Schafstelze
Motacilla flava
Ruf der Schafstelze- Hier abspielen! (www.xeno-canto.org)
Rote Liste Bayern: nicht gefährdet
Systematik: Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), Familie: Stelzen und Pieper (Motacillidae), Gattung: Stelzen (Motacilla)

Aussehen
Die Schafstelze ist ein kleiner, schlanker Vogel mit auffällig langem Schwanz, ähnlich der verwandten Bach- und Gebirgsstelze. Im Prachtkleid hat das Männchen eine leuchtend gelbe Unterseite. die Oberseite ist weitgehend olivgrün, der Bürzel ist weiß genauso wie die äußeren Schwanzfedern. Dieser Singvogel aus der Familie der Stelzen kommt in zahlreichen Unterarten vor, bei denen sich die Männchen vor allem in der Färbung des Kopfgefieders unterscheiden. In Deutschland heimisch ist die Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava), mit blaugrauem Kopf und einem weißen Überaugenstreif. Das Weibchen ist insgesamt etwas matter gefärbt.
Fun fact: Motacilla (lat.) bedeutet wörtlich Wippschwanz; flava (lat.) bedeutet gelb
Gesang
Lebensraum
Ursprüngliche Lebensräume von Schafstelzen waren vor allem Feuchtwiesen. Heute findet man sie auch auf extensiv bewirtschafteten Mäh- und Streuwiesen mit nassem und feuchtem Boden. Auch auf Viehweiden sind sie zu sehen, wo sie Weidetieren auf der Suche nach Nahrung folgen.
Nahrung
Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten, aber teilweise auch Schnecken, Spinnentiere und Würmer. Diese fängt sie vor allem auf Feuchtwiesen oder Getreideflächen.
Zugverhalten
Die Schafstelze ist größtenteils ein Langstreckenzieher. Sie zieht nach Afrika, wo sie südlich der Sahara den Winter verbringt. Einige Schafstelzen überwintern im Mittelmeerraum (Mittelstreckenzieher). Ab Anfang April kommen Sie nach Bayern, Ende Juli/Anfang August verlassen sie den Freistaat wieder. Während des Frühjahrszuges kann man bei uns regelmäßig die Thunbergschafstelze (Motacilla flava thunbergi), eine nordische Unterart, beobachten.

Fortpflanzung
Die Schafstelze brütet am Boden. Ihr Nest baut sie unter einer dichten Vegetationsdecke, und legt 4-7 Eier. Sie hat zwei Jahresbruten in der Zeit von Mai bis Juli.
Gefährdung
Die Wiesenschafstelze gilt in Bayern als nicht gefährdet. Jedoch hat sie mit vielen Problemen zu kämpfen, die viele andere Wiesenbrüter auch betreffen. Vor allem Entwässerung und Flurbereinigung, mit Verlust von Kleinstrukturen sowie mehrmalige Mahd zerstören ihren Lebensraum . Auch landwirtschaftliche Nutzungsintensivierung, Einsatz von Dünger und Pestiziden reduzieren Nahrungs- und Bruthabitate. Zudem werden immer mehr Flächen versiegelt und bebaut.
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