"Spiegelfechter" - Kampf gegen das Spiegelbild
Vogelmännchen attackieren vermeintliche Konkurrenten
Als "Spiegelfechter" wird die Verhaltensweise von Vogelmännchen bezeichnet, die hartnäckig über Tage - und in Einzelfällen auch Wochen – immer wieder dieselbe Scheibe attackieren. Doch was hat es damit auf sich und wie kann man helfen?
Der Grund für dieses Verhalten liegt in der Jahreszeit: Während der Balzzeit im Frühling besetzen die Männchen ihr Brutrevier und verteidigen es gegen mögliche Rivalen. Entdecken die Vögel ihr Spiegelbild in den Fensterscheiben, fühlen sie sich von einem vermeintlichen Rivalen bedroht. Sie greifen ihn an und versuchen, ihn zu vertreiben. Nur ist das bei einem Spiegelbild nicht so einfach...
Spätestens im Juni, wenn die Jungtiere geschlüpft sind, ist das Phänomen der „Spiegelfechter“ dann vorbei. Meist verletzen sich die Tiere dabei nicht, aber es bedeutet Stress für sie. Und es kann sehr störend sein. Großen Arten wie Elstern oder Krähen können sogar die Scheiben oder die Dichtungen beschädigen.
Abhilfe schafft alles, was großflächig Spiegelungen verhindert. Großflächige Dekorationen, Stoff, Karton oder Fliegengitter die außen angebracht werden, haben meist einen guten Effekt. Auch Jalousien oder Gardinen bringen Hilfe. Greifvogelsilhouetten oder andere kleinflächige Markierungen haben auch hier keinen Effekt, denn sie verhindern die Spiegelungen nicht großflächig genug. Der Vogel weicht nur an eine andere Stelle aus.