Wiesenweihen-Jahr 2017

Bestandszahlen der Wiesenweihe in Bayern

Der LBV führt das Artenhilfsprogramm „Wiesenweihe“ durch. Wiesenweihen bauen ihre Nester in Getreidefelder. Jedes Jahr spüren wir gemeinsam mit Landwirten die Nester auf.

Wiesenweihe im Feld | © Z. Tunka © Z. Tunka
Wiesenweihen brüten in Getreidefeldern

Ausschlaggebend für intensive Landwirtschaft ist vor allem die EU-Agrarpolitik mit ihren Fördermechanismen. Die Landwirte geraten dadurch in den Zwang, möglichst intensiv zu wirtschaften. Wir kämpfen gegen diese Entwicklung an. In Modellprojekten gehen wir mit Landwirten gemeinsam neue Wege und zeigen, dass effektiver Naturschutz auch in intensiv genutzten Landschaften möglich ist.

Während der Brutzeit der Wiesenweihe arbeiten wir eng mit Landwirten zusammen. Denn viele Jungvögel sind zur Getreideernte noch nicht flügge und würden ohne Schutz bei der Ernte ums Leben kommen. Dank der Kooperationsbereitschaft der bayerischen Landwirte und dem hohen Engagement unserer ehrenamtlichen Wiesenweihen-Schützer werden die gut versteckten Nester lokalisiert und vor der Ernte geschützt. Dieses Jahr kamen die Wiesenweihen verspätet aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika in die bayerischen Brutgebiete zurück, sodass viele von ihnen erst spät im Mai anfingen zu brüten. Davor kam es häufig zu Umsiedlungen und unser Wiesenweihen-Team hatte alle Hände voll zu tun, um die Brutplätze der Weihen ausfindig zu machen. Noch dazu erschwert die diesjährige Nahrungsknappheit das Brüten und die Aufzucht der Jungen für die bayerischen Wiesenweihen.

Bis Mitte August mussten auch die letzten Nester aufgespürt werden, denn dann wurden die letzten Getreidefelder gedroschen. Derzeit werten wir die neuen Bestandszahlen unserer Wiesenweihen aus. Nach ersten Erkenntnissen waren es dieses Jahr in Franken 154 Brutpaare (Vorjahr 138), davon 57 im Landkreis Würzburg. Ungefähr 60 % der Brutpaare waren erfolgreich und 272 Jungvögel sind ausgeflogen. In Niederbayern waren es nach bisherigem Kenntnisstand dieses Jahr 10 Brutpaare (Vorjahr 15) mit 21 ausgeflogenen Jungvögeln. Auch in Oberbayern – im altbayrischen Donaumoos - brüteten 2017 erfreulicherweise wieder zwei Wiesenweihenpaare, welche acht flügge Jungvögel großzogen. Hier brüteten die Wiesenweihen erstmals im Jahr 2016. Bis in die 90er Jahre stellte das schwäbische Donaumoos ein traditionelles Wiesenweihen-Brutgebiet dar. Eine dauerhafte Ansiedlung in diesem Gebiet wäre sehr wünschenswert. Mehr zu unserem Wiesenweihen-Projekt erfahren Sie hier.

Dagmar Kobbeloer

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Dagmar Kobbeloer

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© Ralph Sturm

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