Halsbandsittich

Psittacula krameri

Ruf des Halsbandsittichs

Stimme des Halsbandschnäppers
Laut und lebendig, sehr ruffreudig, hohes Gekreische „krie-ek“.

Status

Derzeit sind keine Gefährdungen bekannt.

Blick ins Geschichtsbuch

Halsbandsittich in einem Busch | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Halsbandsittich (Psittacula krameri)

Als Neubürger (Neozoon), der Bestände aus Gefangenschaftsflüchtlingen aufbauen konnte, ist er zunehmend in städtischen Gebieten der nördlichen Mittelmeerländer als Kulturfolger zu finden. Alexander der Große brachte ihn vor mehr als 2300 Jahren aus Asien nach Griechenland, daher auch die Bezeichnung „Alexandersittich“.

Außerdem findet man ihn im Raum Paris, in den größeren Städten Belgiens, den Niederlanden sowie im Süden und Osten Englands, wo er seit den 1930er Jahren bekannt ist. In den Niederlanden leben schätzungsweise 15.000 Halsbandsittiche. Einige Kritiker setzen sich dafür ein, die Vögel zum Abschuss freizugeben oder ihre Population mit anderen Mitteln zu bekämpfen. Das Parlament in Den Haag musste einmal eine Debatte abbrechen, weil die Tiere in den Bäumen vor dem Gebäude zu laut krakeelten.

Zwischen den 1970er und 1990er Jahren gab es in Österreich zwei Brutansiedlungen, im Wiener Türkenschanzpark und im Innsbrucker Hofgarten. Ausgebreitet hat er sich auch in Spanien, die größte Kolonie wurde in Barcelona ausgemacht. In Italien wurden die Sittiche unter anderem in Rom, Palermo und Genua nachgewiesen. Darüber hinaus gibt es eingebürgerte Vorkommen in den USA, in Südafrika und Japan.

In Deutschland wurde die erste Brut 1969 in Köln festgestellt. Von dort haben sich die Vögel nach und nach in andere Städte ausgebreitet oder haben unabhängige Populationen aufgebaut. Dank ihres exotisch anmutenden Aussehens und ihres lauten Gemüts sind die Sittiche vielen Städtern gut bekannt.

Aussehen

Halsbandsittich in einem Ast | © Rosl Roessner © Rosl Roessner
Die erste Brut des Halsbandsittichs wurde 1969 in Köln festgestellt

Größe: ca. 37 – 43 cm (inklusive 18 – 23cm Schwanzverlängerung bei adult.)

Gewicht: ca. 95 – 143 g

Kennzeichen
Größer als eine Amsel. Schlank, fast komplett leuchtend grün mit langem, spitzem, etwas dunklerem Schwanz und langen, schmalen Flügeln mit dunkleren Schwungfedern. Oberschnabel hagebuttenrot. Rasanter Flug.
Männchen mit schwarzer Kehle, in schmaler Linie auf Halsseiten verlängert und in rosarotes Nackenband übergehend. Kopf und Hals des Weibchens einfarbig grün. Auge hell mit rotem Lidring.

Ähnliche Arten
Der Alexandersittich ist größer, hat einen kräftigen, komplett roten Schnabel und einen kastanienbraunen Schulterfleck.

Vorkommen

Bei uns
ganzjährig

Verbreitung
Brütet eigentlich in Südasien und Afrika südlich der Sahara, eingebürgert unter anderem in Ägypten, Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Israel, den Niederlanden, Spanien, usw.

Verbreitung in Deutschland
Die Halsbandsittiche stammen ursprünglich aus locker bewaldeten Savannen und offenen Bergwäldern Asiens und Afrikas. Auch wenn der Halsbandsittich nur in wenigen Regionen Deutschlands lebt, so darf er hier nicht fehlen. Er lebt nur in Raum Köln und Mainz/Wiesbaden, auch ein Neubürger.

Lebensweise

Halsbandsittich an einer Asthöhle | © Markus Glaessel © Markus Glaessel
In Köln und Parks anzutreffen: Der Halsbandsittich

Verhalten
Außerhalb der Brutzeit können Halsbandsittiche kaum übersehen oder überhört werden. Laut und lebendig fliegen sie von Baumkrone zu Baumkrone. Ihr Nest bauen sie bevorzugt in Baumhöhlen von alten Laubbäumen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, brüten sie auch kolonieartig nebeneinander, sonst sind aber auch Einzelbruten möglich.

Lebensraum
Sie beschränken sich aber weitgehend auf Siedlungen, wo sie in Parks, meist in Baumkronen, Alleen, Schrebergärten u.Ä. vorkommen.

Nahrung
Halsbandsittiche ernähren sich vegetarisch. Auf ihrem Speisezettel stehen die verschiedenen Teile einer Pflanze wie Früchte, Blüten, Knospen, aber auch grüne Pflanzenteile. Dies kann durch Körner und Samen an Futterstellen ergänzt werden.

Schon gewusst?

Halsbandsittiche halten nicht viel vom Baden, viel lieber nehmen sie eine kleine Dusche im Regen oder zwischen nassen Blättern.

Systematik
Ordnung: Papageien (Psittaciformes), Überfamilie: Echte Papageien (Psittacoidea), Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae), Unterfamilie: Edelpapageien (Psittaculinae), Gattung: Edelsittiche (Psittacula), Art: Halsbandsittich (Psittacula krameri).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

Zurück

LBV-Naturtelefon

Telefon-Icon

Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens?

 

Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 bis 11 und von 14- 16 Uhr zur Verfügung:

 

0 91 74 / 47 75 - 5000

 

E-Mail:

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz