Halsbandschnäpper

Ficedula albicollis

Gesang des Halsbandschnäppers - Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Stimme des Halsbandschnäppers
Ruft gezogen, gerade, dünn pfeifend, einatmend „iihp“ (wie ein Ton im Gesang), auch leise schnalzend „tett“.
Gesang ganz anders als bei Trauerschnäpper, Folge recht langsamer, gezogener, scharfer, gepresster Pfeiflaute, oft mit großen Tonsprüngen.

Status

Rote Liste Bayern: Gefährdet
Rote Liste Deutschland: Gefährdet

Aussehen

Der Halsbandschnäpper hat eine weiße Unterseite, einen weißen Fleck über dem Schnabel und weiße Flügelbinden, der Rücken und Kopf sind schwarz | © Rosl Rößner © Rosl Rößner
Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis)

Größe: ca. 12 – 13,5 cm

Kennzeichen
Adult Männchen: Am breit weißem Halsband leicht kenntlich, sonst großer weißer Stirnfleck, ausgeprägt schwarze Oberseite einschließlich Handschwingenbasen, ganz schwarzer Schwanz Bürzel hellgrau oder weiß.
Männchen erstes Sommerkleid: Handschwingen brauner, weniger weiße Gefiederanteile, aber kennzeichnendes Halsband ausgebildet.
Weibchen erstes Winterkleid: Sehr ähnlich Trauerschnäpper, aber Weibchen im Frühjahr oberseits heller und grauer, weißer Handschwingenfleck größer, rechteckig oder tropenförmig, näher am Flügelrand als bei Trauerschnäpper.
Männchen Schlichtkleid: Oberseits braun wie Weibchen Schlichtkleid und erstes Winterkleid, aber Flügel schwärzlich mit großem weißem Handschwingenfleck. Manchmal viel Weiß auf äußeren Steuerfedern.

Ähnliche Arten
Verhalten ähnlich Trauerschnäpper, mit dem der Halsbandschnäpper auch hybridisiert.

Vorkommen

Bei uns
Sommervogel, Mai bis August; überwintert in Afrika.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet reicht südlich bis Slowenien, die Südkarpaten und in die Ukraine. Der Halsbandschnäpper brütet südlich des Trauerschnäpper-Areals und tritt mosaikartig mit diesem in Kontakt.

Verbreitung in Bayern
Der Halsbandschnäpper ist eine Charakterart ursprünglicher Buchen- und Eichenwälder. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen entlang der Donau, unteren Iller, mittleren Isar, an der Isarmündung sowie im Nordwesten in weiten Teilen der Mainfränkischen Platten und im Spessart. Die höchsten Dichten werden vereinzelt an der Donau zwischen Ulm und Ingolstadt, an der Isarmündung sowie am Main rund um Schweinfurt und im Spessart erreicht.

Brutbestand in Bayern: 1200-2200 Brutpaare

Lebensweise

Halsbandschnäpper sitzt am Einflugloch einer Baumhöhle | © Thomas Stephan © Thomas Stephan
Halsbandschnäpper nisten in Baumhöhlen, aber auch künstlichen Nisthilfen

Lebensraum
Der Halsbandschnäpper bevorzugt Laubwälder und Parks mit altem Baumbestand, Friedhöfe und Streuobstflächen. Er nistet in Baumhöhlen und nimmt auch künstliche Nisthilfen an. Die Brut findet in der Zeit von Mai bis Juli statt.

Nahrung
Er ernährt sich fast ausschließlich tierisch und jagt seine Beute im Flug von Ansitzwarten aus (Äste in der Baumkrone, stehendes oder liegendes Totholz). Die Beute besteht hauptsächlich aus Fluginsekten, vorwiegend aus Zwei- und Hautflüglern, Schmetterlingen und Käfern. Für die Jungenaufzucht spielen vor allem Schmetterlingsraupen eine wichtige Rolle.

Gefährdung

Eine Gefährdung entsteht durch Verlust höhlenreicher Laubaltholzbestände.

Mancherorts führt der nicht sachgemäße Umbau von Hartholzauewäldern in nicht standortsgerechte Fichtenbestände zum Verlust von Primärlebensräumen.

Als Gefährdungsursachen kommen ferner die allgemeine Situation als Langstreckenzieher mit Lebensraumveränderungen entlang des Zugweges und im Winterquartier und die Lage der bayerischen Vorkommen nahe der Nordwestecke des Artareals in Betracht.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae), Gattung: Ficedula, Art: Halsbandschnäpper

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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