Schwalben Nistmaterial anbieten
Schwalben finden kaum noch Baumaterial
Durch die weitgehende Flächenversiegelung im ländlichen und auch im städtischen Raum finden Schwalben immer weniger Material, um ihre Nester zu bauen. Zwar suchen sie in jedem Jahr ihre alten Nester wieder auf, aber diese werden oft mutwillig und illegal entfernt, wodurch sie auf einen "Neubau" angewiesen sind. Dafür brauchen sie allerdings genug feuchte Lehm- und Erdvorkommen, die in der freien Natur stark zurückgehen.
"Unfertige" und damit instabile Nester sind die Folge
Flächenversiegelung bedeutet, dass der natürliche Boden durch Bauwerke des Menschen bedeckt wird und dadurch kein Niederschlag mehr eindringen kann. Normal ablaufende Prozesse werden gestoppt, wobei sich dieser Umstand negativ auf den Wasserhaushalt des Bodens auswirkt. Für Schwalben hat dies fatale Folgen: Je weniger feuchte Böden vorhanden sind, desto weniger Nistmaterial finden sie und desto weniger stabil sind ihre Nester.
Aus dem Mangel an feuchten Lehm- und Erdböden folgt, dass die Nester der Rauch- und Mehlschwalben teilweise nicht richtig fertig gebaut werden können. Sie sind instabil und drohen, auseinanderzubrechen. Dadurch sind nicht nur die Jungvögel in Gefahr, die Nester halten den Witterungsbedingungen auch weniger stand und werden im nächsten Jahr eventuell nicht mehr vorhanden sein.
Stellen Sie den Schwalben Nistmaterial zur Verfügung
Sowohl Rauch- als auch Mehlschwalben sind auf feuchte Böden angewiesen. Wenn Sie keinerlei Flussufer oder Pfützen in Ihrer Umgebung haben, nehmen die Schwalben auch gern künstlich angelegte Stellen an. Verfügen Sie über einen Garten, können Sie eine eigene kleine Pfütze anlegen. Halten Sie diese im Mai und Juni immer feucht, um die Schwalben gerade in der Bauzeit mit Material zu versorgen. Wenn Ihr Boden eher sandig ist, empfiehlt sich lehmiges Material in die Pfütze zu legen. Alternativ können Sie einfach eine Schale mit lehmhaltigem Material anbieten.
Tipp: Wenn Sie vorrangig Mehlschwalben in Ihrer Umgebung haben, so sollten Sie viel Wert auf feuchte Lehmstellen legen. Mehlschwalben sind nämlich eher darauf angewiesen als Rauchschwalben - diese kleiden ihre Nester von innen noch mit Stroh und anderen Materialien aus.