Über 5.000 Gärten und noch lange kein Ende: Aktion Vogelfreundlicher Garten ist ein voller Erfolg
1.100 Gärten warten noch auf Auszeichnung
In Bayern sollen noch mehr naturnahe Gärtnerinnen und Gärtner für ihr vorbildliches Engagement ausgezeichnet werden: „Wir werden die Laufzeit der Aktion ‚Vogelfreundlicher Garten‘ um drei Jahre verlängern.“ Das verkündete der Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums, Dr. Christian Barth, bei einer Fachtagung in München.
Dr. Barth betonte: „Naturnahe Gärten leisten einen bedeutenden Beitrag für die Artenvielfalt. Vogelfreundliche Gärten sind kleine Naturparadiese. Vögel finden hier Nahrung, Deckung und Nistplätze. Schon mit einfachen Maßnahmen können Gartenbesitzer viel für den Naturschutz tun. Die große Nachfrage nach unserer Plakette ‚Vogelfreundlicher Garten‘ zeigt das großartige ehrenamtliche Engagement für mehr Artenvielfalt vor der Haustür. Daher freut es mich besonders, dass die Aktion bis 2027 in die Verlängerung geht und noch viele weitere Gärten ausgezeichnet werden können“.
"Naturschutz beginnt im Kleinen und bewirkt Großes"
Die Freude über die Resonanz bei den Gartenbesitzern und Gartenbesitzerinnen und die längere Aktionslaufzeit ist auch beim Bayerischen Artenschutzzentrum groß. Die Leiterin des Zentrums, Ines Langensiepen, lobt die Aktion Vogelfreundlicher Garten als eine der erfolgreichsten Vorhaben des Artenschutzzentrums: „In vogelfreundlichen, naturnahen Gärten herrscht Leben. In wilden Ecken legt der Distelfalter seine Eier an Disteln und Brennnesseln ab, Teichmolche verstecken sich zur Winterruhe in Holzstapeln und ein offener Kompost bietet Zaunkönig, Rotkehlchen und Co. Nistmaterial und einen reich gedeckten Tisch. Wenn wir unsere Gärten so als Lebensraum anbieten, leisten wir einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt in Siedlungen.“
Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, sieht in der Verlängerung der Aktion eine große Chance, das Bewusstsein für den Naturschutz weiter zu stärken: „Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren viele weitere Gärten auszeichnen und noch mehr Menschen die Freude und besondere Schönheit naturnaher Gärten erkennen werden. Mit der Plakette würdigen wir diejenigen, die mit Herzblut ihren Garten zu einem Rückzugsort für heimische Vögel machen – und setzen damit ein klares Zeichen: Naturschutz beginnt im Kleinen und bewirkt Großes.“
Die meisten Auszeichnungen gab es heuer in Oberbayern
Die Gesamtfläche der bayerischen Privatgärten entspricht zusammengenommen fast der Größe aller bayerischen Naturschutzgebiete und bietet damit viel Raum, um naturnahe Lebensräume zu schaffen. Wie mehr Artenvielfalt im Garten gelingen kann, darüber informierte die Tagung „gArtenvielfalt: Vogelfreundlich und noch viel mehr“. Fachvorträge skizzierten die Bedürfnisse von Gartenvögeln oder Insekten und zeigten auf, wie wichtig Strukturen wie Trockenmauern, Hecken oder Totholz als Schutz- und Nistmöglichkeiten oder auch als Nahrungsquelle sind.
Ohne ehrenamtliche Mitarbeit ist Naturschutz kaum denkbar: Zum Abschluss der Tagung wurde die LBV-Gartenjury der Aktion „Vogelfreundlicher Garten“ geehrt. Seit drei Jahren sind von April bis Oktober über 500 Ehrenamtliche in Bayern unterwegs, um die angemeldeten Gärten zu bewerten. Sieben Gartenjury-Mitglieder erhielten als Vertretungen ihrer jeweiligen Regierungsbezirke eine Dankesurkunde für dieses großartige Engagement.
Die dritte Bewertungssaison 2024 ist seit Oktober abgeschlossen. Dieses Jahr wurden knapp über 2.000 Gärten von 650 Gartenjury-Mitgliedern ausgezeichnet. Damit steigt die Gesamtzahl vogelfreundlicher Gärten auf 5.085. Die meisten Auszeichnungen gab es heuer mit 582 in Oberbayern, gefolgt von Mittelfranken und Schwaben auf dem dritten Platz. Rund 1.100 Gärten stehen noch für eine Bewertung aus, die nun im nächsten Jahr voraussichtlich aufgenommen werden kann.