Wir begrüßen die ersten bayerischen Jungwölfe!
Nachweis von Wolfsnachwuchs im Bayerischen Wald
Wir begrüßen den Nachweis des ersten Wolfsnachwuchses in Bayern seit rund 150 Jahren. Nachdem im Laufe dieses Jahres bekannt geworden war, dass sich im Freistaat mindestens zwei Wolfspaare angesiedelt hatten, war es für uns nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Jungwölfe gesichtet würden

Nach den gesicherten Erkenntnissen des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) ist dies nun im Bayerischen Wald mit der Hilfe von Wildtierkameras gelungen. Wir freuen uns über die eigenständige Wiederbesiedelung des Wolfs, denn er gehört zu Bayerns faszinierender Natur. Doch wir haben auch Verständnis für die Bedenken der Nutztier- und Gatterwildhalter. Deshalb benötigen wir schleunigst ein staatliches Instrument, um wirkungsvolle und auf die jeweilige lokale Situation angepasste Präventionsmaßnahmen fördern zu können.
Voraussetzung für 3. Stufe des Managementplans nun erreicht
Der Nachweis der ersten Jungwölfe ist damit auch der Nachweis eines Rudels und somit einer „etablierten Population mit Reproduktion“. Fachlich ist das die Grundvoraussetzung für die 3. Stufe des Managementplans für den Wolf. Die Blockadehaltung einiger Nutzerverbände gegen die Weiterentwicklung des bayerischen Wolfsmanagements muss deshalb jetzt enden. Dazu fordern wir eine professionelle und flächendeckende Beratung für Tierhalter durch die Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten.
Der Wolf genießt in Europa und damit auch in Bayern einen strengen Schutzstatus und ist durch das europäische Naturschutzrecht geschützt. Jegliche illegalen Nachstellungen werden wie auch beim Luchs streng bestraft. Wir rechnen damit, dass ausgehend vom ersten bayerischen Rudel im Bayerischen Wald in den nächsten Jahren weitere Rudelansiedlungen in angrenzenden Gebieten zu erwarten sind.
Hintergrund zu Wildtiermanagement
Das Wildtiermanagement umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten für den Umgang mit Interessenskonflikten, die durch Wildtiere verursacht sind. Dabei sind die speziellen Ansprüche der Menschen und Wildtiere, die in der Region leben, zu berücksichtigen
Kurzvideo vom LfU
Hinweis: Das Video reißt beim dritten Wolf ab. Das liegt daran, dass die Kamera bei Bewegung selbst auslöst und nach wenigen Sekunden automatisch wieder abschaltet

Ihre Fragen beantwortet Ihnen:
Dr. Andreas von Lindeiner
