Streuobstbäume von Morgen
Ein Jahr Bayerischer Streuobstpakt: LBV und Bund deutscher Baumschulen, Landesverband Bayern ziehen positive Bilanz
Am 18. Oktober wurde im vergangenen Jahr der Bayerische Streuobstpakt von der Bayerischen Staatsregierung und mehreren Verbänden aus Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft unterzeichnet. Aus diesem Anlass ziehen der bayerische Naturschutzverband LBV und der Bund deutscher Baumschulen, Landesverband Bayern e. V. (BdB Bayern) gemeinsam Bilanz.
Aus Sicht der beiden Verbände sind die Grundsteine gelegt, den Lebensraum Streuobstwiese voranzubringen. Im ersten Jahr des Streuobstpakts wurde intensiv an einer Verbesserung der Förderung für Streuobst gearbeitet und ein Netzwerk geschaffen, das sich auf staatlicher Ebene um die Umsetzung des Streuobstpakts vor Ort kümmert. Auch der LBV fördert auf eigenen Flächen und durch vielfältige Aktionen vor Ort den Lebensraum Streuobstwiese, der für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten ein wertvoller Lebensraum ist. Die bayerischen Baumschulen stellen sicher, dass immer mehr junge Obstbäume für die Neuanlage von Streuobstwiesen zur Verfügung stehen werden. Beide Verbände waren an der Entstehung des Streuobstpakts beteiligt und setzen sich aktiv für eine gewinnbringende Umsetzung ein.
Baumschulen pflanzen die Streuobstbäume von Morgen
Um das Ziel zu erreichen, den derzeitigen Streuobstbestand zu erhalten und eine Million weitere Streuobstbäume zu pflanzen, werden qualitativ hochwertige, hochstämmige Jungbäume in höherer Anzahl als bisher benötigt. Johannes Schmitt, stellvertretender Vorsitzender des BdB Bayern und Inhaber der Obstbaumschule J. Schmitt, zeigt sich zuversichtlich: „Unsere Mitgliedsbetriebe konnten die Produktion von qualitativ hochwertigen Streuobstbäumen vergrößern. Dieses Jahr haben bayerische Baumschulen begonnen ca. 50.000 Bäume mehr heranzuziehen als im Vorjahr und im nächsten Jahr werden es mindestens 65.000 mehr sein. In unseren Baumschulen werden jetzt die Streuobstbäume von Morgen großgezogen. Diese werden zwar dieses oder nächstes Jahr noch nicht zur Verfügung stehen, aber die ersten Schritte sind gemacht, um deutlich mehr Streuobstbäume in die Fläche zu bringen.“
Streuobst-Förderprogramme mit Blick in die Zukunft
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer sagt: „Wichtig ist, dass die Umsetzung des Streuobstpaktes nicht in Vergessenheit gerät, sondern alle Akteure daran arbeiten, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden. Seit der Unterzeichnung des Streuobstpaktes wurden schon deutliche Fortschritte erzielt, die eine erfolgreiche Umsetzung ermöglichen werden.“ Es werden bereits landwirtschaftliche und naturschutzfachliche Förderprogramme zu Streuobst aneinander angeglichen und Förderlücken geschlossen. Insgesamt wurden 26 Streuobstmanager*innen an den höheren und unteren Naturschutzbehörden eingestellt, um vor Ort Aktivitäten rund um Streuobst zu koordinieren und voranzubringen.
Der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer betont jedoch: „Die Mittel, die im Streuobstpakt festgelegt sind, müssen im kommenden Haushalt ersichtlich sein und zielorientiert eingesetzt werden. Streuobstwiesen müssen vorausschauend angelegt werden und die langfristige Sicherung und Nutzung der Flächen muss schon im Voraus mitgedacht werden.“
Was einen guten Streuobstbaum ausmacht
Damit die Anlage einer Streuobstwiese erfolgreich wird, müssen die Streuobstbäume bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Wichtig sind zum Beispiel eine stark wachsende Unterlage, Virusfreiheit der Pflanzen, und eine Sorte, die an die standörtlichen Bedingungen wie insbesondere die Wasserverfügbarkeit angepasst ist. Eine Liste von Baumschulen, die in Bayern hochstämmige Obstbäume anbieten, finden sich auf der Webseite des bundesweiten Partner NABU.