Verbotsverfahren gegen belarussischen Partnerverband muss eingestellt werden
Wir fordern Lukaschenko auf, den Vogelschutzverband APB/Birdlife Belarus weiterarbeiten zu lassen – Gerichtsentscheidung am Freitag
Wir appellieren an die belarussischen Behörden und die Justiz des Landes, das Verbotsverfahren gegen seinen langjährigen Partnerverband APB/Birdlife Belarus umgehend zu stoppen. „Noch ist Zeit, das vollkommen unbegründete Verfahren gegen APB fallenzulassen und einem international hoch respektierten Vogel- und Naturschutzverband zu ermöglichen, seine wichtige Arbeit zur Bewahrung der Natur in einem der biodiversitätsreichsten Länder Europas fortzusetzen", erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.

Verbotsantrag des belarussischen Justizministeriums gegen APB
Hintergrund unseres dringenden Appells ist ein Verbotsantrag des belarussischen Justizministeriums gegen den größten Umweltverband des Landes wegen angeblicher extremistischer Propaganda und Störung der öffentlichen Ordnung. Am Freitag wird sich der Oberste Gerichtshof des Landes in Minsk wahrscheinlich abschließend mit dem Antrag befassen und seine Entscheidung bekanntgeben. Belastbare Beweise für den gegen APB erhobenen Vorwurf gibt es nicht. „APB hat sich nur einem Ziel verschrieben – der Bewahrung der einzigartigen Naturvielfalt in seinem Land", erklärt Schäffer.
APBs Arbeit als Vogel- und Naturschutzverband

„Der Verband ist politisch vollkommen neutral und konzentriert seine Kräfte ausschließlich und äußerst erfolgreich auf seine Arbeit als Vogel- und Naturschutzverband. Dabei arbeitet er bis heute auch eng und vertrauensvoll mit staatlichen Stellen wie dem Umweltministerium in Belarus zusammen“, betont unserer Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer, der den Verband vor 24 Jahren mitbegründet hat. Heute ist er dessen Ehrenmitglied. Diese auch im internationalen Rahmen seit vielen Jahren ungewöhnlich erfolgreiche Arbeit für das gemeinsame europäische Naturerbe muss weiter ungehindert möglich sein.
Unser Vorsitzender verweist auf die enge Partnerschaft und die übereinstimmenden Ziele beider Verbände. „APB macht die gleiche Arbeit in Belarus, die wir in Bayern machen“, sagt er. „An keinem Ort der Erde gibt es einen berechtigten Grund, dafür eine Organisation deshalb zu verbieten.“
Unser Schreiben an Lukaschenko
Schäffer hat sich in den vergangenen Tagen bereits in einem Schreiben an den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gewandt. Auch darin weist er auf die herausragende Arbeit des Verbandes im Kampf um den Erhalt bedrohter Arten und Lebensräume hin. „Es ist auch das Verdienst der APB, dass Belarus heute weltweit zu den führenden Nationen im Bereich des Moorschutzes zählt, einer der wichtigsten Säulen des naturbasierten Klimaschutzes“, sagt Schäffer. „Ganz Belarus hat von der Arbeit der APB und seiner engagierten Mitarbeiter profitiert.“
Wir halten seit vielen Jahren enge Beziehungen zur APB und fördert gemeinsam mit der Michael-Otto-Umweltstiftung dessen Arbeit. Unter anderem haben wir mit dem APB gemeinsame Forschungsprojekte zum Zugverhalten von Kuckucken und Schwarzstörchen durchgeführt.
