Käferkeller
Unterschlupf für Krabbeltiere
Ein Käferkeller ist eine mindestens 40 cm tiefe Grube, welche mit unbehandeltem (!) Totholz, kleinen Ästen und Laub befüllt wird. Aufgrund der warmen und möglichst feuchten Begebenheiten fühlen sich dort verschiedenste Tierarten wohl. Imitiert wird der im Boden verbleibende Wurzelstock abgestorbener Bäume. Dort legen vor allem Käfer der großen Gruppe der Laubkäfer ihre Eier ab und die Larven wachsen dort heran. Viele dieser Käferarten sind bedroht und auf Totholz und strukturreiche Böden angewiesen.

Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, um einen Käferkeller anzulegen:
Das braucht man:
- Ca. 1m² Grundfläche, am besten unter einer Hecke oder in einem schattigen, feuchten Bereich
- Naturbelassene Holzabschnitte, gerne schon leicht vermodert, und verschiedene Holzarten und -größen, um eine vielfältige Lebensumgebung zu schaffen: Äste, Wurzelstücke, grobes Totholz
- Feineres Material wie Rinde, Hackschnitzel, evtl. etwas Kompost, Laub
- Spaten oder Schaufel
So geht’s:

- Einen halbschattigen Platz im Garten wählen.
- Eine Grube von 40-80 cm Tiefe ausheben, je nach vorhandener Menge an Auffüllmaterial; die Ränder abflachen, damit Käfer und andere Tiere leicht hinein- und herauskriechen können
- Die Grube mit den Holzabschnitten befüllen, die größten und dicksten Holzstücke zuunterst, gerne auch mit Hohlräumen als Unterschlupf für Tiere
- Obenauf einen Haufen mit kleinen Ästen, Hackschnitzel, auch Laub schichten, die Feuchtigkeit speichern
- die Oberfläche oder Umrandung gerne mit dekorativen Holzstücken gestalten
Hinweis: Aufgrund der Verrottung schrumpft der Haufen mit der Zeit und kann immer wieder angefüllt werden.
Beobachten Sie Ihren Käferkeller und erfreuen Sie sich an der Artenvielfalt, die er anzieht.
Bewohner des Käferkellers
Neben Käfern und deren Larven nutzen auch Kurzflügler, Hundert- und Tausendfüßer, Asseln und viele weitere Tiere den Käferkeller als Lebensraum und Entwicklungszone.
Zum Beispiel findet man hier Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta), Hirschkäfer (Lucanus cervus), Widderbock (Clytus arietis), Igelfliege (Tachina fera), Gebänderten Pinselkäfer (Trichius fasciatus), Kellerassel (Porcellio scaber), Hundertfüßer (Kl. Chilopoda), Regenwurm (Lumbricus terrestris), blauvioletten Scheibenbock (Callidium violaceum), Tausendfüßer (Kl. Diplopoda)