Silberreiher

Ardea alba

Warnruf des Silberreihers

Stimme des Silberreihers
Fast nur in Kolonien zu hören, z.B. trocken rollend „kr’r’r’ooh“.

Status

nicht gefährdet

Aussehen

Silberreiher im Schilf von hinten | ©Marcus Bosch ©Marcus Bosch
Silberreiher (Ardea alba)

Größe: ca. 85 - 100 cm

Kennzeichen
Das Gefieder des Silberreihers ist komplett weiß. Er ist relativ groß und besitzt lange Beine und eine elegante Gestalt. Im Prachtkleid hat er lange, strahlige Schulterfedern. Während der Paarungszeit ist der kräftige Schnabel fast komplett schwarz, ansonsten ist er gelb.

Ähnliche Arten

Vom Kuhreiher an Größe, Gestalt, Schnabellänge und fehlender Ockertönung, vom weißen Küstenreiher u.a. an Größe, langen Beinen und geradem, dolchförmigen Schnabel unterschieden.
Seidenreiher bildet größte Verwechslungsgefahr, doch Silberreiher ist größer, hat hellen Unterschenkel (und teilweise Tarsus), gelben, kräftigeren Schnabel (nur zur Brutzeit schwarz), keine Schmuckfedern im Nacken und proportional längere Beine, die im Flug mit langsamerem, majestätischem Flügelschlag noch weiter über den Schwanz ragen.

Vorkommen

Silberreiher im Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Wird vermutlich bald ein regelmäßiger Brutvogel in Deutschland sein: Der Silberreiher

Bei uns
Ganzjährig Gast in Deutschland, zieht aber teilweise ans Mittelmeer und nach Afrika.

Verbreitung
Das Areal des Silberreihers erstreckt sich von SE-Europa bis Asien, Amerika und Afrika.

Verbreitung in Bayern
Seit Anfang der 1990er Jahre besuchen (junge) Silberreiher in stark zunehmender Zahl Bayern. Die Vögel kommen vermutlich überwiegend von (Ungarn und) vom Neusiedlersee, wo die Zahl der Brutpaare von 200 (1959) auf 660 Brutpaare (1998) angewachsen ist. Anfangs blieben nur wenige der im August/September eintreffenden Vögel länger als bis März/April. In den letzten Jahren blieben immer mehr Vögel auch den Sommer über hier, wobei etliche von ihnen dann auch das Prachtkleid anlegen, also fortpflanzungsfähig werden. Es ist daher damit zu rechnen, dass in absehbarer Zeit Silberreiher in Bayern brüten werden. Voraussetzung sind genügend ausgedehnte und ungestörte Schilfgebiete.

Bestand in Bayern: 0 Brutpaare
Maximum Bayern: 150 – 300 Individuen im Herbst

Lebensweise

Silberreiher Trupp auf einem Baum | ©Zdenek Tunka ©Zdenek Tunka
Silberreiher brüten in Kolonien

Verhalten
Der Silberreiher begibt sich in Flachwasserzonen von Seen, aber auch auf Weiden und Äckern auf Beutesuche. Er brütet in Kolonien in ausgedehnten Schilfflächen. Außerhalb der Brutzeit vergesellschaftet er sich auch häufig mit Graureihern.

Lebensraum
Koloniebrüter in ausgedehnten Schilfflächen größ0erer Seen.

Nahrung
Nahrungssuche im Schilf, am Wasserrand, auch frei auf Wiesen und Feldern. Der Silberreiher ernährt sich in erster Linie von Fischen, Amphibien und Wasserinsekten. Manchmal fallen auch kleine Landtiere wie Wühlmäuse dem Silberreiher zum Opfer. 

Fortpflanzung
Silberreiher leben in monogamer Saisonehe und werden im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Sie brüten in Kolonien, aber auch einzeln. Die bis 100 cm großen Nester werden dicht an dicht auf der Erde erbaut, meist in unzugänglichem Röhricht. Die auffällig weiß gefärbten Schreitvögel sind hier kaum zu entdecken. Es kommt auch vor, dass die Nester in tiefem Gesträuch platziert werden. Meist werden im April oder Mai im Abstand von zwei Tagen 3 bis 5 hellblaue Eier gelegt, die vom ersten Tag an von beiden Partnern bebrütet werden.

Schon gewusst?

Es ist vermutlich nur noch eine Frage der Zeit bis er hier ein regelmäßiger Brutvogel wird.

Gefährdung

Der Silberreiher gilt als nicht gefährdet und breitet sein Brutgebiet seit einigen Jahren aus.

Systematik
Ordnung: Pelecaniformes, Familie: Reiher (Ardeidae), Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae), Gattung: Ardea, Art: Silberreiher (Ardea alba).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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