Purpurreiher
Ardea purpurea
Flugruf des Purpurreihers
Quelle: www.xeno-canto.org
Stimme des Purpurreihers
Wenig ruffreudig, im Flug rau und „krrek“, höher, kürzer, weniger durchdringend und eher einsilbig als Graureiher. In Kolonie laute, krächzende und grunzende Laute.
Status
Rote Liste Bayern: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Beschränkungen
Rote Liste Deutschland: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischen Beschränkungen
Aussehen

Größe: ca. 70 – 90 cm
Spannweite: ca. 120 – 138cm
Kennzeichen
Großer, schlaksiger gebauter Reiher, der oft einen dunklen Eindruck macht.
Vom Graureiher an vielen Merkmalen unterscheidbar: Gleichmäßig schmaler Schnabel länger (eher Bajonett als Dolch), Kopf kleiner (eher flachstirnig in Schnabel übergehend), im Flug von vorne betrachtet Flügel am Bug etwas gebogen, Flügelschlag etwas ruckartiger, dünnerer Hals, der eingezogen im Flug einen tiefer herabhängenden Knick bildet, längere Zehen, die im Flug auch stärker gespreizt werden (Hinterzehe oft abstehend), geringere Größe.
Adult: Kopf- und Halsseiten rotbraun, Hals mit markanten, schmal schwarzen Streifen, Mantel dunkelgrau, Flügeldecken einfarbig dunkelgrau mit braunviolettem Ton (besonders beim Männchen).
Ähnliche Arten
Graureiher
Vorkommen

Bei uns
In den Sommermonaten zu beobachten; überwintert im tropischen Afrika
Verbreitung
Das Areal des Purpurreihers erstreckt sich von Spanien über Frankreich, Mittel- und Südeuropa bis in die Ukraine.
Verbreitung in Bayern
Der Purpurreiher brütet in Bayern sehr lokal an wenigen Brutplätzen. Regelmäßig besetzte Brutplätze finden sich im ostbayerischen Donautal (hier hat die Zahl besetzter Quadranten von drei auf einen abgenommen), im Aischgrund und in Mainfranken. Zudem gelang 2006 der erste Brutnachweis im Rötelseeweihergebiet.
Der Bestand des Purpurreihers erreichte im Kartierzeitraum 2005-09 den höchsten Stand seit Jahrzehnten. Im Vergleich zur Erfassung von 1996-99 des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat sich die Zahl der Brutpaare verdoppelt. Trotzdem muss der Bestand aufgrund seiner geringen Größe, der Störanfälligkeit der Art und der wenigen geeigneten Brutplätze weiterhin als vom Aussterben bedroht eingestuft werden. Potenzial besteht dennoch, beispielsweise in Bereichen, wo in früheren Jahren bereits gebrütet wurde, wie etwa der Isarmündung oder der schwäbischen Donau.
Bestand in Bayern: 10 – 13 Brutpaare
Lebensweise

Verhalten
Purpurreiher leben vergleichsweise heimlich und sind eng an das Wasser gebunden. Sie halten sich häufig im dichten Schilf auf und fangen ihre Beute in der Regel in Flachwasserzonen von Seen. Sie brüten in Kolonien im Schilf.
Purpurreiher
Purpurreiher leben in Flachwasserzonen von Seen mit ausgedehnten, teils überfluteten Schilfgebieten. In Deutschland brüten wenige Paare im Süden.
Nahrung
Purpurreiher fressen vor allem Fische, Amphibien und kleine Landtiere oder Insekten.
Fortpflanzung
Das Sexualverhalten weist große Ähnlichkeiten mit dem des Graureihers auf. Purpurreiher erreichen ihre Geschlechtsreife meist schon im ersten Lebensjahr. Sie gehen eine monogame Saisonehe ein.
Schon gewusst?
Der heimliche Schilfbewohner nimmt bei Gefahr auch mal die Pfahlstellung, den Schnabel und den Hals gerade in die Luft gestreckt, ein.
Gefährdung
Der Purpurreiher ist eine Art mit geographischer Einschränkung in Deutschland. Seine Bestände zeigen einen positiven Trend in den letzten Jahren.
Systematik
Ordnung: Pelecaniformes, Familie: Reiher (Ardeidae), Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae), Gattung: Ardea, Art: Purpurreiher (Ardea purpurea).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
LBV-Naturtelefon

Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens?
Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 bis 11 und von 14- 16 Uhr zur Verfügung:
E-Mail: infoservice@lbv.de