Blutzikade
Cercopis vulnerata

Die Blutzikade lässt sich leicht durch ihre auffällige Färbung in rot und schwarz erkennen. Sie gehört zu den oft nur wenige Millimeter großen Kleinzikaden und zu den Schaumzikaden. Die Blutzikade wurde 2009 zum Insekt des Jahres gekürt.
Schaumzikaden produzieren spezielle eiweißhaltige Schaumhüllen, den sogenannten „Kuckucksspeichel“. Die Larven der Blutzikade stellen unterirdische Schaumnester im Boden her, indem sie eine Flüssigkeit ausscheiden und diese mit Luft zu Schaumhüllen aufblasen. Die Schaumnester erinnern an Spülschaum und schützen die Tiere vor Fressfeinden, vor Austrocknung und extremen Temperaturschwankungen. Bei frisch geschlüpften Individuen vollzieht sich die rotschwarze Körperfärbung erst nach einigen Tagen der Nahrungsaufnahme.
Merkmale der Blutzikade
Die Zikade hat am Kopf vier Augen. Zum einen hat sie zwei Facettenaugen und zwei Punktaugen. Ihre Flügel haben eine leuchtend rote Flügelzeichnung. Ihre schwarze Körperdecke ist mit roten Flecken versehen. Das rote Band hinten ist S-förmig gebogen und folgt dem Flügelsaum.
Lebensweise und Vorkommen
Zikaden kommen in allen Biotoptypen vor und wurden schon in Höhen von bis zu 1600 Metern entdeckt. Im südlichen und mittleren Deutschland ist die Blutzikade häufig anzutreffen. Nach Norden hin ist die Zikade seltener zu finden. Blutzikaden sind leicht an Weg- und Feldrändern in feuchten Wiesen, Weiden, Waldlichtungen zu finden.
Das steht auf dem Speiseplan
Trotz ihres markanten Namens Blutzikade ist dieses Insekt ein reiner Pflanzenfresser. Wie bei allen Zikaden erfolgt die Ernährung der Schaumzikaden durch das Anstechen und Aussaugen bestimmter Pflanzenteile. Gewissermaßen wie durch einen Strohhalm können die Tiere ihren frischen „grünen Smoothie“ trinken.
Bei den erwachsenen Tieren stehen hochwüchsige Kräuter und Gräser, sowie Glatthafer, Brennnessel, Giersch, Lupine, Margerite und Mädesüße auf dem Speiseplan. Die weißen Larven der Blutzikade fressen an den Wurzeln von Pflanzen.
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