Spatzerl, wo bist du denn?

Am 20. März ist Frühlingsanfang und Weltspatzentag – unser Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“

Am 20. März ist nicht nur kalendarischer Frühlingsanfang, sondern auch Weltspatzentag. Grund zum Feiern hat der kleine Vogel mit der markanten Stimme jedoch wenig. Eine 2021 veröffentlichte Studie zum Vogelschwund in Europa bestätigt erneut, dass gerade „Allerweltsvögel“ wie der Haussperling in den letzten 40 Jahren die größten Bestandseinbrüche hinnehmen mussten.

Haussperling | © Frank Derer © Frank Derer
Am 20. März ist Weltspatzentag.

Der Schutz der Gebäudebrüter

Mit europaweit knapp 250 Millionen verlorenen Individuen belegt der Haussperling den traurigen ersten Platz in der Liste der größten Verlierer. Diese Entwicklung ist besorgniserregend. Wir setzen uns deshalb seit 2016 im Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“ für den Schutz der Haussperlinge und anderer Gebäudebrüter wie Mauersegler und Mehlschwalben ein. Anlässlich des Weltspatzentages gibt der LBV Tipps, wie jede und jeder etwas für die kleinen Vögel tun kann.

Erhalt der Lebensräume

Das muntere Schwätzen der Haussperlinge begleitet die Menschen das ganze Jahr über. Seine Gegenwart wird, vielleicht auch deshalb, als selbstverständlich angenommen. Doch das fröhliche Tschilpen der Spatzen ist in den letzten Jahren mehr und mehr verstummt. Am Beispiel Spatz zeigt sich gut, dass für stabile Vogelbestände der Erhalt ihrer Lebensräume mit allen benötigten Elementen wichtig ist. Der Haussperling ist als Gebäudebrüter darauf angewiesen, dass die bestehenden Brutplätze an Gebäuden erhalten bleiben und zusätzlich neue Brutmöglichkeiten geschaffen werden. Eine dichte Hecke im direkten Umfeld der Brutplätze ist allerdings genauso wichtig, denn hier sind die Spatzen vor Fressfeinden geschützt und sie können sich in Ruhe zum Plaudern treffen.

Optimaler Lebensraum für Spatzen

Haussperling | © Claudia Becher © Claudia Becher
Der Haussperling baut meist in Hohlräumen in Gebäuden sein einfaches Nest.

Erwachsene Spatzen ernähren sich von Sämereien der Wildgräser und Wildkräuter. Für die Aufzucht der Jungen sind Spatzeneltern allerdings auf Insekten angewiesen. Sämereien und Insekten finden die Sperlinge hauptsächlich auf Wildblumenwiesen mit überwiegend einheimischen Pflanzen.

Gerne angenommen werden auch offene Bodenstellen als Staubbadeplätze, in denen die Spatzen ihr Gefieder pflegen können. Der gesellige kleine Vogel braucht all diese Lebensraumelemente, wie geeignete Brutplätze in großer Zahl, ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten in Büsche oder Hecken. Fehlt nur eines oder gar mehrere dieser Elemente, oder ist der räumliche Abstand dazwischen zu groß, so verschwinden die Spatzen.

Warum gibt es den Weltspatzentag?

Seit 2010 macht der von der indischen Naturschutzorganisation „Nature Forever Society“ ins Leben gerufene Weltspatzentag jährlich am 20. März auf den Rückgang der Spatzen aufmerksam. Und diese Aufmerksamkeit ist mehr als berechtigt - seit 2016 steht der Haussperling in Bayern auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel.

Unser Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“

Der Spatz steht in diesem Projekt stellvertretend für viele weitere gefährdete Gebäudebrüterarten, wie zum Beispiel Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalben. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. Wissenswertes zum Spatz und wertvolle Tipps, wie man selbst eine kleine Spatzen-Oase anlegen kann, sind in der kostenlosen „Spatzenfibel“ zusammengefasst.

Weitere Informationen finden sich auf der Projekthomepage.

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© Ralph Sturm

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