwas Schilf, bevorzugt in hohen und dichten, im Wasser stehenden Beständen, zu finden. Meistens aber macht der Vogel durch seinen Gesang auf sich aufmerksam, ein rhythmisches, dahinplätscherndes Gezeter.
Nahrung
Der flinke Teichrohrsänger ernährt sich hauptsächlich von Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven, die auf Schlamm oder in feuchter dichter Vegetation vorkommen. Gelegentlich nimmt er auch Sämereien zu sich. Die Nahrung wird zumeist in den Pflanzen abgesucht und selten am Boden.
Nest
Sein Nest baut der Teichrohrsänger ins dichte Röhricht. Meistens webt er den tiefen Napf zwischen 3- 5 Schilfhalmen. Es ist so konstruiert, dass selbst bei Wind, keine Eier herausfallen können.
Schon gewusst?
Der Teichrohrsänger ist häufig Kuckuckswirt, der ein brutparasitierend im Nest abgelegtes Kuckucksei ausbrütet und den artfremden Nestling aufzieht, zuungunsten eigenen Nachwuchses. Im Gegensatz zum Sumpfrohrsänger, der Kuckuckseier häufig aus seinem Nest entfernt, wurde dieses Verhalten beim Teichrohrsänger nur sehr selten nachgewiesen.
Gefährdung
Rohrsänger sind vor allem durch Entwässerungsmaßnahmen, Uferverbauungen und die zunehmende Eutrophierung der Gewässer gefährdet. Stickstoffeintrag bei der landwirtschaftlichen Düngung und die Phosphatlast unserer Waschmittel in die Gewässer tragen ebenfalls zum Bestandsrückgang bei.
Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Rohrsängerartige (Acrocephalidae), Gattung: Rohrsänger (Acrocephalus), Art: Teichrohrsänger (Acrocephalus scripaceus).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
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