Sechs tote Greifvögel sind kein Zufall

Stark gefährdete Greifvögel getötet – LBV geht von illegaler Verfolgung aus

Innerhalb eines Monats wurden in einem kleinen Gebiet südlich von Cham sechs Greifvögel getötet. Es handelt sich um drei Mäusebussarde und drei Rotmilane. Beide Arten sind geschützt, der Rotmilan steht außerdem auf der Roten Liste bedrohter Tierarten und ist stark gefährdet. Mit Röntgenaufnahmen wurden bei zwei Tieren eindeutige Schussverletzungen durch Schrot nachgewiesen. 

Ein toter Mäusebussard und zweite tote Rotmilane liegen auf einer gelben Plastikfolie auf Gras | © Dieter Renner © Dieter Renner
Ein toter Mäusebussard und zwei tote Rotmilane entdeckt

„Die Schussverletzungen und die unnatürliche Häufung der Funde sprechen eindeutig gegen eine natürliche Todesursache bei den gefundenen Greifvögeln“, erklärt Markus Schmidberger, Leiter des LBV-Zentrums vor Ort. Der LBV geht deshalb von einer illegalen Verfolgung und kriminellen Handlungen aus und hat die Vorfälle zur Anzeige bei der Chamer Polizeidienststelle gebracht. „Aufgrund der Schrotschussverletzungen ist anzunehmen, dass auch ein Jäger seine Finger im Spiel hat“, so Schmidberger weiter. Bei den nicht erschossenen Greifvögeln besteht der Verdacht einer Vergiftung. Die beiden zuletzt gefundenen Greifvögel werden nun für eine toxikologische Untersuchung nach München geschickt.

Die Aufklärung illegaler Tiertötungen ist schwierig, deshalb hofft der LBV auf Hinweise aus der Bevölkerung. „Spaziergänger, die einen toten Greifvogel auf dem Waldboden oder im Feld finden, können diesen beim LBV-Zentrum melden“, erklärt Schmidberger. Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizeidienststelle in Cham entgegen.

Bereits 2013 wurden in der Nähe der jetzigen Fundstellen zwei tote Rotmilane und ein toter Mäusebussard gefunden. Der LBV ging damals noch nicht von einer illegalen Tötung der Tiere aus. Eine Falscheinschätzung, wie sich zeigt, da in diesem Bereich anscheinend regelmäßig Greifvögeln illegal nachgestellt wird.

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© Ralph Sturm

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