Vogelbeobachtung für Bewohner von Pflegeeinrichtungen

Neue Präventionsmaßnahme „Alle Vögel sind schon da“ in vollstationären Pflegeeinrichtungen in Bayern

Das persönliche Wohlbefinden ist Grundvoraussetzung für eine gute Lebensqualität, auch im hohen Alter. Mit der neuen Präventionsmaßnahme "Alle Vögel sind schon da“ wird in Bayern ein Angebot für Bewohner in vollstationären Pflegeeinrichtungen geschaffen, mit dem sie ihre persönlichen Aktivitäten durch Vogelbeobachtung bereichern können. Das innovatives Projekt des LBV mit wissenschaftlicher Begleitung steht unter der Schirmherrschaft von Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml.

Links sitzt eine Seniorin am Fenster, rechts ein Feldsperling und eine Blaumeise an einem Fettkuchen | © C. Bria/B. Umkehr © C. Bria/B. Umkehr

Dazu werden Vogelfutterstellen im Außenbereich der Pflegeeinrichtungen aufgestellt und die Bewohner darin unterstützt, heimische Vögel regelmäßig zu beobachten und ggf. zu bestimmen. Deutschlandweit zum ersten Mal werden derartige Maßnahmen auch wissenschaftlich begleitet, um die Wirksamkeit zu dokumentieren. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml unterstützt das Projekt als Schirmherrin: Die Vogelbeobachtung ist eine Möglichkeit, um die Lebensqualität von Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen zu steigern. Um den individuellen Wünschen pflegebedürftiger Mitmenschen gerecht werden zu können, ist ein breites Angebotsspektrum notwendig. Das innovative Projekt des LBV erweitert dieses Spektrum nun insbesondere um den Aspekt der Naturverbundenheit.

Projekt soll psychosoziale Gesundheit, Mobilität und kognitive Ressourcen erhalten

Gruenfink und Kohlmeisen an einem Futterhäuschen | © Ingo Rittscher © Ingo Rittscher

Die Zahl immer älter werdender pflegebedürftiger Menschen in vollstationären Pflegeeinrichtungen nimmt stetig zu. Bei zum Beispiel altersbedingt eingeschränkter Mobilität oder Vorliegen einer Demenzerkrankung fallen häufig mögliche soziale Außenkontakte und die direkte Begegnung mit der Natur weg. Damit ist vor allem ein Verlust von Lebensqualität verbunden.

Ziel des Präventionsprogrammes ist es, durch Vogelbeobachtung an neu geschaffenen Vogelfutterstellen diesen Umständen entgegenzuwirken und einen Beitrag zum Erhalt der psychosozialen Gesundheit, der Mobilität und der kognitiven Ressourcen zu leisten. Um die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten oder sogar zu steigern, bieten sich einfache, in den Tagesablauf eingebettete, geistige und körperliche Aktivitäten an.

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet das Team des LBV eng mit den vollstationären Pflegeeinrichtungen zusammen. Als Auftakt findet in jeder teilnehmenden Einrichtung eine Veranstaltung des LBV für die Bewohner und interessierte Angehörige sowie Betreuer statt, die über das Thema Vogelbeobachtung und -fütterung informiert. Gemeinsam werden anschließend Vogelfutterstellen aufgestellt, die vom Haus aus durch die Fensterscheibe ganzjährig beobachtet werden können. Und – sofern die Gegebenheiten vor Ort dies ermöglichen – auch in den Außenanlagen, um die Bewohner dorthin „zu bewegen“.

Der LBV stellt den Einrichtungen anschauliches Vogelbestimmungsmaterial zur Verfügung. Um die Vogelbeobachtung als dauerhaftes Angebot zu etablieren, bilden Pflegekräfte und Bewohner ein Team, das sich um die regelmäßige Vogelfütterung kümmert.

Wissenschaftlich begleitet wird die Präventionsmaßnahme durch das Fach Psychologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Mit diesem Präventionsprojekt sollen Untersuchungsergebnisse zur Wirksamkeit der Vogelbeobachtung auf die psychosoziale Gesundheit, die Mobilität und die kognitiven Ressourcen erlangt werden.

Projektpartner

Die Maßnahme wird vom LBV durchgeführt und von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wissenschaftlich begleitet. Die finanzielle Förderung des Projektes übernehmen die Pflegekassen der AOK Bayern, des BKK Landesverband Bayern, der IKK classic, der KNAPPSCHAFT sowie der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – SVLFG. Die Stiftung Bayerisches Naturerbe des LBV unterstützt das Projekt mit der Übernahme der Kosten einer Vogelfutterstation je teilnehmender vollstationärer Pflegeeinrichtung. Dadurch ist die Teilnahme an dem Präventionsprogramm für die Einrichtungen kostenlos.

Auch die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung, Landesverband Bayern e.V. (ANU Bayern e.V.) trägt zur Verbreitung der Maßnahme in den Reihen der Umweltbildung bei.

Bewerbung über den LBV

Alle weiteren Informationen zur Bewerbung und Teilnahme an der Präventionsmaßnahme finden vollstationäre Pflegeeinrichtungen auch hier auf unserer Website.

Kathrin Lichtenauer

Ihre Fragen beantwortet Ihnen:

Kathrin Lichtenauer

0 91 74 / 47 75 - 72 45

0 15 2 / 22 52 95 56

Zurück

© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz