Schafstelze

Motacilla flava

Ruf der Schafstelze- Hier abspielen! (www.xeno-canto.org)

Rote Liste Bayern: nicht gefährdet

Systematik: Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), Familie: Stelzen und Pieper (Motacillidae), Gattung: Stelzen (Motacilla)

 

Schafstelze steht im seichten Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Aussehen

Die Schafstelze ist ein kleiner, schlanker Vogel mit auffällig langem Schwanz, ähnlich der verwandten Bach- und Gebirgsstelze. Im Prachtkleid hat das Männchen eine leuchtend gelbe Unterseite. die Oberseite ist weitgehend olivgrün, der Bürzel ist weiß genauso wie die äußeren Schwanzfedern. Dieser Singvogel aus der Familie der Stelzen kommt in zahlreichen Unterarten vor, bei denen sich die Männchen vor allem in der Färbung des Kopfgefieders unterscheiden. In Deutschland heimisch ist die Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava), mit blaugrauem Kopf und einem weißen Überaugenstreif. Das Weibchen ist insgesamt etwas matter gefärbt.  

Fun fact: Motacilla (lat.) bedeutet wörtlich Wippschwanz; flava (lat.) bedeutet gelb

Gesang

Der Ruf der Schafstelze klingt wie ein dünnes „psi“. Ihr Gesang besteht aus einem einfachen, kratzenden „srii-srii-srii“, wobei die letzte Silbe oft besonders betont wird.

Lebensraum

Ursprüngliche Lebensräume von Schafstelzen waren vor allem Feuchtwiesen.  Heute findet man sie auch auf extensiv bewirtschafteten Mäh- und Streuwiesen mit nassem und feuchtem Boden. Auch auf Viehweiden sind sie zu sehen, wo sie Weidetieren auf der Suche nach Nahrung folgen.

Nahrung

Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten, aber teilweise auch Schnecken, Spinnentiere und Würmer. Diese fängt sie vor allem auf Feuchtwiesen oder Getreideflächen.

Zugverhalten

Die Schafstelze ist größtenteils ein Langstreckenzieher. Sie zieht nach Afrika, wo sie südlich der Sahara den Winter verbringt. Einige Schafstelzen überwintern im Mittelmeerraum (Mittelstreckenzieher). Ab Anfang April kommen Sie nach Bayern, Ende Juli/Anfang August verlassen sie den Freistaat wieder. Während des Frühjahrszuges kann man bei uns regelmäßig die Thunbergschafstelze (Motacilla flava thunbergi), eine nordische Unterart, beobachten.

 

Schafstelze im Rapsfeld | © Ferdinand Baer © Ferdinand Baer
Gut getarnt: Die Schafstelze im Rapsfeld.

Fortpflanzung

Die Schafstelze brütet am Boden. Ihr Nest baut sie unter einer dichten Vegetationsdecke, und legt 4-7 Eier. Sie hat zwei Jahresbruten in der Zeit von Mai bis Juli.  

 

Gefährdung

Die Wiesenschafstelze gilt in Bayern als nicht gefährdet. Jedoch hat sie mit vielen Problemen zu kämpfen, die viele andere Wiesenbrüter auch betreffen. Vor allem Entwässerung und Flurbereinigung, mit Verlust von Kleinstrukturen sowie mehrmalige Mahd zerstören ihren Lebensraum . Auch landwirtschaftliche Nutzungsintensivierung, Einsatz von Dünger und Pestiziden reduzieren Nahrungs- und Bruthabitate. Zudem werden immer mehr Flächen versiegelt und bebaut.

 

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