Nistkästen richtig anbringen
Was bei der Anbringung von Nistkästen zu beachten ist
Wenn Sie Nisthilfen im Herbst anbringen, können sie den Winter über auswittern und schon als Übernachtungsort genutzt werden. Ansonsten sollten Nistkästen Ende Februar und Anfang März oder Ende April und Anfang Mai aufgehängt werden. Wir geben Ihnen alle Expertentipps zum Thema Nistkästen und wie man sie korrekt anbringt.

Folgendes gilt es zu beachten
Damit Nistkästen von den Vögeln angenommen werden und Schutz bieten, sollten einige wichtige Punkte zum Standort und zur Befestigung beachtet werden.
Den richtigen Standort wählen
Nistkästen können an Bäumen oder Gebäuden befestigt werden.
Die Höhe in der man die Nisthilfen am besten anbringt hängt von der entsprechenden Vogelart ab. Grundsätzlich ist eine Höhe von 2,5 - 4 m empfehlenswert, für Rotkehlchen, Haussperling und Star gelten andere Maße.
In Bezug auf die Ausrichtung ist es für alle Nistkästen wichtig, dass sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind. Das Flugloch sollte idealerweise nach Südosten oder Osten ausgerichtet sein. So erwärmt sich der Kasten am Morgen, wenn es noch kühl ist. Tagsüber, wenn es heiß wird, hängt er im Schatten. Wind und Regen sollten nicht in die Flugöffnung eindringen können. Wichtiger als die Himmelsrichtung ist, dass der Kasten sowohl vor Überhitzung, als auch vor Regen gut geschützt ist.

Die richtige Befestigung
Ein Nistkasten sollte gut befestigt sein, so dass er sturmsicher hängt. Mit Draht oder einem Alu-Nagel, der den Baum nicht beschädigt, kann man ihn am Baum aufhängen, über eine Holzleiste fest am Baum vernageln (Länge der Leiste mindestens 15 cm länger als die Nistkastenhöhe) oder mit einer Drahtschlaufe gerne mit Gummischutz an einem dicken Ast aufhängen.
Schutz vor Nesträubern
Dabei ist darauf zu achten, dass die Nistkästen für Prädatoren wie Katzen oder Marder nicht leicht zugänglich sind. Die Umgebung des Kastens soll Schutz für die Bewohner bieten, aber keinen Zugang für Fressfeinde. Bei Bäumen kann man eine Abwehr-Manschette aus Metall oder Dornenranken um den Stamm legen, sodass Nesträuber nicht hinaufklettern können. Vor dem Einflugloch sollte genug Platz sein, damit Vögel leicht ein- und ausfliegen können. Ein Metallring um das Einflugloch kann auch helfen Spechte oder Eichhörnchen daran zu hindern das Flugloch zu vergrößern, um in den Kasten zu gelangen.
Wann aufhängen?
Der richtige Zeitpunkt um Nistkästen aufzuhängen ist entweder im Herbst, sodass er von einigen Arten als Übernachtungs- oder Überwinterungsplatz genutzt werden kann, oder im Frühling, am besten bereits im Februar, da Meisen zeitig im Jahr mit der Revierschau beginnen und mögliche Brutplätze sichten. Auch nach Beginn der Brutsaison können noch Kästen im April bis Anfang Mai aufgehängt werden, da viele Zugvögel, wie Trauerschnäpper, Gartenrotschwanz, oder Grauschnäpper erst Mitte April in ihr Brutgebiet nach Bayern zurückkehren.
Möchten Sie mehrere Nistkästen, auch von der gleichen Sorte, aufhängen, können Sie das gerne tun. Es sollten dann mindestens 10 Meter Abstand zwischen den einzelnen Behausungen sein, denn Meisen, Spatzen oder Stare verteidigen Reviere.
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