Sicher und gemütlich: So wird der Garten zum Winterquartier für Amphibien
LBV: Gullys und Lichtschächte am Haus amphibienfreundlich abdecken
Die Nächte werden allmählich kühler und die Blätter fallen. Höchste Zeit also, um Pläne für einen gemütlichen Winter zu schmieden. Auch die Amphibien in unseren Gärten machen sich nun auf die Suche nach dunklen, feuchten und vor allem frostsicheren Verstecken als Winterquartier. Gerade für Kröten und Molche kann die Winterquartiersuche rund um unsere Gebäude schnell lebensgefährlich werden. Kellerschächte und Gullys können Amphibienfallen sein, in welche die Tiere hineinfallen und nicht wieder herauskomme. Wir raten deshalb, rund ums Haus nach problematischen Stellen zu suchen und diese zu entschärfen.
        
                    © Stefan Masur
        
        
            Die meisten Amphibienfallen können leicht und kostengünstig beseitigt werden. Es reicht zum Beispiel, Gullys und Lichtschächte von Kellergeschossen mit einem feinmaschigen Gitter auszustatten, durch das die Amphibien nicht fallen können. Eine weitere Möglichkeit sind kleine Ausstiegshilfen. Dazu kann in Lichtschächten ein raues Holzbrett als Rampe oder ein feinmaschiges Kunststoffnetz verwendet werden. „Auch hohe Kelleraußentreppen sind in der Regel eine Einbahnstraße für unsere Amphibien. Sie sollten deshalb regelmäßig überprüft werden. Hier können raue Bretter oder Seile am Rand als Kletterhilfe für den Ausstieg hilfreich sein“, erklärt der Amphibienexperte Dr. Andreas von Lindeiner. Alternativ kann ein Brett als Sperre vor der Treppe verhindern, dass die Amphibien versehentlich nach unten gelangen.
        
                    © Julia Römheld
        
        
            Auch darüber hinaus können Gartenbesitzende auf dem eigenen Grundstück viel für Amphibien tun. „Wer Kröten, Fröschen und Molchen im Garten ein gutes Winterquartier bieten will, setzt auf natürliche Verstecke und ausreichend Nahrung – mehr braucht es für ein kleines Wohlfühlparadies nicht. Das ist wirklich simpel, denn Amphibien sind sehr genügsame Gäste“, erläutert von Lindeiner. So unterschiedlich die Lebensgewohnheiten der wechselwarmen Tiere sind, so unterschiedlich ist auch ihre Art, die kalten Wintermonate zu verbringen. Die meisten bei uns lebenden Amphibien, wie Erdkröte, Grasfrosch und Teichmolch, verkriechen sich an frostfreien Orten wie Komposthaufen, Laubhaufen, unter Baumwurzeln oder in feuchten Erdlöchern und verfallen dort in eine Winterstarre. Auch Trockenmauern, Totholzhaufen oder Benjeshecken sind beliebt. Insbesondere der Grasfrosch überwintert aber durchaus auch am Grund von Gewässern. Deshalb sollte ein Gartenteich mindestens einen Meter tief sein, damit er nicht komplett zufriert.