Große Hufeisennase
Beschreibung
Die große Hufeisennase ist die größte europäische Hufeisennase. Durch die Größe und den stumpfen oberen Sattelfortsatz ist sie unverwechselbar. Die Oberseite des kurzen und weichen Fells ist graubraun oder rauchgrau, die Unterseite grauweiß bis gelblich-weiß, die Haarbasis ist hellgrau.
Lebensraum und Lebensweise
Die große Hufeisennase gilt als wärmeliebende Art. Bevorzugt lebt sie in offenen laubwaldreichen Gebieten mit kurzen Strecken zwischen Sommer- und Winterquartier. Die Sommerquartiere sind Höhlen oder Gebäude wie Scheunen oder Kirchen, zum Überwintern zieht sie sich in frostsichere Höhlen, Stollen und Keller zurück.
Nahrung und Jagd
Bei Einbruch der Dunkelheit fliegt sie in schmetterlingsartigem, langsamem Flug mit kurzen Gleitstrecken und Jagd kleine bis mittelgroße und größere Insekten wie Maikäfer, Mistkäfer und Nachtfalter. Ihre Beute ergattert sie im Flug und von Ruhepunkten aus und verspeist diese an Fraßplätzen. Meist fliegt sie tief (0,3 - 6m) in Gelände mit lockerem Baumbestand, an Hängen, Felswänden und auch in Gärten.
Bestand und Gefährdung
Der einzige Feind der großen Hufeisennase ist der Mensch. Da die große Hufeisennase wie alle Hufeisennasen sehr empfindlich gegenüber Störungen reagiert, ist die Population in Deutschland durch Habitatveränderungen, Insektizideinsatz und die Störung und Vernichtung von Quartieren stark zurückgegangen. Heute sind sie in Deutschland nur noch an der deutsch-luxemburgischen Grenze und in sehr begrenztem Ausmaß in einem etwa 200 km2 großen Gebiet im Oberpfälzer Jura verbreitet, wodurch sie als "vom Aussterben bedroht" bezeichnet werden. Auch in Österreich sind sie stark gefährdet, insgesamt ist der Bestand in Europa stark zurückgegangen.
Lebensablauf und Alter
Die Entwöhnung der Tiere erfolgt mit etwa 7-8 Wochen, Geschlechtsreif sind sie mit etwa 2-3 Jahren. Die große Hufeisennase konnte mit einem Alter von 30 Jahren das bisher höchste Alter einer europäischen Fledermaus erreichen.
Laute
Die Laute sind relativ tiefe, zirpende oder keckernde Laute. Die Orientierungslaute sind lang anhaltende frequenzkonstante Töne von 77-81 kHz die am Ende einen kurzen Frequenzabfall aufweisen. Die Lautdauer beträgt etwa 30 - 40 ms.
LBV-Naturtelefon
Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens?
Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 bis 11 und von 14- 16 Uhr zur Verfügung:
E-Mail: infoservice@lbv.de