Gebirgsstelze

Motacilla cinerea

Gebirgsstelze | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück
In Deutschland ist der Bestand der Gebirgsstelze soweit stabil.

Rote Liste Deutschland: nicht gefährdet

Blick ins Geschichtsbuch

Bis ca. 1850 wurde die Gebirgsstelze nur in höheren Lagen über 2000 m oder an Bergbächen in Mittelgebirgen gesichtet. Erst dann ist sie zusätzlich in tiefere Lagen eingewandert.

Merkmale und Aussehen

Der ca. 20 g schwere Vogel ist mit 18 bis 19 cm etwas größer als die Bachstelze. Charakteristisch ist der extrem lange schwarze Schwanz mit weißen Außenkanten. Kopf und Rücken der Gebirgsstelze sind grau, was ihr den englischen Namen 'Grey Wagtail' einbrachte. Weitaus auffälliger sind aber die hellgelbe Unterseite, der grüngelbe Bürzel  und der weiße Überaugenstreif. Im Brutkleid ist die Kehle des Männchens schwarz mit weißen Bartstreifen, beim Weibchen ist sie weiß. Die Jungvögel sind an der Unterseite hellgrau, bis auf die gelben Unterschwanzdecken.

Lebensraum

Der ursprüngliche Lebensraum ist der Gebirgsbach. Die Gebirgsstelze ist anpassungsfähig und so findet man sie oft in Siedlungsräumen an schnell fließenden Bächen und strukturreichen Flüssen mit Kies- und Geröllbänken. Steine und Geröll sind sehr wichtig für das Vorkommen der Gebirgsstelze.

Verbreitung

Sie brütet in Eurasien. Verbreitet ist sie von den Kanarischen Inseln, Europa und Nordafrika (Atlasgebirge) östlich bis Sibirien und Japan.

Gesang

Der Ruf ähnelt sehr dem „Kilip!“ der Bachstelze, nur etwas höher und schärfer. Männchen im Balzflug eine Reihe von Tönen wie „tzii-tz-tzi-tzi-tzee-ree-ree-ree“, die mit einem Triller enden.

Nahrung

Ständig wippt Sie mit dem Schwanz, der fast immer in Bewegung ist, oder läuft mit schnellen Schritten am Wassersaum entlang und pickt nach Nahrung. Auf dem Speiseplan der Gebirgsstelze stehen hauptsächlich Wasserinsekten und deren Larven wie zum Beispiel Köcher-, Stein- und Eintagsfliegen, aber auch Spinnen oder Krebstiere. Diese werden häufig aus dem seichten Wasser gefischt, Mücken und andere Zweiflügler aber auch in einem kurzen Flug aus der Luft knapp über der Wasseroberfläche gefangen .

Fortpflanzung

Gebirgsstelze | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Das schnelle Wippen des Schwanzes ist wahrscheinlich als Signal zu deuten.

Die Gebirgsstelze führt eine monogame Saisonehe. Oft kommt es zu Wiederverpaarungen, da die Vögel ihrem Brutplatz sehr treu sind. Ihr Brutrevier kann bis zu 1000 m eines Flusslaufes erfassen. Zwischen April und August finden die zwei Jahresbruten statt. Ein Gelege umfasst fünf Eier, die von Männchen und Weibchen ausgebrütet werden. Nach 12 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen innerhalb von 24 Stunden und werden von beiden Eltern gefüttert. 11 bis 14 Tage später sind die Jungen flügge und werden dann weitere drei Wochen meist vom Männchen geführt, da das Weibchen währenddessen oft nochmal brütet.

Nest

Es wird an Steilufern oder Mauernischen an Wehren oder unter Brücken gebaut. Dabei werden auch Nistkästen oder alte Wasseramselnester gerne angenommen. Der Nestbau wird ausschließlich vom Weibchen durchgeführt, während das Männchen das erforderliche Nistmaterial sammelt. Das Nest besteht außen aus Zweigen, innen aus Moos, Gras, Tierhaaren und anderen weichen Materialien.

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