So klingt der Frühling: Ruf des Kuckucks ertönt wieder

Wo ist der charakteristische Ruf zu hören? – Jetzt Meldung abgeben und wertvolle Daten liefern

Wenn der markante Ruf des Kuckucks erklingt, ist der Frühling in Bayern in vollem Gange. Die ersten der bekannten Vögel sind bereits jetzt wieder im Freistaat zu hören. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) bittet auch in diesem Jahr alle Naturfreund*innen, den erst Kuckuck-Ruf, den sie hören, zu melden. Darüber hinaus will der LBV wissen, wo der bekannte Frühlingsbote überhaupt noch ruft. Denn deutschlandweit geht der Bestand des Kuckucks zurück. Mit der eigenen Meldung unter www.lbv.de/kuckuck kann jeder und jede am Forschungsprojekt teilnehmen und damit wertvolle Daten liefern. Auf der Live-Karte des LBV können Interessierte außerdem die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen.

Kuckuck auf Ansitz | © Heinz Tuschl © Heinz Tuschl
Die ersten Rufe des Kuckuck sind bereits wieder zu hören

Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, markiert das Männchen mit einem weit hörbarem „ku kuu“ sein Revier. Von einem hohen Punkt aus versucht es damit Weibchen anzulocken. Üblicherweise ertönt der bekannte Ruf im Freistaat zwischen April und Juli sagt die Ornithologin Angelika Nelson. Mit den meisten Meldungen von Erst-Rufern rechnet der LBV erfahrungsgemäß erst Mitte April. „Besonders an sonnigen, windstillen Tagen sind Kuckucke aktiv und man kann ihre Rufe weithin hören. Je nach Wetter kann der exakte Zeitpunkt für den großen Ansturm an Meldung deshalb variieren“, so Nelson weiter.

Obwohl der Ruf des Kuckucks so charakteristisch scheint, ist vor der Meldung genaues Hinhören gefragt: „Der kurze, prägnante Reviergesang des Kuckucks kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden“, erklärt die Vogelexpertin. Wer sich nicht sicher ist, ob der gehörte Ruf von einem Kuckuck oder einer Taube stammt, dem hilft der „Ruf-Check“ mit Hörbeispielen unter www.lbv.de/kuckuck

Gefährdung des Kuckucks

Teichrohrsängernest mit Kuckucksei | © Andreas Hartl © Andreas Hartl
Bekanntermaßen legt der Kuckuck sein Ei in fremde Nest, wie hier in das des Teichrohrsängers.

Der Bestand des Kuckucks geht deutschlandweit zurück. Die Ursachen dafür sind komplex. „Verschiedene Faktoren im Brutgebiet, während dem Vogelzug sowie in den Rast- und Überwinterungsgebieten sind dafür verantwortlich, dass es immer weniger Kuckucke gibt“, sagt Nelson. Der LBV erforscht die Vogelart deswegen über ihren gesamten Lebenszyklus. Mit den langjährigen Daten der Bürgerinnen und Bürger zur Ankunftszeit des Kuckucks möchte der bayerische Naturschutzverband darüber hinaus untersuchen, inwiefern der Klimawandel Einfluss auf die Bestandsentwicklung nimmt. „Der Kuckuck legt sein Ei bekanntermaßen ins gemachte Nest anderer Vogelarten. In diese Nester legen manche Wirtvogeleltern, die nur kurze Strecken ziehen, aufgrund milder Temperaturen aber immer früher ihre eigenen Eier. Der Kuckuck kommt oft zu spät aus seinem Winterquartier in Afrika, um sein Ei noch zeitgerecht unterzuschieben. Dadurch ist die Fortpflanzung des Kuckucks möglicherweise weniger erfolgreich“,  erklärt die Ornithologin.

 

Zurück

© Ralph Sturm

Unterstützen Sie uns beim Kiebitz-Schutz! Wir schützen Gelege, beraten Landwirte und kaufen Brutgebiete an.

Alle Nachrichten zum Naturschutz in Bayern

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz