Purpurreiher

Ardea purpurea

Flugruf des Purpurreihers

Stimme des Purpurreihers
Wenig ruffreudig, im Flug rau und „krrek“, höher, kürzer, weniger durchdringend und eher einsilbig als Graureiher. In Kolonie laute, krächzende und grunzende Laute.

Status

Rote Liste Bayern: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Beschränkungen
Rote Liste Deutschland: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischen Beschränkungen

Aussehen

Purpurreiher auf Ast | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Purpurreiher (Ardea purpurea)

Größe: ca. 70 – 90 cm

Spannweite: ca. 120 – 138cm

Kennzeichen
Großer, schlaksiger gebauter Reiher, der oft einen dunklen Eindruck macht.
Vom Graureiher an vielen Merkmalen unterscheidbar: Gleichmäßig schmaler Schnabel länger (eher Bajonett als Dolch), Kopf kleiner (eher flachstirnig in Schnabel übergehend), im Flug von vorne betrachtet Flügel am Bug etwas gebogen, Flügelschlag etwas ruckartiger, dünnerer Hals, der eingezogen im Flug einen tiefer herabhängenden Knick bildet, längere Zehen, die im Flug auch stärker gespreizt werden (Hinterzehe oft abstehend), geringere Größe.
Adult: Kopf- und Halsseiten rotbraun, Hals mit markanten, schmal schwarzen Streifen, Mantel dunkelgrau, Flügeldecken einfarbig dunkelgrau mit braunviolettem Ton (besonders beim Männchen).

Ähnliche Arten
Graureiher

Vorkommen

Purpurreiher im Flug | © Frank Derer © Frank Derer
Seltener Brutvogel und Durchzügler in Deutschland: Der Purpurreiher

Bei uns
In den Sommermonaten zu beobachten; überwintert im tropischen Afrika

Verbreitung
Das Areal des Purpurreihers erstreckt sich von Spanien über Frankreich, Mittel- und Südeuropa bis in die Ukraine.

Verbreitung in Bayern
Der Purpurreiher brütet in Bayern sehr lokal an wenigen Brutplätzen. Regelmäßig besetzte Brutplätze finden sich im ostbayerischen Donautal (hier hat die Zahl besetzter Quadranten von drei auf einen abgenommen), im Aischgrund und in Mainfranken. Zudem gelang 2006 der erste Brutnachweis im Rötelseeweihergebiet.

Der Bestand des Purpurreihers erreichte im Kartierzeitraum 2005-09 den höchsten Stand seit Jahrzehnten. Im Vergleich zur Erfassung von 1996-99 des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat sich die Zahl der Brutpaare verdoppelt. Trotzdem muss der Bestand aufgrund seiner geringen Größe, der Störanfälligkeit der Art und der wenigen geeigneten Brutplätze weiterhin als vom Aussterben bedroht eingestuft werden. Potenzial besteht dennoch, beispielsweise in Bereichen, wo in früheren Jahren bereits gebrütet wurde, wie etwa der Isarmündung oder der schwäbischen Donau.

Bestand in Bayern: 10 – 13 Brutpaare

Lebensweise

Purpurreiher Paar im Schilfgelege | © Frank Derer © Frank Derer
Purpurreiher gehen eine monogame Saisonehe ein

Verhalten
Purpurreiher leben vergleichsweise heimlich und sind eng an das Wasser gebunden. Sie halten sich häufig im dichten Schilf auf und fangen ihre Beute in der Regel in Flachwasserzonen von Seen. Sie brüten in Kolonien im Schilf.

Purpurreiher
Purpurreiher leben in Flachwasserzonen von Seen mit ausgedehnten, teils überfluteten Schilfgebieten. In Deutschland brüten wenige Paare im Süden.

Nahrung
Purpurreiher fressen vor allem Fische, Amphibien und kleine Landtiere oder Insekten.

Fortpflanzung
Das Sexualverhalten weist große Ähnlichkeiten mit dem des Graureihers auf. Purpurreiher erreichen ihre Geschlechtsreife meist schon im ersten Lebensjahr. Sie gehen eine monogame Saisonehe ein.

Schon gewusst?

Der heimliche Schilfbewohner nimmt bei Gefahr auch mal die Pfahlstellung, den Schnabel und den Hals gerade in die Luft gestreckt, ein.

Gefährdung

Der Purpurreiher ist eine Art mit geographischer Einschränkung in Deutschland. Seine Bestände zeigen einen positiven Trend in den letzten Jahren.

Systematik
Ordnung: Pelecaniformes, Familie: Reiher (Ardeidae), Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae), Gattung: Ardea, Art: Purpurreiher (Ardea purpurea).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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