Teichrohrsänger

Acrocephalus scripaceus

Gesang des Teichrohrsängers - Hier abspielen (www.tierstimmen.de)

Stimme des Teichrohrsängers
u.a. kurz „teck“ oder rollend „trrrr, bei Beunruhigung lang gezogen, rau „tschreeh“, zäh rollend tschrrrrä“ und zweisilbig „trr-rr 

Gesangrhythmisch in gemächlichem Tempo, oft rau, zeternd, Silben oft 2 -3-mal wiederholt „zi-zi-tre-tre-tre-wid-wid“ uswgelegentlich etwas rascheres Tempo, jedoch ohne Gesang des Schilfrohrsängers

Status

ungefährdet

Aussehen

Teichrohrsänger blickt nach links | © Rosl Roessner © Rosl Roessner
Kann geschickt an Grashalmen klettern: der Teichrohrsänger

Größe: ca. 12,5 - 14 cm

Gewicht: ca. 10 - 16 Gramm

Alter: bis zu 12 Jahren

Kennzeichen
Etwas kleiner als ein Spatz und schlanker. Lang gestreckt mit spitzem Kopf und langem, schlanken Schnabel. Oberseite einfarbig braun. Unterseite beige mit weißlicher Kehle. Kurzer, recht undeutlicher heller Überaugenstreif reicht gewöhnlich nicht hinter das Auge, Zügel dunkel. Klettert geschickt an Grashalmen.

Ähnliche Arten
Andere Rohrsänger. In Deutschland vor allem der Sumpfrohrsänger. Dieser mit etwas runderem Kopf und kürzerem Schnabel. Rücken mehr olivfarben überhaucht. Singt vor allem anders und lebt in etwas abweichenden Habitaten: Brennnessel-Bestände, sumpfige Gräben, weniger im Schilf.

Vorkommen

Teichrohrsänger auf Ast | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Der Teichrohrsänger ist in Bayern zerstreut verbreitet.

Bei uns
Sommervogel, Mitte April bis Anfang Oktober

Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Europa und Nordwest-Afrika bis in ein davon getrenntes Areal in Mittel- und Vorderasien.

Verbreitung in Bayern
Der Teichrohrsänger ist in Bayern zerstreut verbreitet. Im Vergleich zum Kartierzeitraum 1996-99 des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat sich das Artareal nur geringfügig verändert, insgesamt zeichnet sich eine leichte Arealzunahme ab. Verbreitungsschwerpunkte liegen auf den Mainfränkischen Platten, in den Teichgebieten und Flussauen Nord- und Ostbayerns, im Donauraum, entlang der dealpinen Flüsse und im Voralpinen Hügel- und Moorland. 

Er fehlt außerhalb der Täler in den Alpen und auf den höheren Mittelgebirgen (Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Frankenalb, Rhön und Spessart). 

Bestand in Bayern: 9000 – 16.000 Brutpaare

Lebensweise

Teichrohrsänger am Nest | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Nest des Teichrohsängers mit Jungen

Verhalten
Charakteristisch für den Teichrohrsänger ist sein Verhalten im Schilf: statt zu fliegen, klettert er meist geschickt auf und ab oder hüpft von einem Halm zum anderen.

Lebensraum
Am wahrscheinlichsten ist es, den Teichrohrsänger an einem See oder Teich mit etwas Schilf, bevorzugt in hohen und dichten, im Wasser stehenden Beständen, zu finden. Meistens aber macht der Vogel durch seinen Gesang auf sich aufmerksam, ein rhythmisches, dahinplätscherndes Gezeter.

Nahrung
Der flinke Teichrohrsänger ernährt sich hauptsächlich von Spinnen, Weichtieren, Insekten und deren Larven, die auf Schlamm oder in feuchter dichter Vegetation vorkommen. Gelegentlich nimmt er auch Sämereien zu sich. Die Nahrung wird zumeist in den Pflanzen abgesucht und selten am Boden.

Nest
Sein Nest baut der Teichrohrsänger ins dichte Röhricht. Meistens webt er den tiefen Napf zwischen 3- 5 Schilfhalmen. Es ist so konstruiert, dass selbst bei Wind, keine Eier herausfallen können. 

Schon gewusst?

Der Teichrohrsänger ist häufig Kuckuckswirt, der ein brutparasitierend im Nest abgelegtes Kuckucksei ausbrütet und den artfremden Nestling aufzieht, zuungunsten eigenen Nachwuchses. Im Gegensatz zum Sumpfrohrsänger, der Kuckuckseier häufig aus seinem Nest entfernt, wurde dieses Verhalten beim Teichrohrsänger nur sehr selten nachgewiesen.

Gefährdung

Rohrsänger sind vor allem durch Entwässerungsmaßnahmen, Uferverbauungen und die zunehmende Eutrophierung der Gewässer gefährdet. Stickstoffeintrag bei der landwirtschaftlichen Düngung und die Phosphatlast unserer Waschmittel in die Gewässer tragen ebenfalls zum Bestandsrückgang bei.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Rohrsängerartige (Acrocephalidae), Gattung: Rohrsänger (Acrocephalus), Art: Teichrohrsänger (Acrocephalus scripaceus).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

Zurück

LBV-Naturtelefon

Telefon-Icon

Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens?

 

Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 bis 11 und von 14- 16 Uhr zur Verfügung:

 

0 91 74 / 47 75 - 5000

 

E-Mail:

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz