Unsere Schwalben brauchen Ihre Hilfe
Glücksbringer leiden unter Wohnungsmangel
Laut deutschen Volksmundes sollen Schwalben den Höfen, unter deren Dächern sie ihre Nester bauen, Glück bringen. Durch ihre Anwesenheit sollen Blitz, Hagel, Sturm und anderes Unheil abgewehrt werden. Doch den Schwalben geht es immer schlechter! Wir haben für Sie viele Tipps zusammengestellt, wie Sie den Glücksbringern auch am eigenen Haus helfen können. Außerdem können Sie ein kostenloses Faltblatt zum Thema bestellen.
Immer mehr Nester der Glücksbringer verschwinden
Schwalben galten schon immer als Glücksbringer. Schwalben, die am Haus brüten, bedeuten im Volksglauben Schutz vor Unwetter. Rauch- und Mehlschwalben sind Kulturfolger und damit an menschliche Siedlungen als Lebensraum gebunden. Während Mehlschwalben ihr Nest an der äußeren Fassade von Gebäuden bauen, brüten Rauchschwalben am liebsten in Scheunen oder Ställen.
Sie verwenden dazu lehmige Erde, die sie in Pfützen sammeln und mit Speichel zu einer festen Masse verkleben. Schwalbennester sind durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. Sie dürfen auch in der Zeit, wenn die bedrohten Vögel in Afrika überwintern, weder beschädigt noch zerstört werden.
Durch modernen Hausbau mit Flachdächern oder glattem Verputz werden die Nistmöglichkeiten für die Schwalben stark eingeschränkt. Aus Angst vor Kotspuren an den Wänden werden Schwalben auch bei Nestbauversuchen verscheucht oder gar ihre Nester zerstört. Dabei lässt sich die Verschmutzung mit der Anbringung eines schrägen Kotbretts ca. 50-70 cm unterhalb der Nester ganz einfach dauerhaft vermeiden. Das Brett ist dann farblich ganz leicht an die neue Fassade anzupassen.
Als Kulturfolger sind unsere Schwalben stark auf die Unterstützung durch uns Menschen angewiesen. Außer an Nistplätzen mangelt es den Schwalben bei uns auch an Nahrung. Durch Versiegelung der Landschaft und den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln gehen die Vorkommen an Insekten stark zurück. Auch finden die Tiere in stark versiegelten Wohngebieten meist kein Baumaterial für neue Nester. Tun Sie deshalb unseren Schwalben einen Gefallen und bringen Sie künstliche Nisthilfen an!
Warum also der alten Tradition, den Schwalben Unterschlupf zu gewähren, nicht neuen Auftrieb geben? Denn in den letzten 100 Jahren sind die Schwalben immer seltener geworden. Wir haben ein Schwalbenhilfsprojekt gestartet, mit dem wir das ändern wollen. Und Sie können uns dabei tatkräftig unterstützen.
So können Sie unseren Schwalben helfen
- schauen Sie, wo Schwalben in Ihrer näheren Umgebung vorkommen
- besuchen Sie Bauernhöfe und stellen Sie fest, ob und wie viele Nester von Rauchschwalbe und/oder Mehlschwalbe vorhanden sind
- stellen Sie durch ein oder zwei weitere Besuche fest, ob die Butplätze tatsächlich besetzt sind und ob die Schwalben Nachwuchs haben
- schreiben Sie die Ergebnisse auf unseren Meldebogen und leiten Sie ihn an uns weiter
- halten Sie die von den Schwalben aufgesuchten Lehmpfützen während längerer Trockenperioden mit Wasser feucht
- stellen Sie ein flaches Becken mit feuchtem Lehm auf
- bringen Sie künstliche Nester an
- falls nötig, bringen Sie ein Kotbrett 50 cm unterhalb der Nester an
- wecken Sie bei Ihren Mitmenschen die Sympathie für diese außergewöhnlichen Vögel
Diese Unterstützung erhalten Sie durch unser Schwalbenhilfsprojekt
- Infomaterial zum Thema Schwalben
- individuelle Betreuung der Teilnehmer
- Bekanntmachung des Projekts durch Pressearbeit
- Wir vermitteln Ihnen gerne weitere Bereiche im Naturschutz, in denen Sie sich engagieren können.