Sumpfmeise

Poecile palustris

Gesang der Sumpfmeise - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Stimme der Sumpfmeise
Ruft u.a. explosiv „pit-tschä“, manchmal etwas länger“zii-zii-TSCHÄ“ oder etwas blaumeisenartig zeternd „piTSCHÄ-de-de-de-de-de-de-DET“
Gesang: etwas monotone Klapperreihe mit Variationen

Die Sumpfmeise singt schon im Februar, wenn noch Schnee im Wald liegt. Bei ihr ist zu dieser Zeit der Hormonspiegel schon so hoch, dass die Männchen ein Revier besetzten und Weibchen finden wollen. Das äußert sich mit verstärkter Gesangsaktivität. Die Sumpfmeise singt also vor allem schon von Ende Februar bis Mitte April. Danach immer seltener, wodurch sie dann schwieriger zu entdecken ist.

Status

nicht gefährdet

Blick ins Geschichtsbuch

Volkstümlicher Name
Trotz ihres Names ist die Sumpfmeise nicht im Sumpf anzutreffen. Stattdessen brütet dieser kleine und rundliche Vogel vor allem in feuchten, totholzreichen Laubwäldern. Auch in unterwuchsreichen Parks mit alten Laubbäumen kann man sie antreffen. Sie brütet in Astlöchern, Baumhöhlen und Nistkästen.

Die Sumpfmeise wird auch "Nonnenmeise" genannt.

Aussehen

Sumpfmeise auf einem Ast | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Sumpfmeise (Poecile palustris)

Größe: ca. 11,5 - 13 cm

Gewicht: ca. 10 – 13 g

Kennzeichen
Kleiner als Kohlmeise. Gesamteindruck gräulich braun, etwas hellere Unterseite. Schwarze, meistens glänzende Kopfplatte und kleiner schwarzer Kinnfleck, die beide mit den weißlichen Wangen kontrastieren. Keine auffälligen Flügelaufhellungen.

Ähnliche Arten
Bei uns mit der sehr ähnlichen Weidenmeise zu verwechseln. Der Kopf kann -  im Unterschied zur Weidenmeise - proportional kleiner sein. Diese mit etwas massigerem Kopf („Stiernacken“), meistens mit ausgedehnterem schwarzen Kehlfleck, mattschwarze Kopfplatte und helles Flügelfeld. Ruft breit und nasal „dääh-dääh“. In vielen Regionen Deutschlands eher selten.
Entfernt zu verwechseln mit männlicher Mönchsgrasmücke. Diese ist grauer und ohne Kinnfleck. Sumpfmeise kein deutliches helles Armschwingenfeld bei zusammen gelegtem Flügel.

Vorkommen

Bei uns
ganzjährig

Verbreitung
In fast ganz Europa mit Ausnahme seines nördlichsten Teils ist die muntere Sumpfmeise anzutreffen, die ihre Heimat auch im Winter nicht verlässt. 

Lebensweise

Sumpfmeise auf einem Baumstumpf | © W. Leierer © W. Leierer
In fast ganz Europa anzutreffen: Die Sumpfmeise

Verhalten
Wie auch Weidenmeisen legen Sumpfmeisen Futtervorräte an, wenn es das Angebot hergibt. Sie leben in Dauerehen und suchen im Frühjahr nach geeigneten Baumhöhlen zum Brüten, wenn diese nicht vorhanden sind nehmen sie auch Nistkästen.

Lebensraum
Sie hält sich mit Vorliebe in Parks und großen Gärten auf, lebt jedoch auch in feuchten Laub- und Mischwäldern mit viel Totholz.

Nahrung
Sumpfmeisen ernähren sich von wirbellosen Lebewesen, im Herbst und Winter auch von kleinen Samenkörnern. Im Winter suchen die Sumpfmeisen gern die Futterhäuschen in Parkanlagen und Gärten auf, ergattern ein paar kleine Samen und fliegen dann weg, um irgendwo in Ruhe ihre „Beute“ zu verzehren.

Fortpflanzung
Im Frühling, meist im April, besetzen die Paare ihre Brutreviere. Im Gegensatz zu anderen Meisen brütet die Sumpfmeise nicht gerne in Nistkästen und schon gar nicht in Spechthöhlen, sondern zieht natürliche Höhlen vor. Oft sind diese noch unfertig, sodass sie noch Hand bzw. Schnabel anlegen muss. Sie erweitert dann ein großes Loch in einem morschen Ast auf eine ihr genehme Größe.

Eiergröße: 11,4 bis 17,1 x 11,5 bis 13,1 mm

Nest
Ende April, Anfang Mai legt das Weibchen in das meist in einer Höhlung aus Moos gebaute und dicht mit Haaren ausgepolsterte Nest 6 bis 12 Eier.
14 Tage lang brütet das Weibchen allein.
Nach 18 oder 19 Tagen sind die Jungen flügge und werden von ihren Eltern noch eine Zeitlang mit Insekten mit Insekten und Larven gefüttert.

Schon gewusst?

Die einzelnen Paare halten fest zusammen, auch wenn sie sich in der kalten Jahreszeit manchmal anderen Meisen anschließen und sich mit ihnen gemeinsam herumtreiben.

Helfen Sie mit

Sumpfmeisen nehmen seltener als die Blau- oder Kohlmeise Nistkästen an. In Gärten brüten sie zum Beispiel in alten Obstbäumen, die zum Teil ausgefault sind.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), ohne Rang: Passerida, Familie: Meisen (Paridae), Gattung: Poecile, Art: Sumpfmeise (Poecile palustris).

Quelle: Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.

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