Finkenvögel machen sich stark

Zwischenfazit zum 3. Zähltag der Stunde der Gartenvögel 2021

Auch nach dem dritten Zähltag ist die Platzierung in den Top-Ten noch nicht entschieden. Star und Feldsperling kämpfen weiterhin um den dritten Platz. Wechselhaftes Wetter ermöglichte größtenteils gute Beobachtungsbedingungen. Bis zum Abend hatten bereits mehr als 6.500 Vogelfreundinnen und -freunde in über 4.800 Gärten mehr als 150.000 Vögel gezählt (21.00h). Mit Spannung blicken wir auf den Sonntag, der seit jeher der meldestärkste Zähltag ist.

Erlenzeisig mit Logo von Stunde der Gartenvögel | © Michael Schiebelsberger © Michael Schiebelsberger
Der Erlenzeisig steht dieses Jahr auf Platz 30, obwohl er in den letzten Jahren niemals unter die Top 40 gekommen ist. Warum?

Spannendes Rennen um Platz 3, Grünfink als Dauersorgenkind

Vorn sieht man einen männlichen Star mit dem "Brautgeschenk" - einer Blume. Hinter ihm steht das Star-Weibchen, deren Schnabelspitze etwas dunkler ist als die vom Männchen | © Rosl Rößner © Rosl Rößner
Der Star ist momentan auf Platz 3, dicht gefolgt vom Feldsperling

Die Top-Ränge belegen weiterhin Haussperling (1.) und Amsel (2.). Der Spatz liegt zahlenmäßig eindeutig vorne, die Amsel jedoch ist in weitaus mehr Gärten zu finden. Das Rennen um den dritten Podiumsplatz ist denkbar spannend. Aktuell verteidigt der Star weiterhin den 3. Rang, doch der Abstand zum Feldsperling (4.) ist denkbar gering, nur wenige hundert Individuen trennen die beiden.

Dahinter ist aber auch die Kohlmeise (5.) noch in Lauerstellung, so dass das Rennen um den dritten Platz erst morgen im Laufe des Tages entschieden werden könnte.

In der zweiten Top-Ten-Hälfte stabilisiert sich die Blaumeise (6.) nach dem Einbruch aus dem Vorjahr weiterhin. Die Elster ist auf Rang 7 der einzige Rabenvogel unter den häufigsten Zehn. Der Grünfink (8.) als Dauersorgenkind der letzten Jahre verliert das erste Mal seit langem nicht noch weiter und stagniert auf einem für ihn niedrigen Niveau.

Das gilt auch für die Mehlschwalbe auf Rang 9. Das Rotkehlchen profitiert als überraschender Zehnter weiterhin vom Bonus, erst vor kurzem zum Vogel des Jahres gewählt worden zu sein.

Stieglitz und Erlenzeisig häufiger beobachtet als sonst

Stieglitz und Erlenzeisig | © Florian Nass/Michael Schiebelsberger © Florian Nass/Michael Schiebelsberger
Gerade der Erlenzeisig hat in diesem Jahr zugelegt

Insgesamt auffällig sind bisher die guten Platzierungen von Stieglitz (16.) und Erlenzeisig (30.). Die beiden Finkenvögel wurden bisher häufiger beobachtet als in vielen anderen Jahren. Vor allem beim Erlenzeisig, der es sonst kaum unter die Top 40 schafft, stellt sich die Frage nach dem möglichen Warum.

Eine Hypothese: Diesen Winter hatten wir eine so genannte Invasion der Art bei uns erlebt. Nach besonders gutem Bruterfolg 2020 in Nordeuropa und mangelndem Nahrungsangebot dort, verbrachten viele Erlenzeisige den Winter bei uns. Danach könnten nun reviersuchende Jungvögel bei uns im Winterquartier geblieben sein, um hier zu brüten.

Unter den Besonderheiten des Tages sind drei Waldohreulen aus Röthlein im Landkreis Schweinfurt. Die drei Jungtiere erkunden äußerst aktiv die Gegend, schreibt uns eine Teilnehmerin. Ein Elternteil wird dabei öfters gesichtet und sitzt den Tag über im Nussbaum des Nachbarn.

Bis Sonntag können Sie noch zählen, bis Montag den 24.5. Ihre Meldung bei uns online abgeben.

Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Vogelbeobachten!

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© Ralph Sturm

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