Wiederherstellungsverordnung unverzichtbar: 35 Organisationen drängen auf entschlossene Umsetzung

Jetzt Klima und Biodiversität schützen

35 Organisationen aus dem Bereich Umwelt und Naturschutz, Natursport, ökologischer Landbau und Tierschutz appellieren an Bund und Länder die im August 2024 in Kraft getretene EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO) gemeinsam und entschlossen umzusetzen. Die Blockadepolitik gegenüber der jahrelang in einem breiten demokratischen Prozess ausgehandelten Wiederherstellungsverordnung – wie sie aktuell von einigen Akteuren betrieben wird – ist aus Sicht der unterzeichnenden Verbände verantwortungslos und gefährdet unsere Zukunft.

Ammergebirge mit Fichtenwald | © Dr. Olaf Broders © Dr. Olaf Broders
Wenn die Wiederherstellungsverordnung umgesetzt wird, können wir Lebensräume und Biodiversität effektiv schützen.

Das Voranschreiten der Biodiversitäts- und Klimakrise ist besorgniserregend und belastet nicht nur die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und unsere Ökosysteme, sondern stellt auch die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Die Missachtung unserer Verpflichtungen aus dem Weltnaturabkommen würde auch international ein verheerendes Signal aussenden.

Vertrocknetes Maisfeld | © Thomas Staab © Thomas Staab
Um besser mit starker Trockenheit oder Überschwemmungen umzugehen, brauchen wir intakte Ökosysteme.

Aus Sicht der Organisationen ist die Wiederherstellungsverordnung ein zentrales Instrument, um den alarmierenden Risiken der Biodiversitäts- und Klimakrise entgegenzuwirken. Sie bietet große Chancen für Natur, Gesellschaft und Landwirtschaft und trägt dazu bei, unsere Ökosysteme widerstandsfähiger zu machen, zunehmende Naturkatastrophen wie Dürren und Hochwasser abzufedern, die Wasserfügbarkeit zu stärken und den Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen.

Die zügige Umsetzung der Wiederherstellungsverordnung bietet zudem den Vorteil, erhebliche gesellschaftliche Kosten einzusparen: Laut Schätzungen der EU-Kommission würde die Wiederherstellung degradierter Ökosysteme in der EU bis 2050 einen ökonomischen Mehrwert von 1,8 Billionen generieren – ein Vielfaches der Kosten!

Als dringliche Aufgaben sehen die unterzeichnenden Organisationen an, die Finanzierung auf eine solide Grundlage zu stellen und zeitnah offene Fragen zur Umsetzung zu klären. Es ist jetzt an der Zeit, die Spielräume der Wiederherstellungsverordnung zu nutzen und gemeinsam mit allen relevanten Akteuren die besten Wege zu finden.

Für die beteiligten Organisationen ist daher klar: Die Wiederherstellungsverordnung ist unverzichtbar. In Europa befinden sich immer noch rund 80% der geschützten Lebensräume in einem schlechten Zustand. Die EU-Wiederherstellungsverordnung ist das Instrument, um eine Trendumkehr einzuleiten und stellt einen Meilenstein für eine lebenswerte Zukunft dar. Die Organisationen fordern Bund und Länder auf, die Verordnung zügig, ambitioniert und kooperativ umzusetzen. Es ist jetzt an der Zeit, gemeinsam Lösungen für eine erfolgreiche Umsetzung zu finden und weitere sichtbare Sofortmaßnahmen umzusetzen.

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© Eberhard Pfeuffer

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