Wo es zwitschert und blüht: Über 5.800 Gärten in Bayern sind bereits offiziell „vogelfreundlich“
Naturnahe Gartengestaltung besonders bei Hitze und Trockenheit wichtig
Heimische Sträucher, bunte Blumen und wilde Ecken: Wer seinen Garten naturnah und vogelfreundlich gestaltet, kann sich seit 2022 um die Auszeichnung „Vogelfreundlicher Garten“ bewerben. Wegen der großen Nachfrage nach der Plakette, wurde die Aktion, die unter Schirmherrschaft von Umweltminister Thorsten Glauber steht, zu Beginn des Jahres um weitere drei Jahre verlängert. Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit der laufenden Bewertungssaison zeigt: Allein in diesem Jahr haben der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum im Landesamt für Umwelt (LfU) bereits 800 Plaketten verliehen. Damit wurden insgesamt schon mehr als 5.800 Gärten in ganz Bayern offiziell als „vogelfreundlich“ ausgezeichnet. Wer Vögeln, Insekten & Co. im eigenen Garten einen Lebensraum bietet, kann sich weiterhin hier für eine Zertifizierung anmelden.

Aktionswochenende zur Auszeichnung besonders vieler Gärten

Im Rahmen eines Aktionswochenendes haben zahlreiche Ehrenamtliche der LBV-Gartenjury am vergangenen Wochenende viele Gärten in ganz Bayern begutachtet und ausgezeichnet.
„Idee unseres sogenannten Schwarmwochenendes ist es, innerhalb kürzester Zeit so viele Gärten wie möglich auszuzeichnen. Jeder dieser vogelfreundlichen Gärten ist ein kleiner Beitrag, um unsere heimische Vogelwelt zu unterstützen und die Artenvielfalt auch in Siedlungsgebieten lebendig zu halten“, erklärt Anke Brüchert, Projektleiterin beim LBV.
Damit wächst die Gesamtzahl an vogelfreundlichen Gärten in Bayern auf über 5.800. Noch bis Anfang Oktober ist die Jury unterwegs, um Gärten zu zertifizieren.
Weil die Nachfrage in manchen Landkreisen sehr hoch ist und die Bewertung allein von Ehrenamtlichen in ihrer Freizeit durchgeführt wird, bitten der LBV und das Bayerische Artenschutzzentrum um Verständnis, wenn es zu Verzögerungen kommt.
Tipps für den vogelfreundlichen Garten im Sommer

Besonders jetzt im Sommer, bei großer Hitze und Trockenheit, sind naturnah gestaltete Gärten ein Geschenk für Vögel, Insekten und andere Tiere. Ein Gartenteich, Wildblumenwiesen und Bäume, die Schatten spenden, sorgen für eine spürbar kühlere Umgebung und liefern zudem genug Wasser und Nahrung.
„Artenreiche Wildblumenwiesen müssen nur ein- bis dreimal im Jahr gemäht werden und bieten für Insekten über viele Wochen ein reiches Nahrungsangebot. Wer zudem unterschiedliche Bereiche im Wechsel mäht, bietet den Insekten jederzeit einen Ausweichlebensraum und pflegt den eigenen Garten insektenschonend“, empfiehlt Maria Hußlein, Leiterin des Bayerischen Artenschutzzentrums.
Wer den Vögeln zusätzlich unter die Flügel greifen will, kann außerdem Vogeltränken aufstellen. Dazu einfach eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer mit Wasser befüllen und regelmäßig wechseln. Darüber freuen sich auch weitere tierische Gartenbesucher.
Anmeldungen für die Bewertung des eigenen, privaten Gartens sind weiterhin hier möglich. Dort gibt es auch zahlreiche Tipps zur Gestaltung eines naturnahen Gartens.
