Es gibt viele Alternativen zu Torf im Garten
Torffreie Erden haben sich längst bewährt
Anstelle torfhaltiger Erden eigenen sich Mischungen, die aus Grüngutkompost, Rindenkompost, Holzfasern oder Kokosfasern hergestellt werden. Versuche an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und vielen anderen gärtnerischen Instituten sowie praktische Erfahrungen zeigen, dass im Freizeitgartenbereich mit diesen torffreien Erden aus qualitativ hochwertigen Torfersatzstoffen gleich gute Ergebnisse erzielt werden und auf Torf vollständig verzichtet werden kann.
Nährstoffreicher Grüngutkompost
Grüngutkompost wird aus Gras-, Rasen-, Gehölz- und Heckenschnitt sowie Herbstlaub hergestellt. Diese pflanzlichen Materialien fallen bei der Pflege von Gärten und Grünanlagen an. In Kompostwerken ergeben sie nach einer sorgfältigen Sortierung und kontrollierten Rotteführung bei einer Temperaturentwicklung bis etwa 70 Grad einen hygienisch einwandfreien Kompost. Dieser ist frei von keimenden Pflanzensamen und Pflanzenkrankheiten. Er enthält alle von den Pflanzen bei ihrem Wachstum benötigten Haupt- und Spurennährstoffe. Das RAL-Gütezeichen garantiert ein qualitätsgeprüftes Produkt. Wegen seines teilweise sehr hohen Nährstoffgehaltes und pH-Wertes und der geringen Strukturstabilität kann Kompost nur in Mischung mit anderen geeigneten Stoffen wie z.B. Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern in Blumenerden verwendet werden.
Strukturstabiler Rindenkompost
Die bei der Holzverarbeitung anfallende Baumrinde, insbesondere Nadelholzrinde, ist nach einer mehrjährigen Kompostierung hervorragend zur Beimischung in Erdsubstrate geeignet. Rindenkompost besitzt ähnlich wie Torf eine hohe Strukturstabilität und einen stabilen pH-Wert. Die Wiederbenetzbarkeit ist besser als bei Torf. Das RAL-Gütezeichen garantiert ein Qualitativ hochwertiges Produkt. Im Zuge der Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen wird Baumrinde allerdings in großen Mengen in Holzheizanlagen verfeuert. Der dadurch gestiegene Rohstoffpreis schlägt sich auch auf den Preis von Erdsubstraten nieder, die Rindenkompost enthalten. Anstatt Baumrinde zu verbrennen sollte sie zunehmend für die Herstellung torffreier Erden Verwendung finden.
Holzfasern aus heimischem Rohstoff
Die hohe Luftkapazität macht Holzfasern zu einer gut geeigneten Beimischkomponente zu Grüngutkompost. Die Wiederbenetzbarkeit ist besser als bei Torf, die hohe Wasserdurchlässigkeit beugt bei hohen Niederschlägen einem Wasserstau und Vernässung vor. Substrate, die Holzfasern enthalten, trockenen schneller ab und müssen evtl. etwas häufiger gegossen werden.
Kokosfasern und Cocopeat
In Erdsubstrate und Kompost beigemischt verbessern Kokosfasern ebenso wie Holzfasern die Luftführung und Wasserdurchlässigkeit. Das bei der Kokosernte zwischen den Fasern befindliche Feinmaterial, auch Kokosstaub oder Cocopeat genannt, hat annähernd gleiche Eigenschaften wie Torf und vermag diesen zu 100 % zu ersetzen. Allerdings sind die bei der Kokosnussernte anfallenden Mengen nur sehr begrenzt. Cocopeat wird zu Blöcken gepresst und so verschickt. Der lange Transportweg auf Schiffen verursacht keine stärkere Klimabelastung als der LKW-Transport von Torf aus dem Baltikum, Russland und Skandinavien.