Turmfalken am Haus

Jäger in der Stadt

Turmfalke im Anflug auf ein Gebäude | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Vielerorts brütet er bevorzugt in Kirchtürmen und anderen hohen Gebäuden, und fast jeder hat ihn schon über den Feldern "rüttelnd" in der Luft gesehen - der Turmfalke. Früher gab es in fast jeder Ortschaft und jeder Stadt Turmfalken, doch durch Renovierungsmaßnahmen an Gebäuden wurden ihm vielerorts die Nistmöglichkeiten genommen. Durch die Versteppung unserer Agrarlandschaft wird ihm das Leben auf "dem Lande" zusätzlich erschwert.

Über den Dächern der Stadt zuhause

Das natürliche Bruthabitat der Turmfalken sind Felsregionen, wo sie in Spalten und Höhlen von Felsen brüten. In felsarmen Regionen hingegen suchen sie sich alte und verlassene Krähen- oder Elsternester an Waldrändern und in Feldgehölzen, da sie keine Nester bauen. In der mitteleuropäischen Agrarlandschaft machen diese Brutplätze ca. 5-20% aus. Die meisten Turmfalken besiedeln jedoch Kirchtürme und andere hohe Gebäude wie z.B. Burgruinen in Städten und Ortschaften.

Turmfalken schützen

Turmfalke sitzt in einem Kirchturm | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Gefiederte Jäger in der Stadt, der Turmfalke

Turmfalken-Nistkästen

Wohnungsmangel macht auch dem kleinsten heimischen Greifvogel mehr und mehr zu schaffen. Mit einem Spezialkasten kann ihm wirksam geholfen werden. Der Kasten sollte möglichst hoch außen oder innen an der Süd- oder Ostseite von Kirchtürmen, Hallen, Lagerhäusern, Scheunen oder ähnlich hohen Gebäuden angebracht werden. Als Sitzwarte für Altvögel und um die ersten Flugversuche der Jungvögel zu unterstützen, empfiehlt sich ein Lattenrahmen als Vorbau. An diesem Rahmen finden die Klauen der Vögel Halt.

Sitzkrücken für den Turmfalken

Turmfalken leben und jagen gerne in offenen Landschaften. Diese sind in den letzten Jahrzehnten allerdings immer eintöniger geworden. Es fehlen Hecken, einzelstehende Bäume und Pfähle. Ansitze, die der Turmfalke für die Jagd braucht, sind rar geworden. Turmfalken und andere Greifvögel sitzen daher oft in Straßennähe, weil dort häufig Pfähle als Begrenzung großer Wiesenflächen zu finden sind. Zudem sind hier die Flächen oft kurz gehalten und Mäuse leichter zu jagen. Auch Strommasten werden für die Rast und als Ansitz genutzt. Beides birgt tödliche Gefahren.

Strom- und Straßentod sind die häufigsten Todesursachen für Turmfalken. Doch hier kann mit so genannten Sitzkrücken leicht Abhilfe geschaffen werden. Sitzkrücken sind "Hochstände für Greifvögel" und leicht herzustellen: Man nagelt ein 30 cm langes Querholz auf einen eineinhalb Meter hohen, festen Stab und schon ist die Jagdwarte fertig. Diese Sitzkrücken werden am besten dort platziert, wo viele Mäuse zu erwarten sind.

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