Schaurige Romantik: Bayerns Eulen werben um die Liebe

LBV empfiehlt zum Valentinstag: Balzrufe von Uhu bis Waldkauz jetzt erleben

Zum Valentinstag am 14. Februar werben Bayerns Eulen trotz des Winters bereits um die Liebe. „hUUUUuh … hu, hu‘hu‘huhUUUUuh“ schallen ihre Balzrufe während der Dämmerung. Wir empfehlen allen Bürgerinnen und Bürgern, dieses Naturereignis bei einem Abendspaziergang einmal bewusst zu erleben.

Sperlingskauz | © Ingo Zahlheimer © Ingo Zahlheimer
Jeder und jede kann das faszinierende Naturphänomen der Eulenbalz miterleben. Auch der Sperlingskauz ist zu hören.

Früher als die meisten anderen Vogelarten beginnen viele Eulen bereits im März zu brüten, Uhu und Waldkauz gelegentlich schon im Februar. Denn die strenge Witterung des ausgehenden Winters kann den häufig in Höhlen brütenden Vögeln wenig anhaben. Besonders in naturnahen Wäldern aber auch in Parks und auf Friedhöfen stehen die Chancen gut, die geheimnisvollen Rufe der Eulen zu hören.

Eulenbalz miterleben

Waldkauz | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Die häufigste Eulenart Bayerns ist der Waldkauz.

Am häufigsten sind Eulen in der Abenddämmerung zu hören. Aber auch Frühaufsteher können Glück haben, denn die Balzrufe vieler Eulen sind auch kurz vor Tagesanbruch noch einmal intensiver. Eulen sind so faszinierend für uns Menschen, weil wir sie nur nachts hören und in seltenen Fällen auch beobachten können. Während wir schlafen, sind Eulen in der Dunkelheit aktiv, jagen und werben mit ihren schaurig-schönen Rufen um einen Partner. Wer eine Eule hört, sollte auf den Wegen bleiben und sich ruhig verhalten, um die Tiere nicht zu stören. Mit sehr viel Glück kann ein Waldkauz oder sogar Uhu auf Nahrungssuche auch mal im eigenen Garten vorbeischauen.

Der ungefähr 40 Zentimeter große Waldkauz ist die häufigste Eulenart in Bayern und flächendeckend im Freistaat verbreitet. Anders als sein Name es vermuten lässt, kommt er aber nicht nur im Wald, sondern auch in Städten, zum Beispiel in Parks und auf Friedhöfen, vor. Seine Rufe – das langgezogene „huuu-hu,hu-huUUu“ des Männchens sowie das kurze „kuwitt“ des Weibchens – sind vielen aus Grusel-Filmen bekannt. Fast gleich groß, aber schlanker als der Waldkauz und auch an den charakteristischen Federohren gut zu unterscheiden, ist die Waldohreule. Auch sie lässt ihre kurzen, monoton gereihten ‚hu-hu‘-Rufe in ganz Bayern hören.

Der Uhu ist als Felsbrüter vor allem in den Mittelgebirgen und am Alpenrand anzutreffen, ist aber auch in ganz Bayern verbreitet. Er nutzt neben Felsen auch Steinbrüche, Greifvogelhorste und sogar Gebäude, um zu brüten. Das markante und weittragende „U-hu“ gab ihm seinen Namen. Mit einer Spannweite von bis zu 1,70 Metern ist der Uhu außerdem die größte Eule Europas. In einem vom Bayerischen Landesamt für Umwelt finanzierten Artenhilfsprogramm setzt sich der LBV für den Schutz dieses imposanten Vogels ein. Langjährige Schutzmaßnahmen an Kletterfelsen und Steinbrüchen haben Wirkung gezeigt und die Art konnte vor einem deutlichen Rückgang bewahrt werden.

Kleine Eulen, laute Rufe

Raufußkauz | © Manfred Pfeffer © Manfred Pfeffer
Hier zu sehen: der äußerst kleine Raufußkauz.

Die beiden kleinsten Eulen – der amselgroße Raufußkauz und der gerade einmal starengroße Sperlingskauz – brüten in aufgegebenen Spechthöhlen und kommen deshalb nur in ausgedehnten Wäldern vor. Vor allem in alten Nadel- und Mischwäldern wie im Nürnberger Reichswald, Spessart und Steigerwald, im Bayerischen Wald und in den Alpen hat man gute Chancen das hohe, gereihte ‚djü‘ des Sperlingskauzes oder das leise beginnende und gegen Ende ansteigende ‚bububububu‘ des Raufußkauzes zu hören.

Erst etwas später im Jahr – ab Mitte April – beginnt schließlich der Steinkauz zu brüten. Sein Reviergesang aus langgezogenen „guuuk“-Rufen ist aber oft auch schon früher zu hören. Diese Charakterart alter Streuobstbestände ist mit dem Rückgang dieses Lebensraums in Bayern selten geworden, kommt aber etwa noch am Untermain und am Rand der Rhön vor.

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© Dr. Olaf Broders

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