Löffelente
Anas clyeata
Ruf der Löffelente
Quelle: www.xeno-canto.org
Stimme der Löffelente
Auffliegendes Männchen ruft nasal klopfend „tok-tok… tok-tok…“ (manchmal einsilbig), Weibchen ruft röchelnd und gedämpfter „kerr-äsch“, auch kurze, in Höhe und Stärke abfallende Quakreihe ähnlich heiserem Krickenten-Weibchen.
Status
Rote Liste Bayern: vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: gefährdet
Aussehen
Größe: ca. 44 – 52 cm
Spannweite: ca. 73 – 82 cm
Kennzeichen
Mittelgroß mit kurzem Hals und beeindruckend langem, breitem Schnabel, dadurch schwimmend und fliegend vorderlastig erscheinend. Flügel von gleichmäßiger Breite, aber schmaler als bei Stockente wirkend, matt grüner Spiegel vorne weiß begrenzt.
Männchen Prachtkleid: Unverwechselbar, Kopf grün (aus Entfernung schwarz), Brust weiß, Bauch und Flanken kastanienbraun; Vorderflügel blaugrau; einzige Gründelente mit gelber Iris.
Männchen Schlichtkleid: Durch rötlichere Flankentönung, bläuliche Armdecken und dunkleren Kopf mit gelber Iris vom Weibchen unterschieden.
Weibchen: Erinnert an Stockenten-Weibchen, kenntlich an mächtigem Schnabel, dunkelbraunem, zu weißlichen Unterflügeln kontrastierendem Bauch, fehlendem weißem Armschwingen-Hinterrand und gräulichen Armdecken.
Jugendkleid: Scheitel und Hinterhals etwas dunkler, Bauch etwas heller als beim Weibchen.
Vorkommen
Bei uns
Mittel- bis Langstreckenzieher, überwintert in Westeuropa und im tropischen Afrika, in Deutschland im Winter selten
Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Großbritannien ostwärts bis Japan.
Verbreitung in Bayern
Die Löffelente hat in Bayern wenige lokale Vorkommen, von denen viele nur mit einzelnen bis wenigen Paaren besetzt sind.
Mehr als ein Brutpaar konnte am oberen Main bei Lichtenfels, im Rußweihergebiet und an der Chamb, am Altmühlsee, an der Altmühl, an der Donau unterhalb Regensburgs und am Ismaniger Teichgebiet gezählt werden. Einzelnachweise liegen aus Aischgrund, Rotmaintal, Rodachaue, mittlerer Isar, Ammersee und Zellsee sowie Chiemsee vor.
Die Brutplätze an der Donau oberhalb Neuburgs sowie an Naab und Pegnitz konnten nicht mehr bestätigt werden.
Das wichtigste Rast- und Überwinterungsgewässer in Bayern und das wichtigste Mausergebiet ist das Ismaninger Teichgebiet
Bestand in Bayern: 30– 40 Brutpaare
Maximum Bayern: um 1100 Individuen im Herbst
Lebensweise
Verhalten
Wird meist in Paaren oder kleineren Gruppen gesehen.
Die Löffelente wirbelt bei der Futtersuche durch Drehungen schwimmend das Wasser auf. Den Schlamm filtert sie dann mit ihrem Schnabel. Man kann die Löffelente häufig dabei beobachte wie sie Kreise und Schlangenlinien auf dem Wasser zieht. Sie gründelt und taucht auch gern. Ihr Nest baut sie gut versteckt am Ufer eines Gewässers.
Lebensraum
Brütet an flachen, nährstoffreichen Gewässern mit viel Vegetation und in Sumpfgebieten mit freiem Wasserflächen.
Nahrung
Löffelenten haben einen Trick, um aus dem Wasser das größtmögliche an Nahrung herauszufiltern. Sie nehmen Wasser in ihrem breiten Schnabel auf und lassen es seitlich wieder herauslaufen. Die Schnabellamellen filtern dabei Plankton, Wasserflöhe, Insektenlarven, Kaulquappen und Laich heraus.
Schon gewusst?
Löffelenten brüten auch in wiedervernässten Hochmooren nach dem Torfabbau.
Wer hat sich nicht schon einmal über die Ente mit dem breiten Schnabel gewundert. Keine Sorge, hierbei handelt es sich nicht um einen Unfall oder eine Missbildung. Die Löffelente hat durch ihre besondere Schnabelform nur eine Nische bei der Nahrungssuche gefunden. So hat die Ente ihr Essbesteck immer parat.
Gefährdung
Die Löffelente ist durch den Rückgang ihrer Bruthabitate gefährdet.
Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes); Familie: Entenvögel (Anatidae), Unterfamilie: Anatinae; Tribus: Schwimmenten (Anatini); Gattung: Löffelenten (Spatula); Art: Löffelente (Anas clyeata).
Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de
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