Schnecken im Garten

So werden Sie Schnecken in Ihrem Garten erfolgreich los

In feuchten Sommern können Schnecken – vor allem Nacktschnecken – Gartenbesitzer schier zur Verzweiflung bringen. Die Liste der Rezepte gegen Schnecken ist groß, doch eine hundertprozentige Erfolgsgarantie gibt es nicht. Oft wirkt die Kombination mehrerer Methoden am besten. Das massenhafte Auftreten gerade von Nacktschnecken zeigt, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. Wir empfehlen deshalb vor allem, natürliche Feinde der Schnecken wie Igel, Kröten oder Blindschleichen im Garten zu fördern. Diese Tiere fühlen sich am ehesten in einem naturnah gestalteten Garten wohl. 

Schwarze-Wegschnecke | © Peter Bria © Peter Bria
Bei Schnecken muss zwischen Schädlingen und Helfern unterschieden werden.

Schnecken im Garten natürlich abwehren

Schneckenzaun: einfach und hilfreich

Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit - Trockenheit ist deshalb ihr größter Feind. Ein probates Mittel ist es deshalb, um gefährdete Pflanzen herum den Boden möglichst offen zu halten oder nur sehr dünn zu mulchen, damit der Boden abtrocknen kann. Rund um die Beete können Sie auch eine breite Schicht aus Sägemehl und Kalk zu streuen.

Schnecken meiden raue Oberflächen, und der Kalk verätzt ihre Sohle. Bei Regen ist diese Methode aber nur bedingt wirksam oder muss häufig wiederholt werden. Sehr wirksam, weil schnecken-, aber nicht umweltgiftig, ist auch der Einsatz von Kaffee und Kaffeesatz. Im Fachhandel gibt es zudem sogenannte Schneckenzäune zu kaufen, die von den Tieren nicht überklettert werden können.

Mit Rhabarber zum Erfolg

Heide-Schnecke | © Christiane-Geidel © Christiane-Geidel
Die Heide Schnecke: Hübsch, aber schädlich.

Bei starkem Befall ist ein regelmäßiges Absammeln der Tiere sinnvoll. Hohl liegende Bretter mit pflanzlichen Abfällen als Köder oder große Blätter (zum Beispiel Rhabarber) dienen als Verstecke für die Schnecken, unter denen man sie dann täglich absammeln kann. So kann man auch Massenvorkommen der Spanischen Wegschnecke Herr werden. Sie wird wegen ihrer starken Schleimabsonderung selbst von Igeln oder Kröten meist verschmäht und ist auch gegen Trockenheit vergleichsweise wenig empfindlich.

Bei allem Ärger über Fraßschäden sollte man jedoch bei der Schneckenbekämpfung nicht zu eifrig vorgehen. Schnecken sind der Gesundheitsdienst im Garten. Sie fressen auch verwesende Pflanzenteile und tote Tiere und sind damit ein nützlicher Bestandteil der Lebensgemeinschaft. Zudem zersetzen sie Pflanzenreste und helfen so bei der Humusbildung mit.

Weinbergschnecke als nützlicher Helfer

Weinbergschnecke | © Z. Tunka © Z. Tunka
Die Weinbergschnecke ein nützlicher Helfer.

Beachten sollten Gartenbesitzer auch, dass längst nicht alle Schneckenarten Schäden anrichten. Die meisten Gehäuseschnecken wie zum Beispiel die häufigen Bänderschnecken fallen als Schädlinge praktisch nicht ins Gewicht. Sie leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial. Die große Weinbergschnecke – sie steht übrigens unter Naturschutz – hilft dem Gärtner sogar, denn sie frisst auch die Eigelege der Nacktschnecken auf. Unter den gehäuselosen Nacktschnecken bereiten neben der Spanischen Wegeschnecke vor allem die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke Probleme.

Die bis vier Zentimeter große Gartenwegschnecke ist grau bis schwarz gefärbt, ihre Sohle ist gelblich bis orange. Sie bevorzugt ein Leben am Boden und in der obersten Bodenschicht. Hauptnahrung sind demgemäß Wurzeln und weniger die grünen Pflanzenteile. Farbe: gelblichweiß bis braun, oft mit netzartiger Zeichnung. Die Sohle ist hell gefärbt. Die Ackerschnecke wird bis fünf Zentimeter groß. Sie klettern gerne auf Pflanzen hinauf, um dort zu fressen. Die Jungschnecken leben dagegen vorwiegend im Boden. Gefährdet sind also alle Pflanzenteile und Pflanzenarten.

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