Weißstorch-Saison schon in vollem Gange

Es ist viel los: Neuansiedlungen, Kämpfe, verstopfte Kamine

Die Weißstorch-Saison 2019 ist schon in vollem Gange: Die einen brüten schon, die anderen kommen erst noch zurück aus ihren Winterquartieren. Dieses Jahr gibt es auch wieder viele Neuansiedlungen, einige davon jedoch auf ungeeigneten Standorten wie zum Beispiel beheizten Kaminen oder Strommasten.

Zwei Weißstörche bei der Paarung im Horst | © Frank Derer © Frank Derer
Vor allem die Storchenpaare, die in Bayern überwintert haben vielerorts schon im März mit der Brut begonnen

Nicht alle Weißstörche finden einen brauchbaren Nistplatz, so dass es immer wieder Kämpfe um bereits besetzte Nester gibt. An der bayerischen Storchenfront ist bereits einiges los. Rund 40 Neuansiedlungen wurden uns für die Brutsaison 2019 schon gemeldet. Die zahlreichen Neuansiedlungen lassen auf einen erneut steigenden Weißstorchbestand hoffen.

In Ostbayern stehen noch einige Nester leer, in Schwaben wird schon gebrütet

Ein stehender und ein sitzender Weißstorch im Horst | © K. Reindl © K. Reindl
In manchen Landkreisen werden in den nächsten Tagen schon die ersten Küken schlüpfen

Doch nicht alle Weißstörche haben sich für ihr neues Domizil einen passenden Ort ausgesucht. Bei einigen Neuansiedlungen muss nach einem Kompromiss gesucht werden. So muss bei beheizten Kaminen beispielsweise der Abzug gewährleistet sein. Ein Horst mit Fußbodenheizung hört sich für den Storch verlockend an, der verstopfte Kamin jedoch ist ein Problem.

Künstliche Nisthilfen können hier helfen, doch nicht jeder von den Störchen ausgewählte Standort eignet sich für die Anbringung.

Während die einen noch auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz sind oder erst aus dem Winterquartier in Afrika zurückkommen, haben vor allem die Storchenpaare, die in Bayern überwintert haben vielerorts schon im März mit der Brut begonnen.

So stehen vor allem in Ostbayern zum Beispiel in Rötz und Schönthal im Landkreis Cham noch einige Nester leer, während beispielsweise in Gunzenhausen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen schon gebrütet wird.

In manchen Kolonien wie zum Beispiel in Oettingen im Donau-Ries gibt es durch Neuankömmlinge auch Kämpfe an bereits besetzten Nestern. Teilweise werden bei diesen Auseinandersetzungen die vorhandenen Gelege zerstört.

Die Rückkehr und der Beginn des Brutgeschäfts können sich noch bis Ende April und in Ausnahmefällen bis Mitte Mai hinziehen. Bei den frühen Bruten wie zum Beispiel in Nördlingen im Landkreis Donau-Ries werden in den nächsten Tagen dagegen wohl bereits die ersten Küken schlüpfen.

Bitte Rücksicht auf nahrungssuchende und bodenbrütende Vögel nehmen

Weißstorch mit erbeuteter Maus im Schnabel in grüner Wiese | © S. Muthsam © S. Muthsam
Hunde bitte an die Leine nehmen, damit Weißstörche und Bodenbrüter nicht gestört werden

Außerdem bitten wir alle Hundebesitzer jetzt ihre Hunde in den Talauen oder Wiesen an die Leine zu nehmen. So können nicht nur die Störche in den Futterwiesen in Ruhe Nahrung suchen, sondern auch die kleineren Wiesenbrüter wie zum Beispiel der Kiebitz ungestört brüten.

Denn: Jede Flucht vor einem Hund gefährdet das Gelege und kostet wertvolle Energie, die dringend für die Futtersuche und Brut gebraucht wird.

Alle besetzten Storchennester in Bayern können hier abgerufen werden.

Infos zu den vom LBV mit Satellitensender ausgestatteten Störchen gibt es hier.

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© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

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