Tafelente

Aythya ferina

Ruf der Tafelente

Stimme der Tafelente
Eher schweigsam; Weibchen im Ruf schnarrend; etwas abfallend und in langsamem Takt wiederholt „brre-ah“ 
Männchen balz mit charakteristischem Pfeifen, abgehackt mit Schnörkel wie „kek-kek-kek Wäh-au“

Status

nicht gefährdet

Blick ins Geschichtsbuch

Volkstümlicher Name
Der Name deutet auf das wohlschmeckende Fleisch der Tafelente hin, das früher regelmäßig verzehrt wurde (die lateinische Bezeichnung "ferina" steht für Wildbret).

Aussehen

Männliche Tafelente schwimmt im Wasser | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Männliche Tafelente

Größe: ca. 42 – 49 cm

Spannweite: ca. 67 – 75 cm

Gewicht: ca. 900 – 1 100g 

Alter: ca. 11 Jahre

Kennzeichen
Etwas kleiner als Stockente und von kompakter Gestalt. Der kurze Schwanz liegt mehr auf der Wasserfläche. Hals relativ lang, langer, leicht konkaver Schnabel geht ohne Stufe in die sanft ansteigende Stirn über, daher kennzeichnendes Profil mit weich zugespitzten Hinterscheitel; In allen Kleidern unsauber grauer Flügelstreif. 

Männchen sehr charakteristisch gefärbt: fuchsroter Kopf mit leuchtend rotem Auge, schwarzer Brust, hellgrauer, fein gezeichneter Körper und schwarzes Heck.  

Weibchen unterschiedlich gräulich braun mit etwas dunklerer Brust. Die juvenilen Tafelenten ähneln den Weibchen, aber einfarbiger braun.  

Ähnliche Arten
Männchen im Prachtkleid sich unverwechselbar.  
Die Weibchen können mit der Reiherente verwechselt werden, diese ist aber dunkelbraun, hat gelbe Augen und einen angedeuteten Schopf. 

Vorkommen

weibliche Tafelente schwimmt im Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Weibliche Tafelente

Bei uns
ganzjährig, im Winter häufiger

Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Island und Westeuropa bis Mittelsibirien; südlich davon Verbreitungsinseln von Kleinasien bis Nordjapan.

Verbreitung in Bayern
Die Tafelente ist in Bayern zerstreut verbreitet und zeigt nur kleinräumige Arealveränderungen gegenüber dem Erfassungszeitraum 1996-99. Verbreitungsschwerpunkte finden sich in den Teichgebieten der Oberpfalz und Mittelfrankens, entlang der Donau und im Ismaninger Teichgebiet. 

Einen Rückzug scheint es aus Teilen des Isar-Inn Hügellandes gegeben zu haben. Neue Brutplätze wurden im Steigerwaldvorland und im Großraum Nürnberg gemeldet. 

Aus der aktuellen Bestandsschätzung, die etwa doppelt so hoch liegt wie jene aus dem Zeitraum 1996-99 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, kann aufgrund der damals verwendeten Methode keine Bestandszunahme abgeleitet werden, zumal sich das Brutareal insgesamt verkleinert hat. 

Bestand in Bayern: 900 – 1300 Brutpaare

Lebensweise

Tafelenten Familie schwimmt im Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Tafelente mit Küken

Verhalten
Die Tafelente sucht am Gewässerboden nach ihrem Futter, gründelt aber auch gerne im seichten Wasser. Ihr Nest errichtet sie in der Uferzone am Boden, selten auch in Baumhöhlen. Die Erpel posieren sehr einfallsreich, um das Weibchen zu beeindrucken. Die Paare bleiben für eine Saison zusammen, das Weibchen kümmert sich alleine um Aufzucht der Jungen.

Lebensraum
Brutvogel flacher, euthropher Seen, im Winter auf größeren Gewässern, besonders Stauseen. Meist in Trupps, in denen Männchen überwiegen. Taucht nicht nur, sondern gründelt auch im Flachwasser.

Nahrung 
Tafelenten ernähren sich unter anderem von Pflanzen, Muscheln, Insekten, Ringelwürmern und Krebstieren, kleinen Fischen und Zuckmückenlarven.

Nest 
Das Nest wird vom Weibchen entweder unmittelbar am Wasser in der Ufervegetation errichtet oder findet sich gut versteckt auf im Brutgewässer befindlichen Inseln. Nur selten werden Nester auch in Baumhöhlen und weiter entfernt vom Ufer angelegt.

Schon gewusst?

Tafelenten sind häufig mit Reiherenten vergesellschaftet. Die beiden Entenarten stehen in keinem Konkurrenzverhältnis miteinander, da Tafelenten sich hauptsächlich pflanzlich ernähren, während Reiherenten überwiegend tierische Kost fressen. Die Tafelente wendet auch nur etwa 30 Prozent ihrer Zeit auf und sucht ihre Nahrung überwiegend nachts. Die Reiherente dagegen sucht ihr Futter bei Tageslicht und wendet erheblich mehr Zeit als die Tafelente dafür auf.

Gefährdung

Tafelenten sind in Deutschland nicht gefährdet. Global gilt sie als gefährdete Art, da sie in weiten Teilen Westeuropas deutlich seltener geworden ist. Die Gründe sind vielfältig.

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes), Familie: Entenvögel (Anatidae), Unterfamilie: Anatinae, Gattung: Aythya, Art: Tafelente (Aythya ferina).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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