Weniger Waldvögel in unseren Gärten

Tagesfazit zum 1. Zähltag der Stunde der Wintervögel 2023

Die Stunde der Wintervögel 2023 startet mit einer guten Beteiligung. Bei bayernweit weitestgehend trockenen, und milden Temperaturen um die 10 Grad scheinen sich die Vögel in den Gärten und an den Futterstellen etwas rar zu machen. Bis zum Abend (20 Uhr) haben über 2.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde insgesamt nur etwas über 45.000 Vögel gezählt, im Durchschnitt 31 Vögel pro Garten.

Buchfink im Schnee | © Nadine Wolf © Nadine Wolf

Buchfink, Kleiber, Eichelhäher und Kernbeißer machen sich rar

So fällt auf, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bisher einige Waldvogelarten tendenziell weniger beobachten, allen voran den Buchfink. Er rutscht aktuell sogar auf einen historisch schlechten 8. Platz ab und wird in nicht mal 40 Prozent der Gärten gesichtet. Auch Kleiber, Eichelhäher und Kernbeißer werden bisher seltener beobachtet als im Vorjahr. Eine Erklärung dafür könnte das zurückliegende Mastjahr bei Eichen, Buchen und Fichten sein, die viele Früchte gebildet haben. Dadurch können diese Vogelarten in ihrem angestammten Lebensraum noch genügend Futter finden, weshalb sie weniger auf Nahrungssuche im Siedlungsraum gehen müssen.

Ungewöhnlich selten im Vergleich zum Vorjahr wurde bisher auch der Buntspecht (13.) beobachtet, der nach aktuellem Stand gerade mal in einem Drittel der Gärten aufgetaucht ist. 2022 schaffte er es am Ende sogar locker in die Top Ten und besuchte knapp die Hälfte aller Teilnehmenden. Interessanterweise variierte das Vorkommen des Buntspechts auch in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr.

Erstaunlich viele Stieglitze gemeldet

Ein Stieglitz, auch Distelfink genannt, sitzt in einem verschneiten Baum | © Dieter Hopf © Dieter Hopf

Unter den am häufigsten beobachteten Arten setzte sich von Beginn an ein bekanntes Trio an die Spitze gesetzt. Der Haussperling (1.) liegt dabei vor der Kohlmeise (2.) und dem Feldsperling (3.). Dahinter rangiert derzeit die Blaumeise (4.), da die Amsel (5.) einen überraschend schwachen Start hingelegt hat.

Erfreulich an diesem ersten Zähltag: Uns wurden bisher viele Stieglitze gemeldet. Der Fink mit dem Clownsgesicht kratzt derzeit sogar an der Liste der Top Ten und nimmt einen überraschend starken 11. Rang ein.

Auch wenn gerade möglicherweise nicht so viele gefiederte Besucher an die Futterstellen kommen, sind auch Meldungen mit weniger Vögeln sehr hilfreich für uns und liefern wichtige Daten, um längerfristige Trends in der Vogelwelt erkennen zu können.

Samstag & Sonntag kann auch noch gezählt werden!

Unsere 18. Zählung der Wintervögel findet auch am Samstag und Sonntag noch statt. Ihre Beobachtungen von diesem Zählwochenende können Sie sogar noch bis zum 16. Januar eingeben.

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© Ralph Sturm

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