Gartenrotschwanz

Phoenicurus phoenicurus

Ruf des Gartenrotschwanz -Hier abspielen! (www.tierstimmen.de)

Gartenrotschwanz auf Zaun von hinten | © Laura Proetzel © Laura Proetzel

Der Vogel wird vornehmlich in der Mundart nach seinem Lieblingsaufenthaltsort benannt. So wird er unter anderem als 'Holzrothschwanz' oder 'Baumröthele' bezeichnet. Wegen seines schmelzenden, schmatzenden Gesangs, der den Lauten ähnelt, mit denen man früher die Schweine rief, heißt man ihn auch 'Saulocker' oder 'Wüstling'.

Der Gartenrotschwanz ist ein typischer Singvogel. Und die roten Schwanzfedern sind sein typisches Kennzeichen – oft sieht man ihn auf einer Ansitzwarte auffällig mit seinem Schwanz zittern.

Er ist hochbeiniger, etwas kleiner und schlanker als ein Spatz. Das Männchen trägt leuchtende Farben: die orangefarbene Brust, schwarze Kehle und Wangen, ein weißes Stirnband. Gartenrotschwanz-Weibchen sind schlichter. Sie haben ein beige-weißes Brustgefieder mit einem Hauch orange. Ihr Rücken ist graubraun. Doch ihr Schwanz ist auch rot.

Nächster Verwandter ist der Hausrotschwanz. Beide messen vom Schwanz bis zur Schnabelspitze ca. 14 cm.

In Mitteleuropa haben Deutschland und Frankreich die meisten Gartenrotschwänze. Daher haben wir in Deutschland eine besondere Verantwortung.

Gärten: Früher waren bäuerliche, strukturreiche Gärten sein typischer Lebensräume. Daher der Name. Heute sind nur noch wenige Gärten geeignet. Denn er liebt es abwechslungsreich: halboffene Landschaften mit vielen Sitzwarten, ein reiches Nahrungsangebot und geeignete Bruthöhlen.

In Bayern: In Bayern leben die meisten Gartenrotschwänze in Streuobstwiesen, strukturreicheren Weinbergen und Dörfern, in denen naturnahe Gärten mit Hochstamm-Obstbäumen, extensiv genutztes Grünland und ein kleinbäuerlicher
Charakter erhalten geblieben sind. Besonders bevorzugt werden sonnige Hanglagen.

Indikator: Wo der Gartenrotschwanz vorkommt, zeigt er eine vielfältige Natur an. Denn in einem Gartenrotschwanz-Revier leben häufig auch Grünspecht, Wendehals, Steinkauz oder Kleinspecht. In Deutschland ist er darum eine Indikatorart für Artenvielfalt. Wo er verschwindet, gehen auch viele andere Arten verloren.

Gefährdung: In Bayern ist der Gartenrotschwanz zwischen 1975 und 1999 um ca. 50% zurückgegangen. Beispiele sind die Umgebung von Regensburg, Augsburg, Schweinfurt oder auch das Werdenfelser Land. Dabei hat er viele Regionen als Brutgebiete aufgegeben.

Systematik: Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung: Singvögel (Passeri), Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae), Gattung: Rotschwänze (Phoenicurus), Art: Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)

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