Geburtshelferkröte

Alytes obstetricans

Geburtshelferkröte auf Moos |© Philipp Wagner © Philipp Wagner

Rote Liste Bayern: Vom Aussterben bedroht
Erhaltungszustand Kontinental: ungünstig/schlecht

 

Verbreitung und Bestandssituation

Angesichts der west- und südwesteuropäischen Verbreitung der Geburtshelferkröte erreicht sie nur im äußersten Nordwesten den Freistaat Bayern. Die Art ist unmittelbar vom Aussterben bedroht. Die meisten der bayerischen Fundorte sind inzwischen erloschen. Aktuell existieren nur noch 13 Fundorte, vor allem im Landkreis Rhön-Grabfeld sowie im nördlichen Landkreis Bad Kissingen.

Lebensraum und Lebensweise

Die Geburtshelferkröte kommt natürlicherweise in Auen und an Bachböschungen der Gebirgs- und Mittelgebirgsregionen sowie in Geröllhalden und Rutschgebieten im Hügelland vor. Da diese natürlichen Habitate selten geworden sind, lebt die Geburtshelferkröte heute oft in Ab-baugebieten oder Industriebrachen.


Bezüglich des Laichplatzes - bzw. des Absetzplatzes für die reifen Quappen - sind Geburtshelferkröten grundsätzlich wenig anspruchsvoll. Zwar werden teilweise besonnte Gewässer wie sommerwarme Pfützen, Tümpel und Weiher bevorzugt, aber auch sommerkühle, tiefe Abgrabungsgewässer besiedelt. Wichtig ist, dass das Wasser zum einen fischfrei ist, zum anderen nicht zu sauer oder anmoorig.


Die Ansprüche an den Landlebensraum sind oft höher als an das Laichgewässer, das maximal 100 m davon entfernt sein sollte. Die Geburtshelferkröte bevorzugt hohe Temperaturen (Vorzugstemperatur von über 30°C) und mittlere Feuchtigkeit. Im Sommer werden z.B. sonnenexponierte Böschungen, Geröll- und Blockschutthalden, jüngere Brachflächen oder Abbaustellen besiedelt.


Ausgewachsene Tiere sind relativ ortstreu und wandern durchschnittlich nur weniger als 100 m weit. Vor allem die jungen Geburtshelferkröten legen aber größere Distanzen von oft mehreren hundert Metern zurück.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Verlust von Absetzgewässern sowie von offenen Schutt- und Geröllhalden
  • Veränderung der Abgrabungstechnik in Abbaugebieten

Mögliche Schutz-Maßnahmen

  • Neuanlage von Absetzgewässern mit ausreichender Größe und Tiefe (frostsicher) in der Nähe bestehender Populationen
  • Errichtung von "Steinhaufen" und ähnlichen Strukturen in unmittelbarer Nähe von bekannten Laich-/Absetzplätzen

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