Tundrasaatgans
Anser serrirostris
Flugruf der Tundrasaatgans
Quelle: www.xeno-canto.org
Stimme der Tundrasaatgans
Nicht sehr stimmfreudig; ruft tief, nasal, trompetend, zwei- bis dreisilbig stoßend "ang-ank" oder "tjö-jö-jött", im Trupp in leicht unterschiedlicher Höhe.
Status
Rote Liste Bayern: ungefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Aussehen
Größe: ca. 66-84 cm
Spannweite: ca. 142-175 cm
Kennzeichen
Die Tundrasaatgans ist kleiner als die Waldsaatgans, mit kurzem Hals und rundem Kopf. Die Beine sind gelborange (bei Kurzschnabelgans rosa). Kopf und Hals sind dunkelbraun. Der Rücken ist graubraun gefärbt, die Flügeldecken weiß gerandet. Die Federn haben weiße Kanten. Der kurze Schnabel ist dunkel mit gelborangen Band. Der Unterschnabel ist dicker.
Ähnliche Arten
Die Tundrasaatgans gleicht der Kurzschnabelgans fast wie ein Ei dem anderen. Natürlich vermischen sich die verschiedenen Gänsearten gerne, wenn sie bei uns im Winter auf den Feldern und Wiesen zu sehen sind.
Vorkommen
Bei uns
Mittelstreckenzieher, überwintert in Mitteleuropa; Von September bis Februar zu beobachten.
Verbreitung
Das Areal der Saatgans erstreckt sich von Mittelskandinavien bis zum Ural und in die Tundren Nord-West-Sibiriens.
Verbreitung in Bayern
Saatgänse überwintern regelmäßig in Bayern an und auf Seen, Stauseen und größeren Flüssen.
Lebensweise
Verhalten
Im Winterquartier in großen Ansammlungen auf den Feldern anzutreffen, im Brutgebiet paarweise unterwegs. Tundrasaatgänse sind ihrem Partner lebenslang treu. Die Jungtiere bleiben bis zur nächsten Brutsaison bei den Eltern, diese zeigen den Jungvögeln die traditionellen Zugstrecken. Tundrasaatgänse verpaaren sich auch gern mit anderen Gänsearten.
Lebensraum
Tundrasaatgänse bevorzugen als Lebensraum die feuchte Tundra mit ihren Moosen, Flechten und Sträuchern. Als Brutplatz nimmt sie auch gern unwegsames Gelände am Ufer von Seen. Im Winter bevorzugt sie bei uns Ackerflächen, Weiden und Wiesen. Zum Schlafen zieht sie sich aufs Wasser oder Eis zurück.
Nahrung
Die Tundrasaatgans ernährt sich von Flechten, Gräsern, Kräutern, Wasserpflanzen und Beeren. Im Winter findet sie auf den Feldern Getreidekörner, Wurzeln, Kartoffeln und die Reste von Mais und Zuckerrüben. Die Jungvögel fressen auch Insekten, Weichtiere und Fischeier.
Zugverhalten
Fliegt im August/September nach Mitteleuropa ins Winterquartier. Sie bevorzugt Gebiete am Niederrhein und in den Niederlanden, bis hin zur Atlantikküste. Im März bricht sie auf in ihr Brutgebiet in der Tundra Nordrusslands und Nordwestsibiriens.
Schon gewusst?
Viele Experten teilen die Saatgans inzwischen in zwei eigenständige Arten ein: die Tundra- und die Waldsaatgans. Ein genauer Blick lohnt also.
Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes), Familie: Entenvögel (Anatidae), Gattung: Anser Art: Tundrasaatangs (Anser serrirostris).
Quelle: Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
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