Wer wird zum Vogel des Jahres 2023 gewählt?

Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper kandidieren – LBV und NABU rufen wieder zur Vogelwahl auf

Ab 2. September lassen der bayerische Naturschutzverband LBV und sein bundesweiter Partner NABU den Vogel des Jahres wieder öffentlich wählen. Im Vorjahr haben in Bayern 21.700 und deutschlandweit knapp 143.000 Menschen abgestimmt und den Wiedehopf mit einem Drittel der Stimmen zum Vogel des Jahres 2022 gekürt.

Die Kandidaten zur Vogelwahl 2023 | © Markus König/Naturfotografen-Forum, Mirko Graul/stock.adobe.com, NABU/M. Schäf, NABU/Willi Rolfes, Benny Trapp/stock.adobe.com © Markus König/Naturfotografen-Forum, Mirko Graul/stock.adobe.com, NABU/M. Schäf, NABU/Willi Rolfes, Benny Trapp/stock.adobe.com
Die Kandidaten für den Vogel des Jahres 2023

Der LBV freut sich sehr, dass das Interesse an der Vogelwahl so groß ist. Das zeigt, dass sich immer mehr Menschen mit den aktuellen Naturschutzthemen beschäftigen und sich über die heimische Vogelwelt austauschen. Mit der Wahl zum Vogel des Jahres wird gezielt auf Bedrohungen für die Vogelwelt aufmerksam gemacht, damit die Vielfalt der Vogelarten auch in Zukunft erhalten bleibt und sie weiterhin ihre bedeutende Rolle in unserem Ökosystem erfüllen können. Welcher Vogel überzeugt mit seinem Naturschutzthema und hat 2023 den Schabel vorne? Jetzt kann wieder jeder und jede mitbestimmen unter www.vogeldesjahres.de.

Warum einen Vogel des Jahres wählen?

Fünf Vögel stehen zur Wahl | © M. König/Naturfotografen-Forum, M. Graul/stock.adobe.com, NABU/M. Schäf, NABU/W. Rolfes, B. Trapp/stock.adobe.com © M. König/Naturfotografen-Forum, M. Graul/stock.adobe.com, NABU/M. Schäf, NABU/W. Rolfes, B. Trapp/stock.adobe.com
Fünf Vögel stehen zur Wahl

Knapp die Hälfte der in Deutschland lebenden mehr als 300 Vogelarten sind in ihrem Bestand bedroht und stehen auf der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands. Im Freistaat sieht es ähnlich aus: 240 Vogelarten stehen auf der Roten Liste Bayerns, von denen über 50 Prozent mit ungünstigen Bedingungen zu kämpfen haben.

Viele Vögel wären daher geeignete Kandidaten für die Wahl zum Jahresvogel. Da es aber nur einen Vogel des Jahres geben kann, haben die Vogelexpert*innen von NABU und LBV nach Naturschutzaspekten wieder fünf Arten ausgesucht, unter denen abgestimmt werden kann.

Für den Jahresvogel 2023 gehen ins Rennen: Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper. Jeder der fünf Vögel steht für ein Naturschutzthema, das dringend mehr Aufmerksamkeit braucht. Klimakrise, Insektenschwund, intensive Landwirtschaft und Verlust von naturnahem Grün an Ufern und in unseren Gärten bedrohen die Bestände unserer Vogelarten.

Das Braunkehlchen

Braunkehlchen | © Markus Glässel © Markus Glässel

Das Braunkehlchen baut als Wiesenbrüter sein Nest am Boden. Damit hat es schlechte Karten, wenn in der intensiven Landwirtschaft Wiesen häufig gemäht werden und Ackerflächen selten brach liegen. Ungemähte Blühstreifen könnten dieser Art sehr helfen.

Es tritt mit dem Slogan an: „Wiesen wieder wilder machen!

Der Feldsperling

Feldsperling | © Frank Derer © Frank Derer

Der Feldsperling war bei der vergangenen Wahl auf Platz vier gelandet und geht nun ein zweites Mal ins Rennen. Er hat sich wie auch der Haussperling den Menschen angepasst und lebt häufig in unseren Siedlungen, in Gärten und Parks.

Der Feldsperling braucht bunte Grünflächen mit alten Bäumen und entspannte Gärtner*innen, die es ein bisschen natürlicher im Garten mögen.

Darum fordert er: „Wilder Garten für mehr Arten!

Der Neuntöter

Neuntöter zeigt seinen roten Rücken | © Herbert Henderkes © Herbert Henderkes

Der Volksmund hat dem Neuntöter das Image eines Serienkillers verpasst. Das liegt am speziellen Umgang mit seiner Beute. Er spießt Käfer, Heuschrecken und Hummeln an Dornen und Stacheln von Sträuchern und Hecken auf, um sie später zu verzehren.

Trotz dieser klugen Vorratshaltung hat der Neuntöter immer weniger zu picken. Das liegt am immer noch erheblichen Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, der eine der Hauptursachen für den Insektenschwund ist.

Sein Wahlslogan: „Schnabel auf für mehr Insekten!

Das Teichhuhn

Teichhuhn | © Frank Derer © Frank Derer

Das Teichhuhn hält sich am liebsten im geschützten Uferdickicht stiller Gewässer auf. Aber leider gibt es immer weniger grüne Ufer. Schilf, Büsche und Bäume müssen oft zubetonierten oder kahlen Flächen weichen, Flüsse werden begradigt.

Das Teichhuhn fordert darum: „Lasst es wuchern an Ufern!

Der Trauerschnäpper

Trauerschnäpper mit Beute | © Rosl Rössner © Rosl Rössner

Der Trauerschnäpper zum Beispiel ist, anders als sein Name vermuten lässt, ein fröhlicher Luftakrobat. Er fängt sein Insekten-Futter im Flug. Doch Insekten gibt es immer weniger.

Außerdem hat er ein Zeitproblem: Weil der Frühling durch die Klimakrise immer früher beginnt, geht der Trauerschnäpper oft leer aus bei der Suche nach Bruthöhlen. Wenn er aus seinem Winterquartier südlich der Sahara zurückkommt, sind viele Baumhöhlen und Nistkästen schon von Vögeln, die das ganze Jahr hier verbringen, besetzt.

Sein Slogan: „Schnappt zu für Klimaschutz!

Online wählen gehen

Am 2. September wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum Vormittag des 27. Oktobers kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

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© Ralph Sturm

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