Schwarzmilan

Milvus migrans

Ruf des Schwarzmilan - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Stimme des Schwarzmilans
weinerlich, Pfiffe wie „hüih“, die in ein Gewieher übergehen (schneller als beim Rotmilan); auch bussardähnlich mauzende Rufe

Status

nicht gefährdet

Blick ins Geschichtsbuch

Wissenschaftlicher Name 
Das lateinische Nomen miluus, später milvus bezeichnet einen größeren Greifvogel. Es kann Bussard, Habicht, Weihe oder Milan bedeuten. Migrans kommt vom lateinischen Verb migrare und bedeutet wandernd. Schwarzmilan ist eigentlich nicht korrekt, Braunmilan würde dem Aussehen dieses Greifvogels eher entsprechen. Der schwedische (Brun glada) und der italienische (Nibbio bruno) Artname tragen dem Erscheinungsbild besser Rechnung.

Aussehen

Schwarzmilan-Kopf in Nahaufnahme | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Schwarzmilan (Milvus migrans)

Größe: ca.48 – 60cm

Spannweite: ca. 130 - 155 cm

Gewicht: ca. 630 – 941 g

Kennzeichen
Etwa mittel-, bussardgroß. Überwiegend braunes Gefieder mit etwas aufgehellten Basen der Handschwingen. Oberseite dunkelbraun mit hellem, mittelbraunem Diagonalband über Armflügel (wie bei Rotmilan, aber dunkler und matter)
Schwach gegabelter Schwanz, der bei Jungvögel fast ungegabelt erscheinen kann. Auch beim Altvogel kann die Gabelung kaum zu erkennen sein, zum Beispiel, wenn der Schwanz ganz gespreizt ist.

Ähnliche Arten
Der Rotmilan hat einen tief gegabelten rostroten Schwanz und eine starke Aufhellung an den Basen der Handschwingen. Weibliche und junge Rohrweihen haben helle Köpfe und weißliche Schulterflecken, sind schlanker und haben abgerundete Schwänze.
Der Schwarzmilan hat dunkleres Gefieder, etwas geringere Größe, Flügel und Schwanz proportional kürzer, Flügelspitze breiter, Schwanz schwächer gegabelt; graubraun (niemals rostfarben)

Beoabchtungstipp
Um den Schwarzmilan anzutreffen, sollte man in Gewässer- und Siedlungsnähe nach ihm Ausschau halten oder man beobachtet ihn bei der Jagd in offenen Landschaften. Dies ist allerdings nicht im Nordwesten Deutschlands möglich, denn dort ist er noch nicht beheimatet.

Vorkommen

Schwarzmilan von hinten, sitzt auf einem Baumpfahl | © Gunther Zieger © Gunther Zieger
Der Schwarzmilan kommt in Bayern vor allem in Unterfranken vor

Bei uns
Mitte März bis Ende September, überwintert in Afrika

Verbreitung
Das Areal des Schwarzmilans erstreckt sich von Spanien und Nordafrika bis Ostasien.

Verbreitung in Bayern
Der Schwarzmilan ist in Bayern regional verbreitet. Gegenüber der Erfassung von 1996-99 des Bayerischen Landesamt für Umwelt ist eine deutliche Arealerweiterung im Voralpinen Hügel- und Moorland bis an die Alpen erkennbar.
Schwerpunkte liegen in Unterfranken, auf den Donau-Iller-Lech-Platten bis in den Pfaffenwinkel sowie in der Donauniederung.
An Isar und Inn siedelt der Schwarzmilan jetzt regelmäßiger, dagegen ist eine Abnahme im östlichen Donauabschnitt und eine Verlagerung in Unterfranken zu verzeichnen. Niederbayern, die Oberpfalz und Oberfranken werden bislang nur lokal besiedelt. Auch in den Alpentälern fehlt die Art.
Die aktuelle Bestandschätzung liegt um ca. 50 % über der des Zeitraums 1996-99. Auch wenn der Brutbestand durch die Zählung von Nichtbrütern möglicherweise überschätzt wurde, hält die Zunahme an und ist durch Arealausweitung (ggf. Verlagerung der Ostgrenze, vorwiegend in Südbayern) erklärbar, aber auch durch Klimaveränderungen mit wärmeren Frühjahren und Sommern sowie geringeren Niederschlägen in der Vegetationszeit.

Bestand in Bayern: 500 – 650 Brutpaare

Lebensweise

Schwarzmilan hat überm See einen Fisch gefangen | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Der Schwarzmilan isst insbesondere tote Fische

Verhalten
Wie auch die Rotmilane zählen sie zu den Suchflugjägern. Nur selten setzen sie sich zur Nahrungsaufnahme auf den Boden, vieles wird im Flug abgegriffen. Der Schwarzmilan ist gesellig und bildet häufig Schlafgemeinschaften.

Lebensraum
Er kommt vor allem in den Niederungen von Flüssen, Feuchtgebieten oder Seen vor. Trotzdem sind u.a. weite Teile der norddeutschen Tiefebene und Bayerns nicht besiedelt.

Nahrung
Der Schwarzmilan ist kein Feinschmecker. Er frisst gerne Aas und holt sich insbesondere tote Fische im eleganten Tiefflug von der Wasseroberfläche.

Schon gewusst?

Der schwedische Name "Brun Glada" (Braunmilan) wird seinem dunkelbraunem Federkleid deutlich gerechter.

Systematik
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes), Familie: Habichtartige (Accipitridae), Gattung: Milane (Milvus), Art: Schwarzmilan (Milvus migrans).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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