Gänsegeier

Gyps fulvus

Der Ruf des Gänsegeiers

Gänsegeier im Flug | © Henning Werth © Henning Werth

Volkstümliche Namen

Da Kopf und Hals mit Flaumenfedern dicht weiß bedeckt sind, wird der Vogel allgemein auch als 'Weißkopfgeier' bezeichnet.

Kennzeichen

Die Körperlänge beträgt 93 bis 110cm, die Spannweite etwa 250 cm (zum Vergleich Steinadler bis 230 cm). Die Tiere wiegen 6 bis 12 kg. Im Flug ist die Art durch den dunklen, kurzen, gerundeten oder leicht keilförmigen Schwanz und den wenig auffallenden kleinen Kopf mit eingezogenem Hals zu erkennen. Die Vögel wirken auch im Flug sehr groß, diese Größe wird durch die gelegentlichen, sehr langsamen Flügelschläge noch betont. Die Handschwingen sind deutlich gefingert.

Vorkommen

Europäischer Verbreitungsschwerpunkt ist die Iberische Halbinsel. Dank Wiedereinbürgerung brüten Gänsegeier auch wieder in den französischen und italienischen Alpen. Die Gänsegeier der Alpen überwintern in wärmeren südlichen Gebieten. Die Zugbewegungen der europäischen Junggänsegeier sind komplex und bislang wenig untersucht.

Nahrung

Die Nahrung besteht ausschließlich aus frischem oder bereits verwesendem Aas, dabei werden vor allem die Organe und der Mageninhalt und Muskelfleisch von größeren Säugetieren gefressen. Die Tiere der Brutkolonie verteilen sich gleichmäßig im Luftraum (bis zu 60 km von der Kolonie entfernt) und suchen das Gebiet nach Kadavern ab. Fliegt ein Vogel zum Boden, folgen diesem weitere Tiere der Kolonie.

Fortpflanzung

Gänsegeier sind Koloniebrüter. Je nach Brutgebiet werden die Eier von Ende Dezember bis Ende März gelegt. Die Brutzeit beträgt 47 – 57 Tage. Nach etwa 150 Tagen verlässt der Jungvogel das Nest.

Bedrohung

Eine neue Gefährdung des Gänsegeiers ist die Nutzung der Windenergie. So wurden in Windparks in Nordspanien von 2000 bis 2006 732 getötete Gänsegeier gefunden. Gänsegeier sind in hohem Maße abhängig von der Verfügbarkeit von Kadavern. Dies ist in vielen europäischen Ländern ein limitierender Faktor, da das Material im Rahmen der Tierseuchenvorbeugung aus der Natur entfernt wird. Leider werden immer noch Gänsegeier in Europa durch Giftköder getötet.

Systematik

Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes) , Familie: Habichtartige (Accipitridae), Unterfamilie: Altweltgeier (Aegypiinae), Gattung: Gyps, Art: Gänsegeier (Gyps fulvus)

Das könnte Sie auch interessieren:

Faszination Alpenvögel

© H.-J. Fünfstück

In den Alpen leben viele Vogelarten, die in ganz Deutschland nur hier vorkommen - ob Steinadler, Mauerläufer oder Zitronenzeisig. Doch wo genau es diese seltenen Vögel noch gibt, das wissen wir oft nicht. Wenn Sie in den Alpen unterwegs sind und Alpenvögel gesehen haben, können Sie sie hier melden.

Weiterlesen

Die wichtigsten Alpenvögel

© Zdenek Tunka

Die Vögel in den Allgäuer Hochalpen und im Karwendelgebirge richtig bestimmen. Bei uns finden Sie alle Informationen, die Sie dafür benötigen. Wir haben Ihnen die Steckbriefe der 21 häufigsten Alpenvögel zusammengestellt.

Weiterlesen

Birkhühner und Alpenschneehühner gesehen? Hier melden!

© Henning Werth

Im Rahmen einer Grundlagenerfassung möchten wir die räumliche Verbreitung von Alpenschnee- und Birkhuhn genauer verstehen, da bisher zum Teil sehr wenig über das Vorkommen und die Ausbreitung einzelner Populationen bekannt ist. Helfen Sie mit!

Weiterlesen

Greifvögel im Vergleich

© Marcus Bosch

Es gibt viele verschiedene Greifvogelfamilien und -arten. Lernen Sie den Unterschied kennen!

Weiterlesen

Zurück

LBV-Naturtelefon

Telefon-Icon

Sie haben Fragen rund um die Natur in und außerhalb Ihres Gartens?

 

Unser LBV-Naturtelefon steht Ihnen Montag bis Freitag von 9 bis 11 und von 14- 16 Uhr zur Verfügung:

 

0 91 74 / 47 75 - 5000

 

E-Mail:

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz