Willkommen zurück, lieber Vogel des Jahres!

Mit etwas Glück Braunkehlchen beim Durchzug in Bayern beobachten

Wer bei einem Spaziergang am aufmerksam ist, kann mit etwas Glück auf Feldern und Wiesen auch in Bayern den Vogel des Jahres 2023 entdecken. Beobachtungen der ersten Braunkehlchen auf dem Heimzug aus ihren Winterquartieren in Afrika sind dem LBV bereits aus den südlichen Nachbarländern gemeldet worden. Auch im Freistaat werden die Verwandten des Rotkehlchens nun erwartet. 

Braunkehlchen auf Ansitzwarte  | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Während der Nahrungssuche nutzt das Braunkehlchen gerne hohe Stauden, Pfähle oder Schilfhalme als Ansitzwarte, um von dort Jagdflüge auf Insekten zu starten.

Das nur etwa zwölf bis vierzehn Zentimeter große Braunkehlchen hält sich am liebsten in offenen Landschaften, auf feuchten Wiesen oder an Feldrändern auf. Gut zu erkennen ist es an seinem markanten hellen Streifen über dem Auge. 

Als Langstreckenzieher hat das Braunkehlchen den Winter mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt in der südlichen Sahara verbracht. Zur Brut und Aufzucht seiner Jungen kehrt der Vogel des Jahres nun zurück nach Mitteleuropa. In Bayern gibt es für den kleinen Wiesenbrüter allerdings immer weniger geeignete Lebensräume. Das Braunkehlchen braucht Blühstreifen und artenreiche Wiesen, die aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft aber immer seltener zu finden sind.

Um das Braunkehlchen langfristig zu schützen sind deshalb umfassende Aufwertungsmaßnahmen in der Agrarlandschaft dringend notwendig.

Beim Spaziergang auf Wegen bleiben und Braunkehlchen schützen

Bei einer Lebenserwartung von nur 1,5 Jahren ist es für den Fortbestand des Braunkehlchens von großer Bedeutung, dass die jährliche Brut erfolgreich ist.

Eine frühe und häufige Mahd, die Nester zerstört und Jungvögel tötet, ist eine große Bedrohung für den Vogel des Jahres.

Um die Chancen auf eine erfolgreiche Brut zu erhöhen, kann auch jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten: Damit wir Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter in dieser aktuell sensiblen Phase der Paarung und des Nestbaus nicht stören, sollten Naturfreund*innen beim Spaziergang unbedingt darauf achten, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen.

Beobachtungstipp

Die besten Chancen, den Vogel des Jahres im Freistaat auch außerhalb der Zugzeiten zu erspähen, gibt es in den Moorgebieten des Alpenvorlands, in der Agrarlandschaft Oberfrankens und im Mittelgebirge der Rhön. Beobachtungstipp zum Vogel des Jahres: Mit dem Fernglas Zaunpfähle, einzelne Büsche oder hochstehende Stauden auf extensiv bewirtschafteten Wiesen oder Brachen absuchen – sein sanfter „djü“ Ruf verrät das Braunkehlchen außerdem. 

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© Ralph Sturm

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