Heidelerche

Lullula arborea

Gesang der Heidelerche - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Stimme der Heidelerche
Ruf ein weich flötendes Jodeln „TLUii-TLUii“ oder schwächer „düDLUii“, oft von ziehenden Trupps.
Attraktiver Gesang besteht aus gefälligen, weichen, melancholischen Serien, die zögernd beginnen, sich beschleunigen und dann oft absteigen und an Lautstärke gewinnen, z.B. „li, li-li-lililiLIlülü…II-lü II-lü II-lü-IIIu-IIlu… tljuii, tljui tljui vi vi vi TILLLILLLILLLILL…“ usw.
Gesang meist im Flug in großer Höhe vorgetragen (100 – 150 m) , oft bei Sonnenaufgang, auch in sternklarer Nacht.

Status

Rote Liste Bayern: Stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: Arten der Vorwarnliste

Blick ins Geschichtsbuch

Volkstümlicher Name 
Diese etwa sperlingsgroße, recht kleine Lerche liebt Lebensräume mit magerer Vegetation und sandige Böden. Diese Vorliebe für karge Böden spiegelt sich auch in ihrem Namen wieder. Ihr wissenschaftlicher Name "arborea" bezieht sich auf eine weitere Vorliebe der Heidelerche: anders als die meisten Lerchenarten singt sie gerne von Bäumen aus.

Aussehen

Heidelerche | © Rosl Rößner © Rosl Rößner
Heidelerche (Brunella modularis)

Größe: ca. 16,5 – 15 cm

Kennzeichen
Recht klein, braun und kurzschwänzig; steht im Gegensatz zu anderen Lerchen oft auf Baum- oder Buschspitzen und Stromleitungen (lebt dennoch vorwiegend am Boden), kann in wellenförmigen Flug mit kurzen, breiten Flügeln und kurzem Schwanz an Kleinspecht erinnern!
Schwanzspitze weiß (verstärkt vor grellem Hintergrund und Kurzschwänzigkeit), Schwanzaußenkanten nicht weiß, sondern hellbraun, Flügelhinterrand bei Altvögeln nicht hell.
Zeigt am Boden charakteristisches schwarz-weißes Muster vor Flügelbug (Handdecken dunkel mit gelblich weißen Spitzen und weißem Fleck an der Basis); breit cremefarbener Überaugenstreif recht weit nach hinten (am Hinterkopf fast zusammenlaufend)

Ähnliche Arten
Andere Lerchen

Beobachtungstipp
Die Heidelerche ist ein weit verbreiteter aber nicht besonders häufiger Brutvogel in Deutschland. Man kann sie vor allem an mageren Standorten antreffen. Im Unterschied zu anderen Lerchenarten kann man sie auch von einer Warte aus singend beobachten.

Vorkommen

Heidelerche sitzt auf einem blühenden Zweig mit Insekt im Schnabel | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Wie ihr Name verrät liebt die Heidelerche magere Vegetation

Bei uns
Sehr seltener Brutvogel, Kurzstreckenzieher.

Verbreitung
Das Areal der Art erstreckt sich von Mittel- und Südeuropa ostwärts bis zum Kaspischen Meer.

Verbreitung in Bayern
Die Heidelerche ist nur regional in Nord- und lokal in Südbayern verbreitet. Das Brutareal hat sich gegenüber Ende der 1990er Jahren insgesamt zwar leicht vergrößert, jedoch kam es in Südbayern zu weiteren Arealverlusten. Die Schwerpunkte liegen in den Sandgebieten des Mittelfränkischen Beckens und der Oberpfalz, im Frankenjura sowie im Muschelkalkgebiet des Mains und an der Fränkische Saale. Das größte Vorkommen südlich der Donau liegt in der Hallertau.

Brutbestand in Bayern: 550-850 Brutpaare

Lebensweise

Nest der Heidelerche im Gras mit vier Nestlingen | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Ihr Nest legt die Heidelerche am Boden versteckt an

Verhalten
Heidelerchen lassen ihren wohlklingenden Gesang gerne von Bäumen aus erklingen. Genau so häufig singen sie auch im wellenartigen Flug, sie fangen dann erst in einer gewissen Höhe an zu singen. Sie brüten gut versteckt und gut getarnt unter trockener Vegetation in einer ausgepolsterten Bodenmulde. Sind die Jungen geschlüpft, kümmern sich beide Partner um sie.

Lebensraum
Bewohnt offene Wälder, bevorzugt Kiefernwald auf Sandboden, auch Misch- oder Laubwald mit Lichtungen sowie Heide.

Nahrung
Die Nahrungsgrundlage bilden Insekten, wie zum Beispiel Schmetterlingsraupen, Ameisen, Heuschrecken und Wanzen. Vor allem im Winter machen Samen auch einen großen Teil der Nahrung aus.

Nest
Das Nest wird am Boden in der Vegetation versteckt angelegt. Es besteht aus nach innen immer feiner werdendem pflanzlichem Material, die Mulde ist mit feinen Wurzeln ausgekleidet.
Das Gelege besteht aus 2–7, meist 3–6 Eiern, die auf weißlichem Grund sehr fein und dicht bräunlich gepunktet sind. Die Brutzeit dauert 13–15 Tage. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen, auch die Nestlinge werden bis zum Alter von 5–8 Tagen nur vom Weibchen gehudert, danach aber von beiden Eltern gefüttert. Die Jungvögel können mit 7 Tagen laufen und mit 12 Tagen schon kurze Strecken fliegen, nach 16 Tagen sind sie flügge.

Schon gewusst?

Der wissenschaftliche Name "Lullala" ist ein Versuch den wohlklingenden Gesang lautmalerisch nachzumachen.

Gefährdung

Die Heidelerche steht auf der Vorwarnliste, da allgemein ihre Lebensräume in Mitteleuropa aufgrund verschiedener Faktoren bedroht sind.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Lerchen (Alaudidae), Gattung: Lullula, Art: Heidelerche (Lullula arborea).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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