Widerspruch: Rückgang der Wölfe spricht gegen ‚günstigen Erhaltungszustand‘

Pressestatement des LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer zur Hauptalmbegehung 2025

Wolf | © Rosl Roessner © Rosl Roessner
Wir fordern, den bayerischen Aktionsplan Wolf konsequent umzusetzen.

LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer:   
„Dass Ministerin Kaniber und die Minister Glauber und Aiwanger trotz rückläufiger Wolfszahlen in Bayern vehement an ihrer Forderung nach einem ‚günstigen Erhaltungszustand‘ und somit nach einem erleichterten Abschuss festhalten, ist aus Sicht des LBV fachlich nicht nachvollziehbar. 2024 wurden nur noch fünf Wolfsrudel im Freistaat gezählt – zuvor waren es sieben. Besonders besorgniserregend: Etliche der 2023 besetzten Gebiete wurden vollständig aufgegeben. In diesem Ausmaß lassen sich solche Rückgänge kaum durch natürliche Ursachen erklären. Angesichts dieser Entwicklung von einem ‚günstigen Erhaltungszustand‘ zu sprechen, hat keine fachliche Grundlage. Die Forderungen nach erleichterten Abschüssen stehen im klaren Widerspruch zur tatsächlichen Entwicklung. Der LBV fordert daher, den gemeinsam entwickelten bayerischen Aktionsplan Wolf konsequent umzusetzen, statt durch erleichterten Abschuss den Artenschutz zu untergraben. Nur konsequenter Herdenschutz sowie faktenbasierte und rechtskonforme Maßnahmen in Konfliktfällen schaffen langfristige Akzeptanz und echte Lösungen im Zusammenleben von Mensch, Weidetier und Wolf.“

 

Hintergrund: Konsequenter Herdenschutz

Jahrelange Erfahrung von Weidetierhaltenden im Herdenschutz zeigt, dass Abschüsse keine nachhaltige Lösung darstellen. Sie führen nachweislich nicht zu einem Rückgang von Wolfsrissen – im Gegenteil: In Regionen mit konsequent umgesetztem Herdenschutz konnte trotz steigender Wolfspopulation ein Rückgang an Übergriffen festgestellt werden.

Zurück

© Eberhard Pfeuffer

Unterstützen Sie uns bei unseren Schutzmaßnahmen in den bayerischen Alpen!

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern