Virtuelles Wasser: versteckter Wasserverbrauch im Alltag

LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ gibt 7 Tipps, um Wasser zu sparen

Naturschwärmer_Wasser_Juni | © Naturschwärmer © Naturschwärmer
Virtuelles Wasser, das Thema der LBV Mitmachaktion diesen Monat

Duschen, viel trinken, ein Regenschauer oder einfach in den See hüpfen? Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist man überall von Wasser umgeben. Neben der alltäglichen Nutzung von Wasser, verbraucht jede*r aber auch durch den eigenen Konsum eine große Menge an „virtuellem Wasser“.

Hiermit ist die Wassermenge gemeint, welche bei der Herstellung eines Produkts, ob nun Lebensmittel oder Gegenstand, anfällt. Im Produkt selbst ist diese Wassermenge nicht enthalten, deshalb bezeichnet man es als virtuell. Rechnet man das virtuelle Wasser mit ein, verbraucht eine Person pro Tag in Deutschland bis zu 5.300 Liter Wasser. Deshalb widmet sich das digitale LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ im Juni dem Thema Wasser und gibt konkrete Tipps, wie jede*r virtuelles Wasser einsparen kann.

Ohne es zu merken, konsumieren wir täglich virtuelles Wasser

Virtuelles Wasser

Eine Tasse Kaffee trinken, das T-Shirt anziehen, am PC arbeiten und zu Abend essen. Von morgens bis abends konsumieren wir virtuelles Wasser, ohne dass uns dies ständig bewusst ist. Für den virtuellen Wasserverbrauch werden alle Schritte im Herstellungsprozess mit einbezogen. Beim Anbau von Baumwolle zum Beispiel wird Wasser in den Produktionsschritten Bewässerung, Reinigung, Bleichen, Färben und Transport eingesetzt. So trägt ein durchschnittliches Baumwoll-Shirt 2.700 Liter virtuelles Wasser mit sich. Vor diesem Hintergrund trinken wir morgens nicht nur eine Tasse Kaffee, sondern 140 Liter virtuelles Wasser. Auch andere Produkte lassen den „Wasserfußabdruck“ in die Höhe schnellen: ein PC benötigt 20.000 Liter Wasser und Rindfleisch verbraucht 16.000 Liter Wasser pro Kilogramm.

 

Das Wasser, das wir unbewusst verbrauchen, fehlt anderenorts zur Grundversorgung

 

Um den tatsächlichen Wasserverbrauch zu erfassen, sollte man also etwas genauer hinsehen und neben dem realen Wasser auch das „virtuelle Wasser“ miteinbeziehen. Der immense Verbrauch, die Verschmutzung von Wasser oder auch das Umlenken von Quellen für die Produktion oder den Anbau von Lebensmitteln in Gebieten mit ohnehin schwierigen Bedienungen sorgt für eine drastische Verschlechterung der Lage in den Produktionsländern. Regionen mit geringen Wasservorkommen vertrocknen und der Wasserbedarf der heimischen Bevölkerung kann nicht gedeckt werden. Wir sollten unseren Konsum hinterfragen und unseren Verbrauch an virtuellem Wasser genau unter die Lupe nehmen. Wasser sparen, egal ob nun real oder virtuell, schont nicht nur die Umwelt, sondern auch unseren Geldbeutel. Deshalb gibt das LBV-Umweltbildungsprojekt „Naturschwärmer“ Tipps, wie jede*r im Alltag virtuelles Wasser einsparen kann.

7 Tipps, um virtuelles Wasser zu sparen

1. Reparieren statt wegwerfen.

2. Auf gebrauchte Waren wie Spielzeug und Elektronik setzen oder neue, hochwertige Produkte bevorzugen und diese länger nutzen.

3. Hochwertige, langlebige Kleidung vorziehen und hierbei Produktionsort und Arbeitsbedingungen sowie faire und ökologische Richtlinien beachten.

4. Kleidung mit Freund*innen tauschen oder in Secondhand-Läden stöbern.

5. Weniger Fleisch essen oder heimisches Bio-Fleisch kaufen.

6. Lebensmittel saisonal und regional einkaufen und Bio-Produkte bevorzugen.

7. Lebensmittel so einkaufen und verbrauchen, dass nichts weggeworfen werden muss.

 

Mehr zum Thema Wasser

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Wasser sowie Anregungen, wie man den eigenen Wasserfußabdruck reduzieren und einfach bewusster mit dieser lebenswichtigen Ressource umgehen kann, geben die „LBV-Naturschwärmer“ online unter www.naturschwaermer.lbv.de


Vor allem Textilien und die Landwirtschaft tragen einen großen Teil zum Verbrauch von virtuellem Wasser bei. Wie viel Wasser in der Landwirtschaft genutzt wird und wie viel virtuelles Wasser in Lebensmitteln steckt, erfahren interessierte Naturschwärmer im Juli beim nächsten Monatsthema „Landwirtschaft“.

Weitere Informationen zu „Naturschwärmer“

An dem Projekt „Naturschwärmer“ arbeiten 13 Umweltbildungseinrichtungen und Umweltstationen des LBV zusammen. Das digitale Mitmachangebot unter www.naturschwaermer.lbv.de rückt jeden Monat ein anderes Thema aus dem Bereich Natur und Nachhaltigkeit in den Fokus. Mehrmals wöchentlich wird mit Videos, Podcasts, Bau- und Bastelanleitungen sowie Alltagstipps zum Mitmachen eingeladen.

Familien, die nichts verpassen möchten, können dort auch einen Familien-Newsletter abonnieren. Das Projekt wird gefördert vom Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

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© Ralph Sturm

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