Wiedehopf auf dem Durchzug

Unverwechselbare Vögel können derzeit auch in Gärten auftauchen – Mehrere aktuelle Sichtungen

In den letzten Tagen wurden dem LBV aus Mittelfranken und Niederbayern insgesamt gleich drei durchziehende Wiedehopfe gemeldet. Eine echte Sensation, denn der unverwechselbare, etwa spechtgroße orange-schwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel ist in Bayern extrem selten und vom Aussterben bedroht.

Wiedehopf steht auf einer Wiese | © Herbert Henderkes © Herbert Henderkes
Der Wiedehopf kann derzeit völlig unvermittelt in bayerischen Hausgärten auftauchen

Wiedehopf kann jetzt in jedem Garten auftauchen

Hund beobachtet von drinnen einen Wiedehopf, der draußen auf einer Sessellehne sitzt | © Lara-Joy Balzer © Lara-Joy Balzer
Wiedehopfe können jetzt potentiell in jedem Garten auftauchen

Auf der Rückkehr aus ihren Überwinterungsgebieten in Zentralafrika nach Mitteleuropa sind derzeit auch in Bayern immer wieder durchziehende Wiedehopfe zu beobachten.

Auf dem Durchzug ist alles möglich. Vorletztes Jahr wurde ein Wiedehopf am Stadtrand von München beobachtet, als er auf einer Gartenstuhllehne eine Pause einlegte.

Der Wiedehopf kann derzeit also auch völlig unvermittelt in bayerischen Hausgärten auftauchen.

Wer in den kommenden Wochen einen der markanten Vögel sieht, soll seine Beobachtung bitte dem LBV per Online-Formular melden.

Aktuelle Sichtungen in Bayern

Aktuelle Sichtungen kommen aus den Landkreisen Freising (Oberbayern), Schwandorf (Oberpfalz) und Roth (Mittelfranken).

Wer einen Wiedehopf sieht und dem LBV meldet, den bitten die Naturschützer folgende "W-Fragen" zu beantworten: Wer hat Wann, Wo und Wie viele Wiedehopfe beobachtet?

Es ist außerdem wichtig zu wissen, ob der Wiedehopf ruft und eventuell länger als einen Tag am selben Ort verweilt. Denn nur wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühlt, ertönt sein unverkennbar dumpfer ‚hup-hup-hup‘-Ruf um ein Weibchen anzulocken.

Wiedehopf leidet stark unter Insektensterben

Wiedehopf füttert Junges im Flug | © Dieter Hopf © Dieter Hopf
Wiedehopf füttert einen Jungvogel

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten Vögel Europas und bei der Nahrung auf Großinsekten angewiesen. Er leidet deshalb auch stark unter den Auswirkungen des Insektensterbens.  Letztes Jahr wurden dem LBV knapp 200 Sichtungen gemeldet.

Dieses Jahr wurden bereits seit Ende März erste durchziehende Vögel in Bayern beobachtet. Bis zu den Osterfeiertagen waren es schon über 30 Meldungen. Wir hoffen, dass nun endlich auch wieder einzelne der durchziehenden Vögel in Bayern bleiben, und versuchen bei uns zu brüten.

In den letzten Jahren haben im gesamten Freistaat nur sehr unregelmäßig ganz vereinzelte Paare gebrütet. In Mittelfranken gab es 2019 einen Brutversuch. Auch wenn die Jungvögel leider nicht flügge wurden, ist das ein vielversprechender Anfang.

Um eine bessere Voraussetzung für seine Wiederansiedelung zu schaffen, haben wir vor drei Jahren ein Schutzprojekt zum Wiedehopf gestartet. Dabei wurden unter anderem in geeigneten Lebensräumen Nistkästen aufgehängt, da der scheue Vogel gerne in großen, aber selten gewordenen Baumhöhlen brütet.

 

Stimme des Wiedehopfs

Patenschaft Wiedehopf

Früher war der Wiedehopf weit verbreitet – heute ist er vom Aussterben bedroht. Neben geeigneten Brutplätzen mangelt es dem Höhlenbrüter vor allem an Insektennahrung. Der Wiedehopf ist auf offene Landschaften und kurze Vegetation angewiesen. Sein Lebensraum sind nachhaltig bewirtschaftete Weideflächen, Weinberge, Streuobstwiesen, Sandgruben oder ehemalige Truppenübungsplätze.

Unterstützen Sie den Wiedehopf mit einer Patenschaft.

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© Ralph Sturm

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