Berglaubsänger

Phylloscopus bonelli

Gesang des Berglaubsängers

Stimme des Berglaubsängers
Ruft laut, deutlich zweisilbig, ansteigend pfeifend "hü-IIF". Gesang einfache Wiederholung eines hohen Tons "svi-svi-svi-svi-svi-svi", mit silbriger, lachender Stimme, erinnert im Klang an Waldlaubsänger. 

Status

nicht gefährdet
Der Berglaubsänger ist in Bayern derzeit noch nicht gefährdet. Als Heimat eines Vorpostens des kleinen Artareals kommt Bayern aber eine besondere Verantwortung für die Art zu.

Aussehen

Berglaubsänger auf einem Zweig | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli)

Größe: ca. 10,5 – 11,5 cm

Kennzeichen
Knapp fitisgroß, gelblicher Bürzel kotrasiert zum matter grünlich braunen Mantel, weißliche Unterseite ohne deutliches Gelb oder Beige an Kehle, Brust oder Bauch, Halsschwingen und Steuerfeder mit hell gelbgrünen Rändern, Schirmfedern dunkel mit kontrastierenden gelben und weißen Rändern, helle Ränder der Armschwingen bilden leichtend grünes Flügelfeld, heller Augenring ununterbrochen, heller Zügel und hellgraue Ohrdecken bewirken blassen Eindruck (aber mitunter dunklerer Zügel und Augenstreif!), dunkle braungraue Beine.

Ähnliche Arten
Fitis, Waldllaubsänger

Vorkommen

Bei uns
Sommervogel, April bis August, überwintert im tropischen Westafrika.

Berglaubsänger sind Langstreckenzieher und überwintern im tropischen Afrika bis zur südlichen Sahelzone. Der Höhepunkt des Wegzugs wird Mitte August erreicht, der Heimzug erfolgt dann Mitte März bis Mitte April entlang der Küsten.

Verbreitung
Das relativ kleine Brutareal erstreckt sich von Nordafrika über Spanien, Frankreich und Italien bis an den Alpennordrand und östlich bis zum Wiener Becken.

Verbreitung in Bayern
Der Berglaubsänger ist im bayerischen Alpenraum flächig, im Voralpinen Hügel- und Moorland regional bis lokal verbreitet. Das Brutareal hat sich im Vergleich zur Erfassung 1996-99 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt  insgesamt verkleinert und es kam zu einer Ausdünnung der Bestände im Voralpinen Hügel- und Moorland. Das derzeit nördlichste Vorkommen liegt bei Landsberg am Lech. Aus Nordbayern liegen keine Brutnachweise vor. Das geschlossene Brutgebiet reicht bis 1.600 m ü.NN. Außerhalb Bayerns brütet in Deutschland die Art nur noch in Baden-Württemberg.

Bestand in Bayern: 1100-2100 Brutpaare

Lebensweise

Berglaubsänger auf einem Zweig | © Hans-Joachim Fünfstück © Hans-Joachim Fünfstück
Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli)

Verhalten
Berglaubsänger sind meist in den Baumkronen anzutreffen und kommen nur zum Brüten auf den Boden. Die Männchen singen eher verdeckt in den Baumkronen um die Weibchen anzulocken, welche dann für den Nestbau zuständig sind. Das Nest wird meist an sonnigen Plätzen in der Vegetation versteckt. Dies können überhängende Gräser, Zwergsträucher oder Wegböschungen sein.

Lebensweise
Berglaubsänger kommen in offenen Nadel-, Misch- und Laubwäldern mit dichtem Unterwuchs vor. Dabei sind eine ausgeprägte Kraut- und Grasschicht wichtig. Während er im Süden meist an sonnigen Berghängen zu finden ist, sucht er im Norden seines Verbreitungsgebietes auch tiefere Lagen auf.

Nahrung
Auf dem Speisezettel des Berglaubsängers stehen vor allem Insekten und Spinnen. Diese sammelt er in der Baumkrone von den äußeren Ästen und Zweigen, oder erbeutet sie im Flug zwischen den Ästen.

Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein. Die Hauptbrutzeit ist Mai bis Juli. Das aus Halmen, Laub und Gras erbaute, backofenförmige Nest ist am Boden im Gras versteckt. Das Weibchen legt 4 bis 6 weiße Eier mit braunen Punkten. Die Eier werden 13 bis 14 Tage lang vom Weibchen bebrütet. Die Jungvögel bleiben 11 bis 13 Tage im Nest.

Schon gewusst?

Mit dem jüngst als eigenständige Art getrennten Balkanlaubsänger gibt es keine räumliche Überschneidung.

Gefährdung

In einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes ist der Berglaubsänger stark rückläufig. Ursache hierfür ist ein großer Lebensraumverlust aufgrund von intensiver Forstwirtschaft und Sukzession sowie Störungen durch starke Freizeitnutzung. Aber auch ungünstige Witterungsbedingungen in den Überwinterungsgebieten können sich negativ auf die Population auswirken.

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes), Familie: Laubsängerartige (Phylloscopidae), Gattung: Laubsänger (Phylloscopus), Art: Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli).

Quellen:
Lars Svensson: Der Kosmos Vogelführer, Stuttgart 2011.
Bayerisches Landesamt für Umwelt, lfu.bayern.de

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